
Eine nordkoreanische Delegation, die in Südkorea Aufführungsorte für das nordkoreanische Samjiyon-Orchester besichtigt, hat ihren ersten Besuchstag beendet.
Die siebenköpfige Delegation unter Leitung der Orchester-Chefin Hyon Song-wol war am Morgen auf dem Landweg nach Südkorea gekommen und anschließend mit dem Schnellzug KTX nach Gangneung gereist.
Hyon und ihre Begleiter trafen um 10.22 Uhr am Bahnhof Seoul Station ein, um mit dem Zug ins 260 Kilometer entfernte Gangneung zu fahren. In Gangneung finden ebenfalls Wettkämpfe der in drei Wochen beginnenden Olympischen Winterspiele in PyeongChang statt.
Hyon trug einen dunklen Mantel und einen Fellschal, auf Fragen der mitreisenden Reporter zu ihren Eindrücken von Südkorea antwortete sie mit einem Lächeln.
Die Delegation wurde von Südkoreas Polizei und Geheimdienst streng bewacht, zahlreiche Journalisten lokaler und ausländischer Medien waren zum Bahnhof gekommen, um über den Besuch zu berichten.
In Gangneung will die Gruppe das Gangneung Arts Center besichtigen. Die rund 1.000 Besucher fassende Konzerthalle war erst vor einem Monat fertiggestellt worden.
Auch ein Veranstaltungsort in Seoul wird voraussichtlich am Montag noch unter die Lupe genommen werden. Die Rückkehr in den Norden ist für morgen geplant.
Die Delegation interessiert sich für die Beschaffenheit der Bühnen, die Tonanlagen und andere Bedingungen vor Ort. Auch sollen mit dem Süden Details der Aufführungen, darunter der Zeitplan und das Programm, diskutiert werden.
Nordkorea wird anlässlich der Olympischen Winterspiele in PyeongChang Athleten und Funktionäre, Unterstützer sowie 140 Künstler schicken, darunter neben den Orchestermitgliedern Sänger und Tänzer.
Hyon, die auch Direktorin der bekannten Frauen-Band Moranbong ist, gilt als einflussreichste Frau im kommunistischen Nordkorea. Laut Gerüchten ist sie eine Ex-Freundin des Machthabers Kim Jong-un.