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PyeongChang sendet Frieden unter dem Slogan “Passion. Connected”
Am 9. Februar starteten die 23. Olympischen Winterspiele in PyeongChang in Südkorea unter dem Slogan „Passion. Connected“. Während der Eröffnungsfeier betraten Sportler aus aller Welt das Stadion und signalisierten den Beginn des 17-tägigen Sportfestes. Ein Zeichen für Frieden und Einheit setzten vor allem die Sportler aus Süd- und Nordkorea mit ihrem gemeinsamen Einzug unter einer gesamtkoreanischen Flagge, während im Hintergrund das koreanische Volkslied Arirang gespielt wurde. Mann 1: Ich bin tief berührt. Etwas Unglaubliches passiert hier gerade. Frau 2: Mir kommen die Tränen. Als Friedensolympiade werden die PyeongChang-Spiele hoffentlich den Frieden in der Welt fördern. Das Stadion war gefüllt mit 35.000 Zuschauern, die alle aufstanden und das gemeinsame Einlaufen mit lautem Beifall und Jubel feierten. Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, US-Vizepräsient Mike Pence, das protokollarische Staatsoberhaupt Nordkoreas Kim Yong-nam sowie Kim Yo-jong, die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, saßen mit anderen Staatsoberhäuptern im VIP-Bereich. Ein Bild, das ohne die PyeongChang-Olympiade, nicht möglich gewesen wäre. Nachdem Präsident Moon die Olympischen Winterspiele PyeongChang offiziell für eröffnet erklärt hatte, wurde die Olympische Fackel von südkoreanischen Sporthelden in das Stadion getragen. Die Fackel wurde an zwei Spielerinnen der gemeinsamen Eishockeymannschaft übergeben – Park Jong-ah aus Südkorea und Jong Su-hyon aus Nordkorea. Gemeinsam stiegen sie eine Treppe hinauf und überreichten die Fackel der Eiskunstläuferin Kim Yu-na, die das olympische Feuer entzündete. Das war ein bedeutender Moment für die Koreaner. Hier ein Kommentar des ehemaligen Vereinigungsministers Jeong Se-hyeon: Unter einer gesamtkoreanischen Flagge liefen süd- und nordkoreanische Sportler unter großem Beifall ins Stadion ein. Es war großartig, die Eishockeyspielerinnen aus Süd- und Nordkorea zusammen zu sehen, als sie die Fackel weiterreichten. Bis vor Kurzem war ein Treffen beider Länder sehr schwierig. Doch als sie sich trafen, kamen sie sich schnell näher. Das ist, was ich sehen konnte. Korea ist das einzige geteilte Land in der Welt und Gangwon ist die einzige koreanische geteilte Provinz. Dort liegt auch PyeongChang, nur 80 km entfernt von der demilitarisierten Zone. Es ist bedeutungsvoll, dass gerade dort die Friedensolympiade veranstaltet wurde. PyeongChang erhielt erst im dritten Anlauf den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele. Als Südkorea sich 2003 zum ersten Mal bewarb, präsentierte es seine Vision einer Friedensolympiade. Hier ist Professor Jeong Yun-su von der Sungkonghae University: Die südkoreanische Regierung konzentrierte sich bei der Bewerbung auf die Themen Umwelt und Frieden. Besonders das Thema Frieden reflektierte den Wunsch, eine versöhnliche Stimmung zwischen Süd- und Nordkorea zu schaffen. Auch in den nachfolgenden Bewerbungen betonte die Regierung die Bedeutung eines internationalen Sportfestes auf der geteilten Halbinsel und die Friedensbotschaft an die Welt. In diesem Sinne ist das diesjährige Sportfest noch bedeutungsvoller als die vorangegangenen Spiele. Doch die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel gestaltete sich als prekär. Nordkorea führte allein im letzten Jahr 16 Raketentests durch und Machthaber Kim Jong-un erklärte die Entwicklung von Atomwaffen für vollendet. Das führte in der Region zu großen Spannungen. Doch dann schlug Präsident Moon im Juli letzten Jahres in seiner Berliner Rede Nordkoreas Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in PyeongChang vor. Nordkorea zeigte zunächst keine Reaktion. Stattdessen kam es zu hitzigen Wortgefechten zwischen US-Präsident Trump und Machthaber Kim Jong-un. Sowohl in als auch außerhalb von Südkorea stiegen die Sorgen hinsichtlich der Sicherheit der Winterspiele in PyeongChang. Eine harte Zeit für die vielen Menschen, die enorme Anstrengungen unternommen hatten, um dieses Sportfest vorzubereiten. Hier ist Kim Ki-hong vom PyeongChang-Organisationskomitee: Die gesamte Welt war besorgt über den verbalen Austausch zwischen Trump und Kim Jong-un sowie über die nordkoreanischen Raketentests. Natürlich waren die Südkoreaner, mich eingeschlossen, sehr beunruhigt. Dennoch vertraute ich darauf, dass sich am Ende alles lösen werde. Während Nordkorea seine Provokationen fortsetzte, bemühte sich Südkorea weiterhin um eine Friedensolympiade. Am 31. November 2017 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution zum Olympischen Waffenstillstand. Damit sollte gewährleistet werden, dass die Olympischen Winterspiele in PyeongChang sicher und erfolgreich stattfinden können. Hier die Eiskunstläuferin Kim Yu-na: PyeongChang repräsentiert eine ehrliche Bemühung, um die eingefrorene Grenze zwischen dem Süden und dem Norden zu überwinden und Frieden in der Region zu fördern. Ich glaube, die Spiele bieten eine wunderbare Plattform. Denn sie senden nicht nur diese Botschaft aus, sondern feiern mit der gesamten Welt den olympischen Geist im Sinne von Frieden und Menschlichkeit. Die ehemalige Eiskunstläuferin Kim Yu-na ist Sonderbotschafterin der PyeongChang-Olympiade und in ihrer UNO-Rede betonte sie PyeongChangs Bemühungen für Frieden und Überwindung der koreanischen Teilung. Hier ist erneut Professor Jeong: Nordkorea antwortete nicht auf Seouls Vorschlag, doch Südkorea gab niemals auf. Der Vorsitzende des PyeongChang-Organisationskomitees Lee Hee-beom und Sonderbotschafterin Kim Yu-na betonten im letzten November diesen Punkt vor der UNO-Generalversammlung. Während die lokalen Medien über dieses Thema berichteten, bemühten sich im Hintergrund das Vereinigungsministerium und das Außenministerium monatelang um Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA. Die südkoreanische Regierung betonte kontinuierlich die Notwendigkeit eines Waffenstillstands, wenigstens für die Zeit der Olympischen Winterspiele. Sollten Süd- und Nordkorea es schaffen, gemeinsam in das Stadion einzulaufen und eine Mannschaft zu bilden, dann könnte überall auf der Welt Frieden erreicht werden. Davon überzeugt, bemühte sich die Regierung unentwegt darum, den Friedensgeist nicht nur in Worten, sondern auch in Taten umzusetzen. Am 1. Januar gab es dann überraschende Neuigkeiten aus Nordkorea. In seiner Neujahrsansprache drückte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un seinen Wunsch aus, eine Delegation zu den Winterspielen in PyeongChang zu schicken. Das war eine positive Antwort auf den Vorschlag des südkoreanischen Präsidenten. Hören wir erneut den ehemaligen Vereinigungsminister Jeong: Als ich Kim Jong-uns Neujahrsansprache hörte, dachte ich, dass das Jahr gut anfängt. Sie war eine Antwort auf die