
Das 17-jährige US-amerikanische Snowboard-Wunderkind Chloe Kim koreanischer Abstammung hat heute in der Snowboard-Halfpipe mit einem Wert von 98,25 Punkten die Goldmedaille gewonnen. Chloe Kim, mit dem koreanischen Namen Kim Seon, hat damit ihr erstes olympisches Gold geholt. Im dritten Finallauf hat sie zweimal in Folge die dreifache Drehung erfolgreich ausgeführt. Chloe Kim zeigte auch bei den Qualifikationsläufen eine herausragende Leistung und schürte die Hoffnung auf Gold.
Hören wir kurz Chloe Kim, die gestern vor ihren Qualifikations-Läufen ein kurzes Interview gab:
Ich freue mich sehr, dass ich im Heimatland meiner Eltern mein Olympiadebüt geben kann. Ich werde mein Bestes geben.
Als Chloe Kim gestern in der Uniform der US-amerikanischen Snowboard-Olympiamannschaft an der Startlinie des Snowboard-Halfpipe-Wettbewerbs erschien, erschallten plötzlich von überall her laute Anfeuerungsrufe auf Englisch und Koreanisch. Als sie startete, wurde es kurz still, und dann stießen die Zuschauer große Begeisterungsrufe aus. Das 17-jährige Snowboard-Wunderkind gewann gestern beide Qualikationsläufe jeweils mit 91,50 und 95,50 Punkten. Sie war die einzige Teilnehmerin mit mehr als 90 Zählern. Ihr Vater hatte gesagt, dass seine Tochter nach dem Tierkreiszeichen ein Drache ist und ein Drache der olympischen Winterspiele in PyeongChang werden wird. Chloe Kim, die 2000 geboren wurde, konnte vor vier Jahren nicht an den olympischen Spielen in Sotchi teilnehmen, da sie erst 13 Jahre alt war. Beim US-Grand-Prix im Jahr 2016 führte sie als erste Snowboarderin die dreifache Drehung hintereinander erfolgreich aus und erzielte 100 Punkte.
Gestern, am 12. Februar, fand das zweite Gruppenspiel des gesamtkoreanischen Frauen-Eishockey-Teams gegen Schweden statt. Das Einheitsteam verlor das Spiel gegen Schweden, den Weltranglistenfünften, mit 0:8 und wird damit nicht weiterkommen. Das Auftaktspiel gegen die Schweiz am 10. Februar hatte das vereinte Team ebenfalls mit 0:8 verloren.
Die Torhüterin des Einheitsteams Shin So-jeong erzählt:
Es ist sehr bedauerlich. Ich hätte die Schüsse des Gegners noch besser abwehren müssen. Dann wäre die Niederlage nicht so hoch gewesen. Es tut mir sehr leid.
Der Vorstoß in die Playoff-Runde der besten Vier ist damit nicht geglückt. Das Einheitsteam bestreitet am 14. Februar noch das letzte Gruppenspiel gegen Japan. Das Team sollte ursprünglich heute Nachmittag ein Training absolvieren. Dieses wurde jedoch abgesagt. Der Grund ist nicht bekannt. Es scheint so, dass die Spielerinnen nach dem Medienrummel, mehreren Testspielen, dem gemeinsamen Training und schließlich den zwei Niederlagen dringend eine Erholung brauchen, um im letzten Spiel gegen Japan noch einmal alle Kräfte aufbieten zu können.
Der südkoreanische Hoffungsträger im Skisport Choi Jae-uh schaffte es auf der Buckelpiste im Freestyle-Skiing nicht, Südkorea die erste Medaille überhaupt im Skisport zu bescheren. Choi stürzte gestern im zweiten Finallauf nach dem zweiten Sprung, den er mit seiner eigenen Technik namens Jae-uh-Grab ausführte. Damit wurde er disqualifiziert und konnte nicht in den dritten Finalllauf der Top Sechs einziehen. Nach dem Wettbewerb sagte Choi, dass er über sich selbst sehr enttäuscht sei. Er wolle sich nicht in Ausreden flüchten. Die Vorbereitungen seien gut gelaufen, und auch die Piste sei in gutem Zustand gewesen. Er sei mit hohen Erwartungen angereist und man habe auch große Erwartungen in ihn gesetzt. Es sei bedauerlich, dass die olympischen Spiele in seinem Heimatland für ihn so ausgingen. Er glaube aber, dass er noch weitere Chancen bekommt. Er sei noch jung und werde bei den Spielen in vier Jahren in Peking auf der Grundlage der diesmal gemachten Erfahrungen eine noch bessere Leistung zeigen.
