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Geschichte

Kansong Chun Hyung-pil – Hüter nationaler Schätze in Korea

2010-05-28

Der Mann, der den Geist von Goryeo aufbewahrte
John Gadsby war ein britischer Anwalt im frühen 20. Jahrhundert. Er war bekannt für seine Sammlung ausgewählter Seladon-Tonwaren der Goryeo-Epoche in Korea. Er hatte die Stücke bei Besuchen in Japan und Korea erworben. Im Februar 1937 wollte Gadsby 22 Stücke verkaufen. Ein Koreaner Anfang 30 hörte davon und reiste nach Japan, um die Tonwaren zu kaufen. Er war von diesen wertvollen koreanischen Kunstgegenständen begeistert, darunter eine entenförmige Tropfflasche für orientalische Kalligraphie und ein giraffenähnliches Räuchergefäß.

Die Stücke wurden ihm für Preise ab 500 Won bis 24.580 Won angeboten. Das war sehr viel, wenn man bedenkt, dass der Preis für ein ziegelgedecktes Haus damals 1000 Won betrug. Der Koreaner, der überzeugt davon war, die Tonwafen wieder in ihr Herkunftsland zurückbringen zu müssen, konnte die Stücke schließlich für 400.000 Won erwerben, das wären heute 120 Milliarden Won (etwa 78,3 Millionen Euro). Bei dem Koreaner handelte es sich um Chun Hyung-pil, auch bekannt als Hüter des Geistes von Joseon.

Das Leben Kansongs
Chun Hyung-pil wurde 1906 als Sprössling einer reichen Familie im Stadtteil Jongno in Seoul geboren. Er absolvierte ein Studium der Rechte an der Waseda-Universität in Japan. Er lebte in der Zeit der japanischen Kolonialherrschaft in Korea. Er fragte sich, was er für sein Land tun könne. Er wurde dabei von den Gesprächen mit seinem Lehrmeister Oh Se-chang beeinflusst, einem aktiven Unabhängigkeitskämpfer und Kalligraphen. Chun wollte Bücher über die Arbeiten bekannter Maler und Kalligraphen schreiben. Von seinem Lehrmeister erhielt er den Künstlernamen Kansong. Im Alter von 25 Jahren wurde Chun dank einer Erbschaft zum Millionär. Den größten Teil des Geldes, etwa 450 Milliarden Won, gab er für den Kauf von nationalen Kunstschätzen aus, darunter Kalligraphien, Porzellan, Buddhastatuen und Steinobjekte.
1935 erwarb Chun für 20.000 Won “maebyong”, eine Vase, die mit einem Design von 10.000 Kranichen geschmückt war. Auch kaufte er eine blumengeschmückte Porzellanflasche für 15.000 Won, sowie für 10.000 Won “Hunmin Chongum”, “die richtigen Töne der Anleitung für Menschen”. So war er im Besitz einer reichen Sammlung von Kunstgegenständen von der Periode der drei Königreiche bis zur Moderne. Sein späteres Leben war von einigen finanziellen Schwierigkeiten geprägt. Chun starb im Januar 1962 an den Folgen einer Nierenentzündung.

Zweimal im Jahr finden im Kansong-Museum im Seouler Stadtteil Seongbuk-dong Ausstellungen mit nationalen koreanischen Kulturschätzen statt, die aus der Sammlung von Chun stammen. Chun wurde wegen seiner Obsession, Kulturschätze zu sammeln, oft als “Dummkopf” bezeichnet. Doch unzweifelhaft wird er wegen seiner Leidenschaft als Hüter des Geistes der Nation auch als “Vater Koreas” in Erinnerung bleiben.


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