Die USA haben China in ihrer Liste der größten Übeltäter auf dem Gebiet des Menschenhandels und der Zwangsarbeit herabgestuft.
China zählt im Menschenhandelsbericht 2017 des US-Außenministeriums zur Kategorie 3, der untersten Gruppe. Zu dieser Gruppe zählen 22 weitere Länder, darunter Nordkorea, Russland, Iran, Syrien, Sudan, Guinea und Venezuela.
Seit 2014 war China der Kategorie 2 zugeteilt worden.
Die Länder der untersten Stufe erfüllen selbst die Mindeststandards der USA in Bezug auf Menschenhandel und Zwangsarbeit nicht und unternehmen auch keine bedeutenden Anstrengungen für eine Verbesserung der Lage.
Die Zuordnung zur Kategorie 3 kann einen Stopp von Hilfsgeldern des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zur Folge haben. Auch besteht nur ein eingeschränkter Zugang zu Austauschprogrammen mit den USA auf den Gebieten Kultur und Bildung.
China wurde vor allem deshalb herabgestuft, weil keine Bemühungen zur Lösung des Problems der Zwangsarbeit von Nordkoreanern unternommen würden.
In dem Bericht wird moniert, dass China Nordkoreaner zwangsrepatriiert habe, ohne auf Indikatoren für einen Menschenhandel zu achten. Auch würden lokale Beamte in Xinjiang Uiguren für die Zwangsarbeit außerhalb der Provinz einsetzen.
Die Herabstufung gilt in den Augen vieler Experten als Druckausübung im Zusammenhang mit dem Streit um Nordkoreas Atomprogramm.
Südkorea wurde das 15. Jahr in Folge Kategorie 1 zugeordnet, in einer Reihe mit Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Australien.