Friedensbotschaft der südkoreanischen Regierung. Internationaler Druck und Sanktionen veranlassten Nordkorea dazu, die südkoreanische Hand zu ergreifen, um der internationalen Gemeinschaft beizutreten. Die Teilnahme an der PyeongChang-Olympiade war der Beginn dieses Prozesses. Die südkoreanische Regierung schlug sofort zwischenkoreanische Gespräche vor und der Norden stellte wieder eine Kommunikationsleitung im Waffenstillstandsort Panmunjom her. Derweil einigten sich Südkorea und die USA darauf, ihre im Februar geplanten jährlichen gemeinsamen Militärübungen zu verschieben. Hier ist wieder Professor Jeong: Ein Wandel sollte auf friedliche Weise erfolgen. Wenn Südkorea den Norden in eine Ecke treibt oder isoliert, um das Land zu einer Teilnahme an den Spielen und zu Gesprächen zu bewegen, wird das die Friedensbemühungen überschatten. Stattdessen sollte Südkorea dem Norden zuhören, auf seine Bitten eingehen, solange sie nicht gegen Grundprinzipien verstoßen, und Geduld zeigen. Ich denke, im Großen und Ganzen lief alles ganz reibungslos ab. Eine hochrangige nordkoreanische Delegation besuchte die Eröffnungsfeier in PyeongChang. Als die Athleten aus den beiden Koreas gemeinsam einmarschierten, schüttelten sich Präsident Moon, seine Frau und Delegierte aus dem Norden die Hände. Ein historischer Moment. Viele Sportler stellten unter dem Jubel der Zuschauer neue Rekorde auf. Die Koreaner waren vor allem von dem Skeleton-Piloten Yun Seong-bin begeistert, der mit einem neuen Rekord seine erste olympische Goldmedaille gewann. Populär war auch das Shorttrack-Team der Damen. In der Vorrunde für die 3.000-Meter-Staffel der Damen stürzte Lee Yu-bin. Der Sturz setzte das koreanische Team stark zurück, doch die vier Eisschnellläuferinnen konnten wieder aufholen und als erste mit einem Olympiarekord ins Ziel kommen. Darüber hinaus zeigten viele andere Sportler aus den unterschiedlichsten Ländern olympischen Geist. Ecuador, Malaysia, Singapur, Eritrea, Kosovo und Nigeria nahmen zum ersten Mal an den Olympischen Winterspielen teil. Der ostafrikanische Staat Eritrea erlangte nach 30 Jahren Kämpfen gegen Äthiopien seine Unabhängigkeit. Zahlreiche Flüchtlinge aus Eritrea sind über die Welt verteilt und kämpfen mit Schwierigkeiten. Hier ist Walder Baren, Leiter der Mannschaft aus Eritrea: Viele Eritreer leben in Kanada, Europa und Nordamerika. Dort können sie Ski fahren und andere Wintersportaktivitäten ausprobieren. So erfahren sie, dass man in der Kälte Ski fahren und den Winter genießen kann. Bei der Olympiade geht es um Sport, Frieden und das Zusammenkommen. Ich hoffe, dass es in unserer Region bald Frieden geben wird und die Länder zusammenarbeiten, um zu helfen und Konflikte zu lösen. Wir sind alle Menschen. Und wir alle wollen in Frieden leben, unsere Familie ernähren und unsere Kinder großziehen. Die Teilnahme eines Landes, in dem kein Winter herrscht, sorgte für Gesprächsstoff. Bobfahrer aus Nigeria sollen aus Holz ihre Trainingsschlitten gezimmert haben, während sie im Internet für Spenden sammelten, um sich ihr Training zu finanzieren. An den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary nahm Jamaika am Bobrennen teil. Diese unerwartete Herausforderung inspirierte zu dem beliebten Film „Cool Runnings“. 