Hier ist PyeongChang!
2018-02-16

Hier ist PyeongChang!

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Der südkoreanische Skeletonfahrer Yun Sung-bin hat heute in PyeongChang die Goldmedaille gewonnen. Alle olympischen Rennen der Skeleton-Athleten werden in vier Läufen an je zwei aufeinander folgenden Tagen ausgetragen. Bereits nach den zwei Läufen gestern lag Yun in Führung. Der 23-Jährige siegte heute mit einem Streckenrekord von 50,02 Sekunden im vierten Lauf und einer Gesamtzeit von 3:20,55 Minuten nach vier Läufen. Yun bescherte Südkorea damit das erste olympische Gold im Bob- und Rodelsport, und er ist damit auch der erste Skeleton-Olympiasieger in Asien. Hören wir wir Yun Sung-bin:

Der Olympiasieg war nicht nur mein persönliches Ziel, sondern der Traum aller südkoreanischen Athleten des Bob- und Rodelsports. Die Wettbewerbe im Bobsport stehen noch an. Ich freue mich darüber, dass ich nun im Skeleton einen guten Anfang dafür machen konnte.

Der Vorsprung auf den Silbermedaillengewinner Nikita Tregubow vom Team olympischer Athleten aus Russland beträgt 1,63 Sekunden. Die Bronzemedaille ging an Dominic Parsons aus Großbritannien. Der lettische Skeleton-Welt- und Europameister Martins Dukurs, der die Sportart lange dominiert hatte, belegte Platz Vier. Der Südkoreaner Kim Ji-soo zeigte ebenfalls eine tolle Leistung und schaffte Rang sechs. Yun Sung-bin, der bis zum dritten Lauf klar führte, trat im vierten Lauf als letzter an, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und raste fehlerfrei und mit Bahnrekord zum Sieg. Yun, der am lunaren Neujahrstag den südkoreanischen Landsleuten mit seinem Goldmedaillengewinn große Freude bereitete, machte im Zielbereich nach seinem Gold-Rennen eine tiefe Neujahrsverbeugung vor den Zuschauern. Yun erzählt:

Vor den heutigen Läufen habe ich mir große Sorgen gemacht, weil heute der lunare Neujahrstag ist und deshalb viele Bürger nicht in der Lage sein könnten, unseren Wettbewerb zu verfolgen. Aber es haben mehr Zuschauer als ich erwartet habe die Anlage besucht und uns mit ihrer Anfeuerung unterstützt. Ich glaube auch, dass wirklich viele Bürger am Fernseher den Wettbewerb verfolgt haben. Dank dieser Unterstützung konnte ich das Gold gewinnen, und ich möchte mich dafür bei allen Zuschauern herzlich bedanken.



Mit dem Goldmedaillengewinn des südkoreanischen Skeletonpiloten Yun Sung-bin rückt die Frage in den Vordergrund, wie er dieses Meisterstück schaffen könnte. Denn in Südkorea herrschen nur schwache Bedingungen für diese Sportart. Ein Grund ist seine bestechende Fitness, vor allem seine kräftigen Beine und sein Körpergewicht verschaffen ihm beim Anlauf und in der Rinne einen Vorteil.
In den Bob- und Rodelsportarten wie Skeleton, Bob und Rennrodeln sind kräftige Beine entscheidend. Denn die Sportler müssen mit ihrem Schlitten schnell beschleunigen, um gut vom Start wegzukommen und später ein hohes Tempo erreichen zu können. Yuns Start ist besonders explosiv und dies wird mit seiner kräftigen Beinmuskulatur erklärt. Der Fernsehsender SBS zeigte vor einer Woche einen Dokumentarbericht über Yun. Der Zuschauer erfuhr, dass er über mehrere Jahre jeden Tag 1.000 Liegestütze und Kniebeugen mit 240 Kilogramm Gewicht gemacht hat, um an den Oberschenkeln Muskelmasse aufzubauen. Sein Oberschenkelumfang erreichte mittlerweile 63 Zentimeter. Wie beim Bobfahren spielt auch beim Skeleton das Körpergewicht des Rodlers eine große Rolle. Yun wiegt gegenwärtig zwischen 86 und 87 Kilogramm. Zwischenzeitlich hatte er sein Körpergewicht auf 90 Kilogramm gesteigert, aber er erzielte bei einem Körpergewicht zwischen 86 und 87 Kilogramm das beste Ergebnis. Ursprünglich hatte Yun, der 1 Meter 78 groß ist, ein Körpergewicht von 72 bis 73 Kilogramm. Um Masse aufzubauen, musste er acht Mahlzeiten am Tag einnehmen, wobei die Mahlzeiten hauptsächlich aus gesunden, und nicht immer gut schmeckenden Nahrungsmitteln wie Hähnchenbrust und ungesüßtem koreanischen Reiskuchen Tteok bestanden.



