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Hintergrund

USA betonen Notwendigkeit von Koalition zum Schutz von Handelsschiffen in Straße von Hormus

2019-08-21

Nachrichten

ⓒKBS News

In Bezug auf die Beteiligung an einer von den USA angeführten Koalition zum Schutz von Handelsschiffen in der Straße von Hormus zeigen sich viele Länder vorsichtig. Gründe sind ihre Beziehungen zu Iran und die Besorgnis über die Eskalation des Atomstreits mit Iran. Die südkoreanische Regierung überprüft die Angelegenheit ebenfalls aus den genannten Gründen mit Vorsicht.


Die Straße von Hormus ist der einzige Kanal, der den Persischen Golf zwischen der Arabischen Halbinsel und Iran mit dem Indischen Ozean verbindet. Die Anrainerstaaten des Persischen Golfes sind Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Vom Persischen Golf führt der Weg durch die Straße von Hormus und über den Golf von Oman in den Indischen Ozean. Daher ist die Straße von Hormus für führende Ölförderstaaten der wichtigste Transportweg für Erdöl. Etwa 30 Prozent des globalen Erdöltransports und 70 Prozent der Ölimporte Südkoreas passieren diese Meerenge.


Die Straße von Hormus ist lediglich 50 Kilometer breit und kann deshalb leicht blockiert werden. Auch wenn keine hochmodernen Waffen zur Verfügung stehen, kann man vom Boden aus mit einer konventionellen Waffe auf ein vorbeifahrendes Schiff schießen. Iran ist in der Lage, die Straße jederzeit zu sperren, sollte das Land bereit sein, die Konsequenzen hierfür zu tragen. Das ist der Grund, warum die USA dort den Stützpunkt der fünften Flotte ihrer Marine haben und eine Koalition zum Geleitschutz von Handelsschiffen bilden wollen.


Die Spannungen in der Straße von Hormus wurden durch den Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit Iran ausgelöst. Die USA erklärten im Mai 2018 ihren Austritt und begründeten die Entscheidung mit Irans Verletzung der Vereinbarung. Im November setzten die USA ihre Sanktionen gegen Iran wieder in Kraft und beschränkten Erdölexporte des vorderasiatischen Staates. Iran ging seinerseits dagegen vor. Das Land vergrößerte seine Uranvorräte über die im Atomabkommen festgelegte Obergrenze hinaus und fuhr die Urananreicherung hoch.


Mittlerweile kam es dazu, dass Tanker bei der Durchfahrt der Straße von Hormus angegriffen oder aufgebracht wurden. Gibraltar stoppte im Juli einen iranischen Tanker und setzte ihn fest. Iran hielt innerhalb von einem Monat drei Tanker fest. Die USA und Iran schossen gegenseitig Aufklärungsdrohnen ab. Die Lage in der Meeresstraße ist explosiv.


Inmitten dieser Situation brach das 30. Kontingent der südkoreanischen Cheonghae-Einheit am 13. August für den Anti-Piraten-Einsatz im Golf von Aden vor Somalia auf. Der neue Trupp mit dem Zerstörer Kang Gam Chan besteht aus etwa 300 Soldaten, darunter ein Team für Unterwassersprengung (UDT) und ein Fliegerkorps. Das Kontingent wird nach einer einmonatigen Fahrt vor Ort den 29. Trupp ablösen und bis Mitte Februar im Einsatz sein. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob die Truppeneinheit in Richtung der Straße von Hormus fahren und sich an der dortigen Schutzmission beteiligen wird.


Die USA fordern Südkorea zur Beteiligung auf, da die Meerenge ein wichtiger Erdöltransportweg für Südkorea sei. Südkorea unterhält jedoch auf verschiedenen Gebieten, darunter Handel, Finanzbranche, Energie und Bauwesen, enge Kooperationsbeziehungen mit Iran. Mit dem Verweis darauf warnt Teheran Seoul vor Nachteilen im Falle dessen Beteiligung an der Koalition. Daher fällt es Südkorea schwer, eine Entscheidung zu treffen.

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