Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Nordkorea

Koreas einigen sich auf dritten Gipfel 2018

2018-08-16

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ YONHAP News

Süd- und Nordkorea haben am Montag, dem 13. August, Gespräche auf ranghoher Ebene abgehalten. Dabei vereinbarten sie, im September in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ein Spitzentreffen abzuhalten.


Moon wird der dritte südkoreanische Staatspräsident sein, der Pjöngjang besucht. Im Jahr 2000 war Kim Dae-jung zum historischen Gipfel dorthin gefahren, 2007 tat es ihm sein Nachfolger Roh Moo-hyun gleich. Das neue Spitzentreffen zwischen Moon und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un soll einen Durchbruch in den stockenden Verhandlungen über den Frieden auf der koreanischen Halbinsel bringen. Zu dem Vorhaben sagt der Professor für Vereinigungsstudien der Inje-Universität Jin Hee-gwan: 


Der erste Gipfel zwischen Moon und Kim fand am 27. April im Waffenstillstandsort Panmunjom statt, der zweite am 26. Mai. Sie erzielten im April verschiedene Einigungen und für deren Umsetzung sind weitere Treffen notwendig. Der Gipfel wird hoffentlich dazu dienen, dass die Einigungen konkrete Formen annehmen und kann auch eine Rolle für die Klärung von Problemen zwischen Nordkorea und den USA spielen. 


Schon zur Eröffnung der hochrangigen Gespräche am Montag hatte Nordkoreas Verhandlungsführer Ri Son-kwon Pjöngjang als Austragungsort genannt. Bereits um 14 Uhr, und damit früher als erwartet, war die Einigung spruchreif und wurde in einer gemeinsamen Pressemitteilung verkündet. Das genaue Datum wurde aber noch nicht festgelegt.


Beide Seiten müssen für den genauen Termin verschiedene Dinge berücksichtigen. Doch sagte Ri Son-kwon im Anschluss an die Gespräche, dass ein Termin vereinbart worden sei. Dies wird als Ausdruck der Unzufriedenheit mit einigen Details gewertet. Auch deutet es an, dass ein Korea-Gipfel vor dem 9. September, dem 70. Jahrestag der Regimegründung, schwierig sein würde. Auch aus südkoreanischer Sicht ist es schwierig, Pjöngjang um einen für den Norden so wichtigen politischen Jahrestag herum zu besuchen. Denn der Besuch könnte dann fälschlicherweise als Teilnahme an der Jubiläumsfeier betrachtet werden. 


Laut Berichten favorisierte Südkorea Ende August als Termin, offenbar, um im September in der UNO-Generalversammlung offiziell das Ende des Koreakriegs (1950-53) erklären zu können. Obwohl die Atmosphäre zwischen beiden Koreas zurzeit vergleichsweise freundlich ist, gelten die Anspielungen des nordkoreanischen Verhandlungsführers als Zeichen der Druckausübung, wonach Südkorea aktiver eine Vermittlerrolle spielen solle. 


Nordkorea wünscht, dass sowohl Südkorea als auch die USA ein Ende des Koreakriegs erklären, da eine solche Erklärung zur Schaffung eines Friedenssystems und einer Sicherheitsgarantie für sein Regime führen würde. Sollte Nordkorea mit den USA dieses Jahr keine solche Einigung erzielen können, so wird es versuchen, zumindest mit Südkorea eine solche zu treffen. Auch die Wirtschaftskooperation verläuft wegen der internationalen Sanktionen nicht reibungslos. Ich vermute, dass der Norden bei den jüngsten Gesprächen darum bat, gemeinsame Wirtschaftsprojekte aktiver voranzutreiben. 


Seit dem USA-Nordkorea-Gipfel am 12. Juni herrscht in den Bemühungen um die atomare Abrüstung Nordkorea ein Stillstand. Der neue Korea-Gipfel soll Bewegung in die Angelegenheit bringen. Die USA beobachten die Entwicklungen aufmerksam. Die US-Regierung zeigt sich zurückhaltender als vor dem Gipfel im April. In den USA scheint die Einschätzung vorzuherrschen, dass Ergebnisse wichtiger sind als das Treffen selbst. Noch im Mai waren die Aussichten für einen USA-Nordkorea-Gipfel düster. Dann trat der südkoreanische Präsident hervor und ebnete den Weg zu dem historischen Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong-un. Auch zurzeit ruhen auf dem südkoreanischen Staatsoberhaupt große Erwartungen. 


Ohne Zweifel spielte der Korea-Gipfel vom 26. Mai eine bedeutende Rolle für die Ermöglichung des Nordkorea-USA-Gipfels am 12. Juni. Auch dieses Mal wird Moon wahrscheinlich das Treffen nutzen, um die Meinung des nordkoreanischen Machthabers präziser an die USA weiterzuleiten. Im Prozess der Verbesserung des Nordkorea-USA-Verhältnisses sind direkte Gespräche wichtig. Doch ist es auch entscheidend, herauszufinden, was genau Nordkorea im Sinn hat. Diese Rolle kommt der südkoreanischen Regierung zu. Der kommende Gipfel wird die Menschen erneut an die Wichtigkeit dessen erinnern. 


Der innerkoreanische Gipfel wird zu einem wichtigen Wendepunkt in den US-amerikanisch-nordkoreanischen Beziehungen, in denen zuletzt kaum Fortschritte verbucht wurden. Das südkoreanische Staatsoberhaupt wirkte durch seine Treffen mit Kim Jong-un am Zustandebringen des USA-Nordkorea-Gipfels mit. Moon muss nun noch einmal ein solches Meisterstück vollbringen.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >