Chung Eui-yong, Südkoreas nationaler Sicherheitsberater, hat seinen früheren US-Amtskollegen John Bolton dafür verurteilt, in seinen Memoiren Tatsachen stark verzerrt dargestellt zu haben.
Chungs entsprechende Position teilte der präsidiale Chefsekretär für öffentliche Kommunikation, Yoon Do-han, am Montag mit.
In seinen Memoiren werde das widergespiegelt, was Bolton aus seiner eigenen Perspektive erlebt habe, und nicht die genauen Fakten, sagte Chung. Es stelle eine Verletzung des Grundprinzips der Diplomatie dar, Informationen aus Diskussionen preiszugeben, die auf der Grundlage des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Regierungen geführt worden sein. Das könnte das Vertrauen für künftige Verhandlungen ernsthaft beschädigen.
Er erwarte, dass die US-Regierung angemessene Maßnahmen treffe, um einen solchen gefährlichen Fall zu verhindern, hieß es weiter.
Laut Yoon wurde Chungs Position am Vorabend dem Nationalen Sicherheitsrat der USA übermittelt. Yoon teilte auch die Position des Präsidialamtes mit, dass es unangemessen sei, die aufrichtigen und konstruktiven Konsultationen zwischen den Staatschefs Südkoreas und der USA über Frieden auf der koreanischen Halbinsel und die Entwicklung der innerkoreanischen Halbinsel auf der Grundlage eigener Vorurteile verzerrt dargestellt zu haben.
Bolton, der frühere Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, schrieb in seinen bald zu veröffentlichenden Memoiren, dass nicht Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, sondern Chung einen ersten Nordkorea-USA-Gipfel vorgeschlagen habe. Auch wird behauptet, dass Trump den Vorschlag von Präsident Moon Jae-in, ihn zum Treffen mit Kim am Waffenstillstandsort Panmunjom im Juni letzten Jahres zu begleiten, zunächst abgelehnt habe.