Hier ist PyeongChang
2018-02-22

Hier ist PyeongChang!

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Die südkoreanischen Eisschnellläufer Lee Seung-hoon, Kim Min-seok und Chung Jae-won haben in der Mannschaftsverfolgung der Herren die Silbermedaille gewonnen. Im Finale gestern im Gangneung Oval verloren die Südkoreaner mit einer Zeit von 3:38,52 Minuten gegen das norwegische Team, das die Strecke in 3:37,31 Sekunden zurücklegte. Südkorea hat nach den Spielen vor vier Jahren in Sotchi zum zweiten Mal und zweimal in Folge in der Mannschaftsverfolgung der Herren im Eisschnelllauf Silber geholt.
Sie hören Lee Seung-hoon:

Unser Ziel war, die Goldmedaille zu gewinnen, und es ist schon etwas bedauerlich, dass wir das Ziel nicht erreichen konnten. Dank der Unterstützung vieler Menschen konnten wir aber bis zum Schluss unser Bestes geben. Ich habe einen Wettbewerb noch vor mir und werde auch dafür alle Kräfte aufbieten.

Bei der Mannschaftsverfolgung, bei der drei Läufer in einer Reihe laufen, läuft der führende Läufer mit Luftwiderstand, während die zwei folgenden Läufer im Windschatten laufen können. Deshalb muss der führende Läufer mit maximaler Kraft laufen und sich nach dem Positionswechsel mitziehen lassen. Lee Seung-hoon, der Älteste und Erfahrenste, der auch bei den Spielen in Sotchi in dieser Disziplin Silber gewann, lief wie in Sotchi auch diesmal am meisten an der Spitze und zog die jüngeren Kollegen mit. Kim Min-seok ist 11 Jahre und Chung Jae-won 13 Jahre jünger als Lee. Lee musste diesmal mit seiner Erfahrung eine Führungsrolle übernehmen aber auch fleißig an seiner Kondition arbeiten, um mit den jüngeren Kollegen gut mithalten zu können. Er trainierte 11 Stunden am Tag und hielt sich genauestens an seinen Trainingsplan, und dies gab den beiden jüngeren Kollegen ein gutes Beispiel. Der 19-jährige Kim Min-seok, der bei den diesmaligen Spielen bereits im Einzel der Herren über 1.500 Meter die Bronzemedaille gewann, bemühte sich, diesem Beispiel zu folgen. Er leistete ebenfalls viel Führungsarbeit.
Hören wir Kim Min-seok:

Wenn ich mich nach dem Halbfinale noch schneller und besser erholt hätte, wäre ich etwas besser gelaufen, und dann wäre das Ergebnis vielleicht besser gewesen. Aber die Silbermedaille ist für uns genauso wertvoll wie Gold und wir freuen uns sehr.

Der 17-jährige Chung Jae-won, der erst im vergangenen Oktober in die Olympiamannschaft aufgenommen wurde, hat ebenfalls sein Bestes getan. Er lief hauptsächlich in der Mitte oder als letzter und schob die Vorderleute zwischendurch an. Chung, der der jüngste Medaillengewinner im koreanischen Eisschnellauf geworden ist, sagt, dass die beiden älteren Kollegen wirklich schnell und gut waren, und dass er sich deshalb angestrengt habe, ihnen gut folgen zu können.
Hören wir Chung Jae-won:

Dank der Hilfe und der guten Leistung der beiden Kollegen konnte ich das gute Ergebnis erzielen. Sie haben meine Schwächen ausgeglichen. Bei den nächsten Olympischen Spielen möchte ich eine noch bessere Leistung zeigen, so dass ich gemeinsam mit ihnen ein besseres Ergebnis erzielen kann.

Lee Seung-hoon gewann bei den Spielen 2010 in Vancouver im Lauf über 5.000 Meter die Silber- und über 10.000 Meter die Goldmedaille. Bei den Spielen in Sotchi holte er wie diesmal in PyeongChang in der Mannschaftsverfolgung Silber. Damit ist er bei drei olympischen Winterspielen in Folge Medaillengewinner geworden. Mit insgesamt vier Medaillen ist er nun der Asiat mit den meisten Medaillen bei olympischen Winterspielen.
Lee Seung-hoon erzählt:

Das habe ich gerade erfahren. Ich bin allen, die mir dies ermöglicht haben, und die die Olympischen Spiele vorbereitet haben, sehr dankbar. Ich werde mich weiter anstrengen, um auch künftig als Eisschnelläufer eine gute Leistung zeigen zu können.



Die südkoreanischen Curling-Frauen, die gestern bereits nach ihrem 11:2-Sieg über das Team olympischer Athleten aus Russland ihre Spitzenposition in der Vorrunde sicher hatten, siegten gestern Abend auch noch über Dänemark mit 9:3. Damit beendeten sie die Vorrunde mit 8 Siegen und einer Niederlage. Die südkoreanischen Curlerinnen, die in der Weltrangliste auf Rang 8 stehen, haben in der Vorrunde die Top Fünf der Weltrangliste, Kanada, die Schweiz, Russland, Großbritannien und Schweden, geschlagen. Sie haben damit zum ersten Mal in der südkoreanischen Curling-Geschichte den Einzug ins Halbfinale geschafft. Die einzige Niederlage in der Vorrunde gab es im zweiten Spiel gegen Japan mit 5:7. Südkorea tritt im Halbfinale morgen Abend gegen Japan an.
Curling war bis zu den Olympischen Winterspielen in PyeongChang als Wintersportart eher unbekannt. Nun herrscht in Südkorea ein Curling-Boom. Die südkoreanischen Curling-Frauen faszinieren mit ihrer tollen Leistung die gesamte Bevölkerung und sorgen für Furore. Im Internet wimmelt es von Fotos und Videos von ihnen. Es gibt auch viele Bürger, die ein Parodie-Video ins Internet setzen. Auch die Verkaufsmenge von Curling-Brettspielen ist drastisch gestiegen.
Entsprechend dem Curling-Boom erfreuen sich die südkoreanischen Curlerinnen derzeit einer unbeschreiblich großen Beliebtheit. Das größte Modewort unter den südkoreanischen Netzbürgern in Bezug auf die Olympischen Winterspiele in PyeongChang ist derzeit Young-mi. Young-mi ist der Vorname von Lead Kim Young-mi. Skip Kim Eun-jeong ruft sehr häufig mit lauter Stimme den Namen ihrer Freundin, die wischt. Je nach der Lautstärke der Stimme und der Rufgeschwindigkeit verändere sich die Geschwindigkeit und Stärke des Wischens.
Weil alle vier Spielerinnen der südkoreanischen Frauen-Curling-Mannschaft aus dem Landkreis Uiseong kommen, dessen regionale Spezialität Knoblauch ist, werden sie im Inland, sowie auch von ausländischen Medien liebevoll als ´Garlic Girls´ bezeichnet.



Die südkoreanische Eiskunstläuferin Choi Da-bin hat bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang im Kurzprogramm ihre bisherige persönliche Bestmarke von 67,77 Punkten erzielt. Vor der Kür liegt sie auf Platz 8.
Sie hören Choi Da-bin:

Ich war etwas angespannter als im Team-Wettbewerb. Es war mein größter Wunsch, auf der olympischen Bühne mein Kurzprogramm fehlerfrei zu zeigen. Ich bin sehr zufrieden, weil es mir gelang. Weil die Olympischen Spiele in Südkorea stattfanden, konnte ich mit großer Unterstützung von vielen Bürgern meine Performance zeigen, und ich bin sehr dankbar dafür.

Choi Da-bin wählte zu ihrer Kurzkür die Musik ´Papa, can you hear me?´. Das Programm hatte für sie eine besondere Bedeutung. Denn ihre Mutter ist im vergangenen Juni an Krebs gestorben. Choi begann im Alter von fünf Jahren mit dem Eiskunstlaufen, und seitdem war ihre Mutter Kim Jeong-suk stets an ihrer Seite. Nach dem Kurzprogramm vergoss sie Tränen.
Choi Da-bin erzählt:

Ich habe im Gedenken an meine Mutter das Kurzprogramm aufgeführt und habe versucht, meine Sehnsucht nach ihr gut im Programm zum Ausdruck zu bringen. Ich war eigentlich sehr angespannt. Meine Trainerin sagte zu mir, dass alle großes Vertrauen in mich haben, und in diesem Glauben konnte ich gut laufen.

Choi Da-bin hat nach Kim Yu-na als südkoreanische Eiskunstläuferin die beste Leistung im olympischen Kurzprogramm gezeigt. Die Kür findet morgen statt, und die südkoreanischen Eiskunstlauf-Fans hoffen, dass Choi sich nach der Kür auf der olympischen Bühne einen Platz unter den Top Ten sichern kann.

(Photo : Yonhap)
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