Die Tochter von Choi Soon-sil, Schlüsselfigur in dem Skandal um Bestechung und unerlaubte Einflussnahme, der zur Absetzung Park Geun-hyes als Präsidentin führte, kann offenbar nach Südkorea ausgeliefert werden.

Dänische Staatsanwälte bestätigten am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass Chung Yoo-ra ihre Berufung beim Obergericht West-Dänemarks gegen ein Auslieferungsurteil zurückgezogen habe. Damit bleibe das Urteil einer unteren Instanz für ihre Auslieferung gültig.

Ursprünglich sollte sich das höhere Gericht am 8. Juni mit dem Auslieferungsurteil befassen. Mit dem Verzicht auf die Berufung wird Chung binnen 30 Tagen nach Südkorea gebracht.

Chung soll an der Universität in den Genuss unangemessener Begünstigungen gekommen sein. Möglich geworden sei dies durch finanzielle Zuwendungen und die guten Beziehungen ihrer Mutter zu Park Geun-hye.

Park und Choi sitzen beide in Untersuchungshaft. Sie sollen Park Machtstellung ausgenutzt haben, um von der Samsung Gruppe und anderen Konglomeraten Spenden einzutreiben. Choi hatte keinen offiziellen Posten in der Park-Regierung, soll aber dennoch Einfluss ausgeübt haben.