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Geschichte

Baek Gyeol - Sillas Geomungo-Meister

2010-09-24

<b>Baek Gyeol</b> - Sillas Geomungo-Meister
Der Klang des Herbstes
Herbst ist in Korea die Zeit der Ernte. An vielen Orten kann man das wohltuende Geräusch der mahlenden Mühlen hören. In alten Zeiten symbolisierte das Geräusch einer Mühle für die Landwirte eine reiche Ernte. Es ist aber auch verbunden mit einem Musiker des alten Silla-Reiches, der die Menschen mit dem koreanischen Saiteninstrument Geomungo verzauberte.

Ein großer Meister, der in Armut lebte
Die Musik begann sich in Korea während der Herrschaft des Königs Nulji, dem 19. Herrscher des Silla-Reiches, immer mehr zu verbreiten. Als sein Nachfolger Jabi den Thron bestieg, war sie Bestandteil des täglichen Lebens. Damals lebte auch Park Mun-ryang, ein großer Meister des Geomungo, in Gyeongju. Er ist besser bekannt unter dem Namen Meister Baek Gyeol.

Baek Gyeol wurde im Jahr 411 geboren. Sein Vater starb in Japan, als er Diener des Silla-Königs aus japanischer Gefangenschaft befreite. Die Mutter wartete bis zuletzt auf seine Rückkehr. Baek Gyeol verschrieb sich schon recht früh dem Geomungo, einer traditionellen Zither, die im 4. Jahrhundert von Goguryeo in Silla eingeführt wurde.

Baek Gyeol ist eine Abkürzung für “hyeonsun-baekgyeol”, was so viel bedeutet wie “durch Armut abgetragene Kleidung”. Baek Gyeol war damals arm. Doch trotz der Armut spielte er unverdrossen sein Instrument. Durch sein Spiel brachte er seine Trauer wie seine Freude zum Ausdruck. Eines Tages war es ihm gelungen, das Geräusch einer Mühle nachzuahmen, was ihm Trost in schwierigen Zeiten bedeutete.

Trost durch den Klang der Mühle
Schon vor der Epoche der vereinigten drei Königreiche verstanden es die Koreaner, aus Reis, Hirse und anderen Zutaten Reiskuchen zu backen. Während der Zeit der vereinigten Königreiche, als Korea quasi offiziell eine Agrargesellschaft wurde, wurde Reiskuchen in den verschiedensten Variationen produziert. Am letzten Tag des Mondjahres machten die Koreaner Reiskuchen. Doch Baek Gyeol war zu arm, um sich Reis zu kaufen. Seine Frau weinte jedesmal, wenn sie den Klang der Mühlen hörte. Der Meister schrieb folgendes Lied:

“Der hämmernde Ton einer Mühle im Osten
Der hämmernde Ton im Westen
Der hämmernde Ton überall
Jeder bereitet sich auf die Feier des neuen Jahres vor
Doch unser Reistopf ist leer
Unser Schrank ist leer
Wir tragen Lumpen und essen Bohnensprossen
Doch sind wir glücklich
Meine liebe arme Frau, sei nicht beunruhigt
Reichtum ist jenseits unserer Reichweite
Doch selbst wenn dein Kopf auf meinem Arm statt einem Kissen ruht
Sind wir noch immer glücklich.”


Als er das Lied spielte, erzeugte Baek Gyeol den Klang einer Mühle. Seine Frau begann, dazu zu tanzen. Wenig später tanzte das gesamte Dorf nach seiner Musik. Auch in anderen Regionen wurde er berühmt, besonders unter den armen Menschen, die seine Klänge als Trost empfanden.

Nachdenken über Musik
Es gibt viele Fälle, in denen die Musik die Seele der Menschen heilen und ihnen in schwierigen Zeiten Hoffnung geben kann. Doch Musik zu finden, die den Leuten verständlich macht, dass es Höheres gibt als materiellen Wohlstand, ist nicht so einfach. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass die Musik von Baek Gyeol die Herzen vieler Menschen erreichte.

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