Die Goldmedaille im Buckelpistenfahren ging an Mikaël Kingsbury aus Kanada. Er erzielte im dritten Finallauf 86,63 Punkte.
Unter den Athleten, die an den Olympischen Spielen in PyeongChang teilnehmen, gibt es auch viele, die aus Ländern mit mildem Klima kommen, in denen es kaum schneit. In PyeongChang müssen wegen der großen Kälte und des starken Windes einige Wettkampftermine verschoben werden, so dass die Sportler Schwierigkeiten haben, ihre Form aufrechtzuerhalten. Ihre Leidenschaft für den Wintersport lässt aber keinesfalls nach. Dazu gehören auch Athleten aus Thailand. Am Wettkampfort für Ski Alpin in PyeongChang mussten gestern die Wettkämpfe verschoben werden. Die gefühlte Temperatur lag bei minus 20 bis 30 Grad, und dazu gab es starken Wind mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern pro Sekunde.
Alexia Shenkel aus Thailand, die am alpinen Skirennen teilnimmt, erzählt:
Ich bin etwas traurig, dass der Wettbewerb heute abgesagt worden ist. Er wird aber noch stattfinden, und ich werde mein Bestes geben.
Ein anderer Athlet, der seinen ersten Wettkampf noch vor sich hat, hat eine Skipiste aufgesucht, um sich an den Schnee in PyeongChang zu gewöhnen.
Sie hören Nicola Zanon aus Thailand:
Skifahren war jetzt wie früher immer mein Leben. Ich liebe das Skifahren und werde für Thailand mein Bestes geben.
Thailand nimmt zum vierten Mal an den Olympischen Winterspielen teil. Thaländische Skiläufer beschreiten diesen Weg, weil sie von der Schneelandschaft, die sie in der Kindheit im Fernsehen gesehen haben, fasziniert waren, oder weil sie ihre Erfahrung in einem Skigebiet auf einer Familienreise in der Kindheit nicht vergessen konnten.
Karen Chanloung, thailändische Skilangläuferin, erzählt:
Ich möchte später Trainerin im Skisport werden, damit Thailand weiter Wintersportler ausbilden und fördern kann.
Unter den Teilnehmerstaaten der Olympischen Winterspiele in PyeongChang gibt es etwa 15 Länder, in denen es niemals schneit. In PyeongChang wollen die Athleten aus diesen Ländern alle Kräfte aufbieten, damit sie den Landsleuten in der Heimat den Wintersport besser vorstellen können.
In den Kaufhäusern, Duty-free-shops und Discountläden von Lotte, einem offiziellen Sponsor für die olympischen Winterspiele in PyeongChang, wird an insgesamt 30 Orten ein vorübergehendes Geschäft für die Spiele in PyeongChang betrieben. In diesen Geschäften werden verschiedene Produkte, die in Verwendung der beiden offiziellen Maskottchen der olympischen Winterspiele und Paralympics in PyeongChang entwickelt worden sind, zum Kauf angeboten. Dazu gehören Puppen, Trinkgläser, Becher, Kleidung, Mützen und Schals. Am beliebtesten darunter sind die offiziellen Puppen Suhorang und Bandabi. Es gibt jeweils zwei Sorten davon, und zwar eine in 30 Zentimeter-Größe und eine in 15 Zentimeter-Größe. Die letztere kann man an den Rucksack oder die Tasche hängen. Beide Puppen stehen seit dem Verkaufsbeginn im Februar in offiziellen Onlinegeschäften hinsichtlich der Verkaufsmenge ständig an erster Stelle. Gestern waren die Puppen Suhorang und Bandabi im Kurzzeitgeschäft am Seouler Hauptbahnhof bereits am frühen Nachmittag vergriffen.
Während der Olympischen Winterspiele und Paralympics 2018 in PyeongChang wird am Austragungsort ein Raum angeboten, in dem die Besucher die koreanische Küche und Esskultur erleben können. Das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwesen, Viehzucht und Nahrungsmittel und die Provinz Gangwon betreiben in der Nähe des Olympic Plaza in PyeongChang den sogenannten K-Food-Plaza. Im Stadion am Olympic Plaza finden die Eröffnungs- und Abschlussfeier und am Medal Plaza jeden Tag Siegerehrungen mit der Medaillenvergabe statt. Daher rechnet man damit, dass viele Besucher auch den K-Food-Plaza aufsuchen werden. Das Ministerium will durch den Betrieb dieses Raumes in- und ausländischen Touristen, die PyeongChang besuchen, mehr Sehenswürdigkeiten anbieten und den Markenwert der koreanischen Küche steigern. Besucher des K-Food- können an einem Ort die koreanische Küche und Esskultur, herausragende landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie repräsentantive kulinarische Spezialitäten der Provinz Gangwon erleben und genießen. In der Culture Hall am K-Food-Plaza kann man sehen, wie traditionelle koreanische Esstische gestaltet und gedeckt werden, und auch traditionsreiche Lebensmittel, traditionelle Kochmethoden sowie Kochutensilien kennenlernen und erleben. In der Food Hall werden etwa 60 Speisen der koreanischen Küche zum Probieren angeboten. Der K-Food-Plaza wird während der olympischen Winterspiele bis 25. Februar, dem Tag der Abschlussfeier, und während der Paralympics vom 8. bis 18. März betrieben.
Was sind wohl die repräsentativen kulinarischen Spezialitäten der Provinz Gangwon? Die Provinz Gangwon besteht aus überwiegend bergigen Gebieten. Deshalb mangelte es dort an Boden für Landbau und damit an Agrarprodukten, so dass die Küche nicht weit entwickelt werden konnte. Unter den gegenwärtig repräsentativen kulinarischen Spezialitäten der Provinz Gangwon gibt es mehrere, deren Wurzeln in Nordkorea liegen. Denn nach dem Koreakrieg ließen sich viele nordkoreanische Flüchtlinge in der Provinz Gangwon nieder. In der Stadt Sokcho an der Ostküste, die geografisch von Nordkorea nicht weit entfernt ist, gab es viele Menschen, die in der nordkoreanischen Provinz Hamgyeong ihre Heimat haben. Vor allem das Dorf Cheongho-dong am Meer gilt als ein repräsentatives Dorf der Menschen aus dem Norden. Das Dorf hat den Beinamen Abai-Dorf, wobei das Wort Abai eine Mundart der nordkoreanischen Provinz Hamgyeong für Abeoji, Vater, ist. In diesem Dorf gibt es viele Lokale für Sundae, eine Art Blutwurst, bei der verschiedene Nahrungsmittel wie Reis, Gemüse und Blut in Därme gefüllt werden. Früher war es aber für die Menschen nicht leicht, Schweinedarm zu bekommen. Deshalb verwendeten sie statt Därmen Tintenfisch, und daraus wurde eine Spezialität dieser Region entwickelt.
Eine wichtige kulinarische Spezialität der Provinz Gangwon ist auch Naengmyeon, ein kaltes koreanisches Nudelgericht. Nicht fehlen darf auch Tofu. Bekannt ist vor allem Seidentofu aus dem Stadtteil Chodang-dong, bei dem ein aus Meerwasser gewonnenes Gerinnungsmittel verwendet wird. Die Region Yongdae-ri am Seorak-Berg, in der es im Winter sehr kalt ist, ist für die Herstellung von Hwangtae bekannt. Hwangtae ist ein in der kalten Winterluft nach wiederholtem Einfrieren und Schmelzen getrockneter Alaska-Pollack, der verschiedenartig zubereitet wird.
(Photo : Yonhap)