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Geschichte

Hyecho - Koreas erster Kosmopolit

2010-07-30

<b>Hyecho</b> - Koreas erster Kosmopolit
“Ich soll in das Land des Buddha reisen”
Hyecho war ein buddhistischer Mönch des alten Silla-Reichs. Er gilt heute als erster Kosmopolit Koreas, der dem Land den Weg in die Welt gewiesen hat. Er wurde im Jahr 704 geboren. Hyecho reiste schon früh nach Guangzhou in China, wo er unter dem indischen Lehrmeister Vajrabodhi im esoterischen Buddhismus unterrichtet wurde und alte Schriften lies. Im Jahr 774 wurde Hyecho vom Herrscher der chinesischen Tang-Dynastie während einer Trockenperiode angewiesen, ein Regenritual auszuführen. Das war ein Zeichen, dass er von den Chinesen wegen seiner intellektuellen Fähigkeiten sehr geschätzt wurde.

Es wird angenommen, dass der Mönch Hyecho 723 nach Indien ging, um den Spuren seines Meisters zu folgen und besser die buddhistischen Lehren verstehen zu können. Er blieb vier Jahren, in denen er nicht nur Indien bereiste, sondern auch die Länder an der Westgrenze Chinas besuchte. Er schrieb ein Reisetagebuch, Wang Ocheonchukguk, oder "Erinnerung der Pilgerreise in die fünf Königreiche Indiens”. Neben Marco Polos Reiseerinnerungen, Odoric de Pordenones “Die Reisen des Bruders Odoric” und Ibn Battutas “Die Reisen des Ibn Battuta” gelten Hyechos Aufzeichnungen über das alte Indien als eines der ältesten und besten Reisetagebücher, die jemals geschrieben wurden.

Wang Ocheonchukguk Jeon
Das Manuskript von Hyechos Wang Ocheonchukguk Jeon enthält ungefähr 6000 klasische chinesische Zeichen in 227 Spalten. Das Journal hatte als verschollen gegolten, bevor es der französiche Entdecker und Archäologe Paul Pelliot 1908 in China erworben hat.

Die erhaltenen Dokumente sind allerdings nicht das Original. Sie sind die verkürtzte Version, die aus drei Bänden besteht. Die entscheidenden Details von Hyechos Reise sind enthalten. Die Aufzeichnungen gelten als einziges erhaltenes historische Reisejounal mit Informationen über die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Gepflogenheiten im Indien des 8. Jahrhunderts. Hyecho beschreibt neben den Reiseorten und den Reisezeiten zwischen den besuchten Orten auch, wie der Hinayana-Buddhismus und der Mahayana-Buddhismus in den indischen Königreichen angenommen wurde. Hyecho verließ Indien Richtung Westen über Karasahr, eine alte Stadt auf der Seidenstraße. Hyechos Todesjahr wird mit 787 angegeben, als er 83 Jahre alt war. Er befand sich zu dem Zeitpunkt in China.

Das Werk Hyechos ist das erste Auslandsreisejournal eines Koreaners. Es beschreibt eine Reise über 9000 Kilometer mit dem Schiff und über 11.000 Kilometer auf dem Land. Die Aufzeichnungen des Mönchs gelten heute als wertvolle Quelle für archäologische und anthropologische Studien, die die grenzenlosen Ambitionen des ersten echten koreanischen Kosmopoliten belegen.

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