30 Jahre nach dem olympischen Durchbruch des jamaikanischen Bobteams, schickt das karibische Land nun sein erstes Frauen-Bobteam zu den Winterspielen in PyeongChang. Hier ist Leo Campbell, Leiter der jamaikanischen Mannschaft in PyeongChang: Wir haben eine besondere Botschaft. Unsere Sportlerinnen wollen eine Botschaft an alle jungen Mädchen schicken: nämlich, dass auch sie diesen traditionell männlich orientierten Sport ausüben, einen Bob-Schlitten fahren und genau wie die Männer ein rasantes Tempo hinlegen können. Sie möchten sich als Vorbilder für die jungen Mädchen verstehen. Wenn sie es können, dann können die Mädchen es auch! Vor allem die gemeinsame Eishockeymannschaft der Damen aus Süd- und Nordkorea zog die internationale Aufmerksamkeit auf sich. Für das erste gemeinsame koreanische Team in der olympischen Geschichte stellte Südkorea 23 und Nordkorea 12 Sportlerinnen. In jedem Spiel sollten wenigstens 3 nordkoreanische Sportlerinnen aufgestellt werden. Doch es gab viele Bedenken über dieses Team, das hastig zusammengestellt wurde. Auch Cheftrainerin Sarah Murray war nicht begeistert, da ihr mit 20 Tagen vor den Winterspielen nur wenig Zeit zur Verfügung stand. Am 25. Januar trafen 12 nordkoreanische Sportlerinnen im Jincheon National Training Center ein und wurden sofort in das Training integriert. Die Kommunikation zwischen den süd- und nordkoreanischen Sportlerinnen war nicht leicht. Wenn Cheftrainerin Murray etwas auf Englisch erklärte, dolmetschte die südkoreanische Assistenztrainerin Kim Do-yun. Verstanden die nordkoreanischen Spielerinnen etwas nicht, musste der nordkoreanische Trainer Park Chol-ho einspringen. Jong Su-hyon aus Nordkorea erklärt: Anfangs war es sehr umständlich. Denn 50 Prozent der Wörter, die von den Südkoreanern benutzt wurden, waren uns fremd. Aber mit der Zeit wurde es besser. Teamarbeit im Eishockey ist wichtig. Deshalb bildete Murray kleine Gruppen für das Training. Jede Gruppe bestand aus zwei südkoreanischen und einer nordkoreanischen Spielerin. Nach nur einer Trainingswoche begann das gemeinsame Team seine olympischen Reise. Am 4. Februar trat das gemeinsame koreanische Team in einem Freundschaftsspiel gegen Schweden an, den Weltranglisten-Fünften. Anfangs plante Murray, alle nordkoreanische Spielerinnen in der vierten Reihe zu positionieren, die sich hauptsächlich auf die Abwehr konzentrierte. Doch dann änderte sie ihre Taktik. Hören wir Song Dong-hwan, ein Eishockey-Kommentator vom KBS: Im Training hat die Cheftrainerin wohl entdeckt, dass die nordkoreanischen Spielerinnen sich für bestimmte Reihen eigneten. Deshalb positionierte sie die Spielerinnen in unterschiedlichen Reihen, um einen Synergieeffekt zu erzeugen, sei es in der Abwehr oder im Angriff. Das koreanische Team verlor gegen Schweden 3:1. Angesichts der kurzen Trainingszeit kein schlechtes Ergebnis. Murray und der koreanische Trainer Pak geben ihre Meinung: Wir trainierten mit den nordkoreanischen Spielerinnen für etwa eine Woche. Wir übten unser System und unsere Strategie. Die Nordkoreanerinnen haben alles sehr schnell aufgenommen und hart daran gearbeitet, unser System zu spielen. Sie haben heute eine gute Leistung gezeigt. Anhand dieses Spiels denke ich, dass Südkorea und Nordkorea alles schaffen können, wenn sie zusammenspielen. Ich hoffe, beide Seiten werden in dieser kurzen Zeit alle ihre Energien, körperlich und emotional, sammeln können, und ein gutes Ergebnis zeigen. An diesem Tag zeigten die Zuschauer dem gemeinsamen koreanischen Team viel Zuspruch und Unterstützung. Frau 1: Es ist großartig zu sehen, wie sie zusammenarbeiten