Das für den Choi Soon-sil-Skandal zuständige Team des Sonderstaatsanwalts Park Young-soo hat Haftbefehl gegen Lee Jae-yong beantragt.

Dem Vizevorsitzenden von Samsung Electronics werden Bestechung, Unterschlagung und Falschaussagen vorgeworfen. Das Gericht wird den Antrag am Mittwoch überprüfen.

Lee steht im Verdacht, im Gegenzug für die Unterstützung der Regierung für die Fusion von Samsung C&T und Cheil Industries 43 Milliarden Won oder 36 Millionen Dollar Bestechungsgeld an das Lager von Choi Soon-sil gezahlt zu haben. Dazu zählen ein Beratervertrag mit Core Sports, einer Firma Chois in Deutschland, in Höhe von 22 Milliarden Won, die finanzielle Unterstützung für das Winter Sports Elite Center, ein von Chois Nichte Jang Si-ho gegründetes Förderzentrum für Wintersportler, in Höhe von etwa 1,6 Milliarden Won und Spenden in Höhe von 20,4 Milliarden Won für die von Choi kontrollierten Stiftungen Mir und K-Sports.

Die Sonderstaatsanwaltschaft betrachtet all diese Zahlungen als Gegenleistung dafür, dass Präsidentin Park Geun-hye im Juli 2015 über die nationale Rentenkasse NPS die Fusion beider Unternehmen unterstützt habe.

Lee wird auch der Unterschlagung bezichtigt, da er nach Meinung der Sonderstaatsanwaltschaft Firmengelder auf unlautere Weise für einen Teil dieser Spenden beiseite geschafft habe.

Lee wird zudem vorgeworfen, bei einer parlamentarischen Anhörung zur Choi Soon-sil-Affäre im Dezember falsche Aussagen gemacht zu haben. Er sagte, dass er nicht von Choi gewusst habe, als Samsung eine Unterstützung für Chois Lager beschlossen habe. Die Sonderstaatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass Lee bereits im März 2015 über Choi und ihre Tochter, die Dressurreiterin Chung Yoo-ra, informiert war.