Hier ist PyeongChang!
2018-02-21

Hier ist PyeongChang!

Listen Audio

Südkoreas Shorttrackerinnen Shim Suk-hee, Choi Min-jeong, Kim A-lang und Kim Ye-jin haben Staffel-Gold über 3.000 Meter gewonnen. Im Finale in der Gangneung Ice Arena siegten die Südkoreanerinnen mit einer Zeit von 4:07,361 Minuten. Hören wir Kim A-lang:

Ich habe in Sotschi erlebt, wie es ist, zusammen mit dem Staffelteam aufs Podium zu steigen und ich wünschte mir, dass die anderen Teammitglieder dieses Gefühl kennenlernen. Ich bin glücklich, dass dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Ich bin froh darüber, dass sich die jüngeren Kolleginnen nicht verletzt haben und sich von ihrer besten Seite zeigten und ein gutes Ergebnis bringen konnten.

Die Chinesinnen kamen als Zweite hinter Südkorea ins Ziel. Die Läuferinnen aus Italien und Kanada, die mitten im Rennen gestürzt waren, wurden Dritte und Vierte. Nach einer Videoanalyse wurden die Teams aus Kanada und China jedoch disqualifiziert, womit Italien die Silbermedaille gewann. Bronze ging an die Niederlande, deren Läuferinnen das B-Finale gewonnen hatten.
Mit dem Sieg in der Staffel über 3.000 Meter haben die Südkoreanerinnen den Titel von den Winterspielen in Sotschi verteidigt und insgesamt sechs von sieben Goldmedaillen, die in dieser Disziplin seit den Spielen 1992 in Albertville vergeben wurden, gewonnen.
Bei der Siegerehrung sorgten die Shorttrackerinnen mit einer niedlichen Geste für großes Vergnügen beim Publikum. Auf dem Podium drehten sie sich zur Seite, bückten sich und machten eine Bewegung, mit der sie das Anschieben des Vordermannes nachahmten.
Choi Min-jeong, Olympiasiegerin über 1.500 Meter gewann mit der Staffel ihre zweite Goldmedaille bei den Spielen in Pyeongchang. Kim A-lang und Shim Suk-hee standen nach ihrem Staffelsieg in Sotschi zum zweiten Mal in dieser Disziplin ganz oben auf dem Podium. Hören wir Shim Suk-hee:

Wir haben viel durchgemacht, bis wir mit der Staffel starten konnten. Die jungen Kolleginnen im Team haben hart trainiert. Yu-bin und Ye-jin haben sich sehr angestrengt und ich bin glücklich über das gute Ergebnis.

Shim Suk-hee war als erste Läuferin gestartet. Die Shorttrackerin war als letzte der Gruppe gefolgt und hatte Kräfte gespart. Danach hatten sich der Reihe nach Choi Min-jeong, Kim A-lang und Kim Ye-jin abgewechselt und auf eine Lücke zwischen China und Kanada gewartet. In der dreizehnten Runde konnte Shim Suk-hee auf Platz zwei vorstoßen, in der fünfzehnten Runde wurde das Team jedoch wieder auf Platz drei zurückgedrängt.
Im Schlussteil des Rennens beschleunigten die Koreanerinnen das Tempo, Kim A-lang lief bei ihrem Versuch, auf der Außenbahn zu überholen, allein fast zwei Runden.

Ich bin stets der Meinung gewesen, dass ein Läufer beim Überholen mehr als eine Runde absolvieren können sollte. Nachdem ich den Fuß auf die Außenbahn gesetzt hatte, war ich entschlossen, diese bis zum Schluss durchzulaufen. So kam es dazu, dass ich eine Bahn mehr lief.

Dem Publikum stockte kurz der Atem, als vier Runden vor Schluss, Kim A-lang hinfiel. Die von ihr angeschobene Kim Ye-jin konnte sich aber problemlos ins Feld einreihen. Mit Kim A-langs Sturz wurden auch die Läuferinnen aus Italien und Kanada zu Fall gebracht, sodass am Ende Südkorea und China um den Sieg wetteiferten. Drei Runden vor Schluss schoben sich die Südkoreanerinnen in Führung, Choi Min-jeong, die letzte Läuferin hängte die Chinesinnen ab und lief als erste ins Ziel.