und ein Tor erzielen. Ich glaube, sie schaffen es. Hoffentlich wird niemand von ihnen verletzt. Ich liebe das gemeinsame Team! Frau 2: Ich kann die nordkoreanischen von den südkoreanischen Spielerinnen nicht unterscheiden. Wir können eins werden, solange wir zusammenbleiben. Ich hoffe, Süd- und Nordkorea werden so bald wie möglich eins. Sorgen über das gemeinsame Team verwandelten sich in Unterstützung und Ewartungen an die Sportlerinnen. Das gemeinsame Eishockeyteam der Frauen trat am 10. Februar in Gangneung in seinem ersten olympischen Spiel gegen die Schweiz an. Es war ein historischer Moment, als die Zuschauer und die nordkoreanische Anfeuerungsgruppe gemeinsam “Team Korea” riefen. Unter den Zuschauern waren auch Präsident Moon und hochrangige nordkoreanische Beamte. Doch die schweizerische Mannschaft war zu stark und besiegte Korea 8:0. Dennoch standen die Zuschauer nach dem Spiel auf und spendeten dem koreanischen Team Beifall. Kommentator Song erzählt von seinen Eindrücken: Das gemeinsame Team erlitt eine große Niederlage, aber die Spielerinnen haben in ihrem ersten olympischen Spiel ihr Bestes gegeben. Ich war sehr berührt. Ich sah, wie sie zusammenspielten und alles gaben. Und ich dachte mir, das ist wirklich ein vereintes Team. Team Korea und Japan spielten am 14. Februar ihr letztes Gruppenspiel. Japan ist Weltrangen-Neunter, während Südkorea auf Platz 22 und Nordkorea auf Platz 25 der Weltrangliste stehen. Im zweiten Drittel konnte Randi Heesoo Griffin das erste koreanische Tor erzielen. Die süd- und nordkoreanischen Sportlerinnen lagen sich jubelnd in den Armen und auch die Zuschauer waren begeistert. Unter ihnen waren auch Randi Heesoo Griffins Vater, der Amerikaner ist, und ihre Mutter, die mit 10 Jahren von Südkorea in die USA zog. Hier ist Randis Mutter: Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft. Es ist ein Mannschaftssport und alle gaben ihr Bestes. Sie waren großartig. Ich bin froh, dass meine Tochter Zeit mit diesen Sportlerinnen verbringen konnte und eine von ihnen wurde. Die Mädchen sind fantastisch. Großartige Leistung, Randi! Am Ende verlor Korea gegen Japan 4:1, doch das Spiel hinterließ bei den Koreanern einen tiefen Eindruck. 20 Tage lang arbeiteten alle hart daran, aus den süd- und nordkoreanischen Spielerinnen eine Mannschaft zu schaffen. Murray äußert sich lobend über ihre Sportlerinnen: Dieses Spiel gegen Japan war das beste Spiel für Korea. Die Spielerinnen zeigten gute Leistung. Sie kassierten in den ersten fünf Minuten im ersten Drittel zwei Tore. Aber sie gaben nie auf und ich bin stolz auf sie. Sie haben sich sehr angestrengt, um zu lernen und zu spielen. Sie haben sich ausgetauscht und unterstützt. Nach zwei Tagen kamen die Nordkoreanerinnen und sie lernten noch mehr. Sie haben sich die größte Mühe gegeben. Während den Winterspielen erzielte Team Korea zwei Tore und vergab 28 Tore. Doch viele unterstützten das gemeinsame Team. Neben den Spielerinnen wuchsen auch das Publikum sowie die Anfeuerungsgruppen aus Süd- und Nordkorea zu einem weiteren „Team Korea“ zusammen. Die Lieder der nordkoreanischen Anfeuerungsgruppe sorgten im Eishockeystadion für gute Stimmung. Als sie eine Publikumswelle begann, taten das auch die südkoreanischen Zuschauer und setzten auf den Zuschauerrängen die Welle weiter fort. Ich schloss mich der nordkoreanischen Anfeuerungsgruppe bei der Publikumswelle an. Das war aufregend und großartig. Die