
Die südkoreanische Regierung hat die Vereinten Nationen gebeten, einen nordkoreanischen Beamten für einen Besuch anlässlich der Olympischen Winterspiele in Südkorea von den Sanktionen zu befreien.
Es handelt sich um Choe Hwi, Vizevorsitzender der Arbeiterpartei. Er zählt zu einer hochrangigen Delegation, die Nordkorea zu den Olympischen Spielen nach Südkorea entsenden will.
Choe wurde in der im vergangenen Juni verabschiedeten Resolution 2356 des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea auf die Sanktionsliste gesetzt. Für ihn gilt daher ein Reiseverbot.
Die südkoreanische Vertretung bei der UNO reichte am Mittwoch (Ortszeit) dem Komitee für Nordkorea-Sanktionen des Weltsicherheitsrats eine entsprechende Bitte ein. Seoul bat anscheinend um eine vorläufige Aussetzung oder eine Befreiung von den Sanktionen. Es wurde betont, dass der Besuch der nordkoreanischen Delegation als eine gute Gelegenheit für den Abbau der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel dienen werde, indem ein für die friedliche, diplomatische und politische Lösung für die Situation auf der Halbinsel förderliches Umfeld geschaffen werde.
Das Sanktionskomitee besteht aus 15 Ratsmitgliedern. Eine Ausnahme für Choe von den Sanktionen wird genehmigt, sollten alle 15 Länder zustimmen.
Laut der Nachrichtenagentur AFP wird der Sicherheitsrat am Donnerstag (Ortszeit) über Südkoreas Antrag entscheiden. Sollte kein Land bis 15 Uhr (5 Uhr am Freitag südkoreanischer Zeit) Einspruch erheben, wird das Gremium automatisch eine Ausnahme für Choes Südkorea-Besuch machen.