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Geschichte

Huh, Nan-Sul-Hun - Dichterin der Joseon-Dynastie

2010-08-13

<b>Huh, Nan-Sul-Hun</b> - Dichterin der Joseon-Dynastie
Huh, Nan-Sul-Huns Name scheint noch lange nach ihrem Tod
Die meisten Koreaner würden zustimmen, dass Shin Sa-Im-Dang die bekannteste Frau der Joseon-Dynastie ist. Als Mutter des konfuzianischen Gelehrten Yulgok wird Shin Sa-Im-Dang auch als “Eojin Eomeoni” genannt, als “weise Mutter". Sie war Poetin, Kalligraphin und Stickerin. In ihr sieht man den Inbegriff einer guten Ehefrau und Mutter.

Neben Shin gibt es eine andere Joeseon-Dichterin, die für ihr faszinierendes Werk bekannt ist, und zwar Huh, Nan-Sul-Hun. Ihre Leben unterschied sich sehr von dem Shins in der von Männer dominierten Gesellschaft. Die Werke Huhs und ihre poetische Empfindsamkeit galten damals als zu fortschrittlich. Erst nach ihrem Tod wurde der genialischen Poetin Aufmerksamkeit zuteil.


Das Leben von Huh, Nan-Sul-Hun
Huh, Nan-Sul-Hun wurde 1563 als Spross einer bekannten Familie geboren. Ihr Vater Huh Yup war ein anerkannter Schriftsteller in der Joseon-Ära. Huh, Nan-Sul-Hun wuchs in einer aufgeschlossenen Familie auf. Sie wurde bei ihrem richtigen Namen, Huh Cho-hui, genannt, während die meisten Frauen in der Joseon-Zeit bei ihrer Geburt keine Namen erhielten. Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Huh Gyun entwickelte Huh, Nan-Sul-Hun ihre schriftstellerischen Fähigkeiten und verfeinerte ihren Geschmack für die Poesie. Einer ihrer älteren Brüder, Huh Bong, erkannte das literarisch Talent der Schwester schon sehr früh. Er fragte seinen Freund Lee Dal, der als der größte Poet seiner Zeit galt, ob er sie unterrichten könne. Huh, Nan-Sul-Hun schrieb das Gedicht “Gwang Han Jun Baek Ok Ru Sang Ryang Moon” im Alter von acht Jahren und galt seitdem als poetisches Wunderkind.
Mit 15 Jahren heiratete sie Kim Sung-rip aus der Andong-Familie. Die Heirat bedeutete zugleich den Beginn eines leidvollen Wegs. Die Andong-Familie, die bekannt war für ihre sehr konservative, traditionalistische Haltung, lehnte das Lesen und Schreiben Huhs ab. Ihr Ehemann ignorierte ihr literarisches Werk. Nach dem Tod ihres Vaters, ihres älteren Bruders Huh Bong sowie dem frühen Tod ihrer Kinder litt ihre Ehe. Die Poesie half Huh, ihre tiefe Traurigkeit und Leid zu äußern:

In ihrem Gedicht “Gokja”, “Trauer um meine toten Kinder”, heißt es:
Letztes Jahr meine geliebte Tochter verloren
Dieses Jahr mein geliebter Sohn verloren
Leid auf Leid in Gwangreungs Land
Zwei Grabhügle wachsen und starren sich an
Der Wind bläst über eine weiße Pappel
Und Brände leuchten im Wald auf
Papiergeld verbrennend rufe ich eure Geister
Ich biete Safranwein vor euren Gräbern an


Huh soll im Alter von 27 Jahren gestorben sein. Ihr letztes poetisches Werk heißt “Mong Yoo Gwang San San”. Nach ihrem Wunsch wurden die meisten ihrer Werke verbrannt. Ihr Bruder Huh Gyun jedoch sammelte die übrig gebliebenen Werke ein und veröffentlichte sie 1590 unter dem Titel “Nan-Sul-Hun Jip”, “Nan-Sul-Huns Gesammelte Werke”. Huh Gyun übergab das Buch einem Gesandten der Ming-Dynastie in China, wo es 1606 herausgeben wurde. Huhs Werk wurde in China sehr bekannt. Im 18. Jahrhunder wurde das Werk auch in Japan eingeführt. Damit wurde Huh die erste international bekannte Schriftstellerin in der Geschichte Koreas.

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