Zuschauer und die Anfeuerungsgruppe haben vorher nie gemeinsam geübt, aber es herrschte perfekte Harmonie, vielleicht weil alle Koreaner sind. Murray leitete einen Monat lang das Team Korea und sprach über ihre besondere Erfahrung mit dem Team: Ich bin traurig über den Abschied von den Mädchen. Vor dem Spiel sagte ich zu ihnen, dass es unser letztes Spiel sei. Und dass die Politiker zwar beschlossen haben, dieses gemeinsame Team zu bilden, aber die Sportlerinnen es waren, die das ermöglicht haben. Sie waren alle großartig und sie haben als eine Mannschaft gespielt. Ich bin stolz auf sie. Wir haben gute Arbeit geleistet. Die Olympischen Winterspiele in PyeongChang sind nach 17 Tagen erfolgreich als Friedenspolympiade zu Ende gegangen. Hier Professor Jeong: Bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahres führten Spannungen zwischen Nordkorea und den USA fast zu einer militärischen Auseinandersetzung. Doch in fast drei Monaten konnten diese aufgelöst werden – ein Ergebnis der Bemühungen der südkoreanischen Regierung und der Teilnahme Nordkoreas an den Spielen. Dennoch bestehen in dieser Region noch immer Sicherheitsgefahren. Frieden entsteht nicht über Nacht, trotz Olympiade. Doch das gemeinsamen Einlaufen der beiden Koreas, die Anfeuerung der Athleten und die Freundschaften mit Menschen aus den verschiedenen Ländern könnten viele überzeugt haben, dass dieses Lebensweise für Nordostasien von Vorteil ist. Wenn die beiden Koreas weiterhin friedlichen kulturellen und sportlichen Austausch betreiben, könnten Sicherheitsbedenken in der Region beseitigt werden. Ich denke, die PyeongChang-Olympiade hat das gezeigt. Was nach der PyeongChang-Olympiade passieren wird, ist offen. Doch Nordkoreas Teilnahme an den Winterspielen und die Gefühle der Südkoreaner, als sie das gemeinsame koreanische Team anfeuerten, werden sicherlich als bedeutende Beiträge für die zwischenkoreanischen Beziehungen und den Weltfrieden gewertet werden. Hier ist UN-Generalsekretär António Guterres: Der Olympische Geist ist das bedeutendste Friedenssymbol der heutigen Welt. Im gegenwärtigen Kontext wird dieser Friedensbotschaft im Zusammenhang mit der koreanischen Halbinsel viel Beachtung geschenkt. Es soll aber ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die olympische Friedensbotschaft nicht lokal verankert, sondern universal ist. Sie gilt für die ganze Welt. Wir sprechen damit viele komplexe Konflikte an, mit denen wir konfrontiert sind. Hoffen wir, dass Süd- und Nordkorea auch nach der Olympiade weiterhin miteinander kommunizieren und die geteilte Halbinsel zu einem andauernden Frieden führen können. Hier sind weitere hoffungsvolle Stimmen für die Zeit nach der Olympiade: Mann 1: Hoffen wir, dass es nicht mit der Olympiade endet. Ich denke, es wird Gespräche geben. Und wenn die anderen Länder beginnen, über Korea zu sprechen, dann wird Korea seine Probleme lösen können. Wer weiß, was sich ergibt, wenn Süd- und Nordkorea miteinander kommunizieren. Frau 2: Das Korea Team symbolisiert Frieden. Ich hoffe, es wird eine kriegsfreie und vereinte koreanische Halbinsel geben. Frieden gibt es nicht für umsonst. Der Prozess ist schwierig, aber gemeinsam können wir es schaffen. Ich hoffe, dass sich Südkorea nach der PyeongChang-Olympiade als Friedensstifter zeigen wird. (Photo : Yonhap)
2018-02-26

audioSondersendung zur Winterolympiade 2018

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