‚Eine Olympiade der hochentwickelten Informations- und Kommunikationstechnik´, so hatte das Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele in PyeongChang die Bedeutung der diesmaligen Olympiade beschrieben. Die Szene des olympischen Fackellaufs von einem Roboter namens Hubo hat der ganzen Welt den Status Südkoreas als IKT-Nation gezeigt. Bei den diesmaligen Spielen kann man nicht nur weltweit erstmals verschiedene Roboter im Einsatz sehen. Die Virtual-Reality-Erlebnishallen sorgen für neue interessante Erlebnisse.

In der IKT-Erlebnishalle in PyeongChang können die Besucher mithilfe der VR-Simulatoren die Wintersportarten wie Bobsport oder Snowboarding virtuell selbst erleben. Zudem könne man auch ohne bis nach PyeongChang zu fahren zuhause dieses virtuelle Erlebnis genießen, wenn man eine VR-Applikation herunterlädt. Besucher dieser Erlebnishalle sagen einstimmig, dass ihnen der Besuch so großen Spaß gemacht habe, dass sie die Eiseskälte schnell vergessen konnten. Sie hören Matt Willington, der für die Virtual-Reality-Erlebnisse im Internationalen Sendezentrum in PyeongChang zuständig ist:

Menschen, die nicht persönlich nach PyeongChang kommen können, können mithilfe dieser Applikation im eigenen Wohnzimmer die Spiele lebendig erleben. Diese Bilder der virtuellen Realität wurden mit 360-Grad-Kameras, die am Kopf und an der Brust der Athleten angebracht wurden, hergestellt. Damit kann der Nutzer der Applikation den Wettkampf aus verschiedenen Winkeln, die einem Zuschauer beim Besuch und bei der Verfolgung eines Wettkampfes als Zuschauer nicht zur Verfügung stehen, erleben.

In PyeongChang sind während der Olympischen Winterspiele 85 Roboter im Einsatz und bieten den Besuchern verschiedene Informationen wie zum Beispiel über Wettkampftermine, Verkehrsanbindungen und touristische Sehenswürdigkeiten an. Beliebt sind auch Roboter-Fische, die in einem Aquarium im Pressezentrum des Athletendorfes schwimmen. Ihre Schwimmbewegungen sind so natürlich, dass viele begeisterte Athleten in ihrem sozialen Netzwerk diese Fische vorstellten. Darüber hinaus kann man auch mit Roboter-Fischen ein Eishockey-Spiel genießen. In einem Wasserbecken schwimmen zwei Roboter-Fische, und auf dem Boden des Beckens wird ein Video eines Eishockeyfeldes mit einem Puck gezeigt. Zwei Spieler steuern jeweils einen Roboter-Fisch, so dass die Fische den Puck auf dem Hintergrundbild mithilfe eines Sensors berühren und bewegen können. Sie hören Yu Ji-gyeong, Manager für die Eishockey-Erlebniszone mit Roboter-Fischen:

Hier ist eine Erlebniszone, in der man mit Roboterfischen Eishockey spielen kann. Es ist ein Raum, in dem man die hochentwickelte Technik Südkoreas kennenlernen kann. Diese Roboterfische sind erstmals in Südkorea vermarktet worden und wurden nach China und Japan exportiert. Für diese Roboterfische wurden verschiedene Technologien verwendet. Sie sind wasserdicht bis zu einer Tiefe von 50 Metern und werden mit einer Ladezeit von vier Stunden sechzehn Stunden lang betrieben. Alle, die diese Roboterfische sehen, sind sehr begeistert, und ich als Südkoreanerin empfinde dabei einen großen Stolz.


Beim Eishockey-Spiel mit Roboterfischen können die Spieler auch jeweils ein Land auswählen, so dass ein Länderspiel möglich ist. Zwei Griechen haben Griechenland gegen Griechenland gespielt. Eine griechische Teilnehmerin erzählt:

Es hat großen Spaß gemacht und war viel interessanter als ich es mir vorgestellt hatte. Es ist wirklich wunderbar, ich habe so etwas zum ersten Mal gesehen und erlebt. Sehr beeindruckend war, dass die Roboterfische im Wasser auf den auf dem Boden des Wasserbeckens gezeigten Puck reagieren. Ich glaube, Südkorea ist wirklich ein Technik-Land.

(Photo : Yonhap)
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