Auch für die deutsche Mannschaft gab es am gestrigen Olympiatag Grund zu Jubeln. Drei Deutsche schafften es in der nordischen Kombination gemeinsam aufs Podium. Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek gewann sein erstes olympisches Gold im Einzel. Er siegte vor den Landsmännern Fabian Rießle und Eric Frenzel nach dem Springen von der Großschanze und einer spannenden Langlauf-Verfolgung über zehn Kilometer. Eric Frenzel, der schon in der Kombination von der Normalschanze Gold gewonnen hatte, holte seine zweite Medaille.
Für die deutsche Olympiamannschaft war die Goldmedaille in der nordischen Kombination das elfte Gold bei den Spielen in Pyeongchang und sie bleibt damit den führenden Norwegern dicht auf den Fersen.




Die gesamtkoreanische Frauen-Eishockeymannschaft hat gestern im Gwandong Hockey Centre das letzte Spiel gegen Schweden bestritten und dieses mit 1:6 verloren. Der südkoreanischen Spielerin Han Su-jin war zwar ein Ehrentreffer gelungen, doch gegen den Weltranglistenfünften hatte das Einheitsteam am Ende keine Chance. Das Team beendet das olympische Turnier sieglos auf dem achten und damit letzten Platz.
Sie hat damit zwar ihr Ziel, wenigstens ein Spiel zu gewinnen, nicht erreicht, die Mannschaft hat sich jedoch gegen die starken Favoriten tapfer geschlagen und die Herzen des Publikums gewonnen. Der kanadischen Trainerin Sarah Murray schossen nach der letzten Niederlage die Tränen in die Augen.

Die Erinnerungen an die vergangenen vier Jahre, in denen wir hart gearbeitet haben, zogen wie in einem Kaleidoskop an mir vorbei. Ich bin sehr stolz auf unser Team.

In den fünf Spielen, die das Einheiststeam bestritten hatte, erzielte es lediglich zwei Treffer und kassierte 28 Gegentore. Den Zahlen nach ist dies ein dürftiges Ergebnis. In den vergangenen 27 Tagen seit der Aufstellung des Einheitsteam sind die Spielerinnen beider Koreas sich aber näher gekommen. Hören wir die nordkoreanische Spielerin Hwang Chung-gum:

Mir ist noch einmal klar geworden, dass es nichts gibt, was wir Athleten aus Nord- und Südkorea nicht zusammen schaffen, wenn wir unsere Kräfte bündeln.

Die Südkoreanerinnen hatten sich bemüht, das Eis zu brechen und den anfangs fremdelnden Nordkoreanerinnen näher zu kommen. Sie arrangierten eine Überraschungsparty für die nordkoreanische Spielerin Jin Ok und notierten sich die nordkoreanischen Eishockeybegriffe. Die Spielerinnen unternahmen gemeinsam Spaziergänge, schlossen Freundschaften und rückten trotz der kurzen Vorbereitungszeit als „Team Korea“ schnell zusammen. Es spricht die südkoreanische Spielerin Han Soo-jin:

Ich denke, dass die Winterolympiade in Pyeongchang nicht das Ende, sondern erst der Anfang ist. Deswegen glaube ich, dass auch die anderen Spielerinnen der Meinung sind, etwas Wertvolles geleistet zu haben.

Die Mannschaft bleibt noch bis zur Schlussfeier der Winterspiele zusammen, danach kehren die Nordkoreanerinnen in den anderen Teilstaat zurück. Es wird darüber nachgedacht, den Austausch im Anschluss an die Olympiade fortzusetzen. Die Mission, eine Botschaft der Versöhnung und des Friedens zu vemitteln, hat das „Team Korea“ erfolgreich erfüllt.



Es wird erwartet, dass während des Zeitraums der Winterolympiade in Pyeongchang und an den Feiertagen zum chinesischen Mondneujahrsfest über 1,6 Millionen Touristen Seoul besuchen werden.
Damit sich die Besucher wohlfühlen und sich gut zurechtfinden, hat die Stadt Seoul die Zeit vom 26. Januar bis zum Abschluss der Winter-Paralympics am 18. März zur „Sonderwillkommenswoche“ bestimmt. Unter dem Slogan „Willkommen in Seoul, dem Tor nach Pyeongchang“ werden verschiedene Dienstleistungen angeboten und Events durchgeführt. Hören wir einen Organisator des Programms, Kim Kyeong-jun:

Als erstes bieten wir einen Dolmetschdienst an, damit Touristen, die an den Feiertagen zum chinesischen Mondneujahr und während der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang nach Korea kommen, freundlich empfangen werden und die für ihren Aufenthalt nötigen Informationen bekommen. Für Besucher, die nicht die Gelegenheit haben nach Pyeongchang zu fahren und diejenigen, die ihre Zeit in Seoul verbringen, haben wir ein Ski-Erlebnis vorbereitet. Darüber hinaus bekommen Touristen, wenn sie kleine Aufgaben lösen, ein Geschenk. Auf dem Programm stehen auch traditionelle Spiele. Auf diese Weise sollen Korea und Sehenswürdigkeiten in Seoul bekannter gemacht werden.

Touristen, die Seoul und Korea zum ersten mal besuchen kennen sich in der Gegend nicht aus und viele haben Schwierigkeiten sich zu verständigen. An mehreren Stellen stehen Dolmetscher für verschiedene Sprachen bereit, die den Besuchern weiterhelfen, auf einer Stadtkarte zusammen nach den Zielen ihrer Tour suchen und über den öffentlichen Verkehr informieren. Hören wir eine Dolmetscherin für Japanisch:

Ich heiße Kang Cho-won und bin bis zum 25. Februar als Dolmetscherin tätig. Japanische Touristen, die anlässlich der Winterolympiade in Pyeongchang Korea aufsuchen, stelle ich Sehenswürdigkeiten und touristische Höhpunkte von Pyeongchang vor. Ich hoffe, sie haben Spaß in Korea.

Damit sich die Besucher aus dem Ausland im Stadtzentrum von Seoul willkommen fühlen, wurden die Straßenlaternen in den Vierteln Myeongdong, Shinchon, Hongdae und Dongdaemun mit einem Willkommensbanner dekoriert. Diese Banner schmücken auch den Weg vom Gwanghwamun Tor bis zum Seouler Bahnhof, wo die Hochgeschwindigkeitsbahn nach Pyeongchang anhält. Auf dem Gwanghwamun Platz finden Straßenparaden mit traditionellen Schlaginstrumentenquartetten und Tapdance statt.
An sechs Stellen, unter anderem am Internationalen Flughafen in Incheon, am Kimpo Flughafen in Myeongdong, am Gwanghwamun Platz und am Namsan Berg werden an Willkommensständen verschiedene Events durchgeführt. Am Internationalen Flughafen in Incheon kann man aufmunternde Botschaften für die Olympiasportler übermitteln und dafür ein Geschenk erhalten.
Auf großen Anklang stößt das VR-Skifahrerlebnis am Kimpo Flughafen. Über eine Virtual-Reality-Brille wird dem Nutzer vorgespielt, auf einer Skipiste inmitten einer schneeweißen Landschaft zu sein. Durch die Bewegung des Körpers kann man Hindernissen ausweichen und mit einem Controller in den Händen wird der Stockeinsatz simuliert. Nur wer sein Gleichgewicht halten und schnell reagieren kann, schafft es, die Skipiste hinunterzusausen. Nach dem Skierlebnis in der Virtuellen Realität bekommen die Besucher selbst Lust auf Wintersport. Wir trafen eine Englischlehrerin aus Kanada, die sich über das VR-Skierlebnis begeisterte und auch nach Pyeongchang zu den Spielen fahren möchte:

Ich bin Englischlehrerin an einer Oberschule. Ich komme aus Kanda. Das Skierlebnis hat Spaß gemacht. Ich bin zwar nicht gut darin, aber es macht Spaß. In meiner Heimat bin ich in den Rockey Mountains Ski gefahren. Ich möchte nach Pyeongchang, um mir das Hockeyspiel der kanadischen Mannschaft anzuschauen. In Kanada fanden die Winterspiele zwei Mal statt, aber ich war noch nie dabei. Da ich in Korea bin, möchte ich hier die Winterspiele direkt erleben.

(Photo : Yonhap)
Go Top