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Geschichte

Na Woon-gyu – Filmpionier in Korea

2010-10-15

Die Grundlage der koreanischen Filmindustrie
Vom 7. bis zum 15. Oktober hat in Südkorea das 15. Internationale Filmfestival von Pusan (PIFF) stattgefunden. Insgesamt wurden 307 Filme aus 67 Ländern gezeigt. Die Zahl der gezeigten Filme allein festigte den international anerkannten Status des Festivals. Neben PIFF finden in Südkorea jedes Jahr eine Reihe von internationalen Filmfestspielen statt. Sie unterstreichen die Bedeutung des koreanischen Films im internationalen Markt. Auch in diesem Jahr wurden einige koreanische Werke zu den bekannten Filmfestivals in Cannes, Berlin, Venedig, Toronto und San Sebastian eingeladen. Der Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Na Woon-gyu hat die Grundlage für das Wachstum und den Erfolg der koreanischen Cinematographie geschaffen.

Filmdebüt
Na wurde 1902 in der Provinz Hamgyeong im heutigen Nordkorea geboren. Er studierte in China, musste jedoch nach Sibirien fliehen, nachdem Japan die koreanische Halbinsel unter seine Kolonialherrschaft gebracht hatte. Er schloss sich einer Gruppe von Unabhängigkeitskämpfern an und wurde später von den Japanern festgenommen. Na erhielt von dem Unabhängigkeitskämpfer Lee Chun-shik den Spitznamen “Chunsa”.

Nach der Freilassung 1923 und der Rückkehr in die Heimat sah Na eine Wende in seinem Leben gekommen. Er war damals von der Aufführung eines Stücks der Theatergruppe Yerimhoe sehr beeindruckt. Er schloss sich der Truppe an, bekam aber wegen seines gedrungenen Körperbaus und eines starken Dialekts nur die Rollen von Verrückten oder Arbeitern zugeteilt. Er arbeitete hart an sich weiter, und 1925 debütierte er in dem Film “Unyeongjeon”, der von der ersten Filmproduktionsfirma in Korea produziert wurde. Er portätierte darin erfolgreich einen Sänftenträger. Im selben Jahr übernahm er eine führende Rolle im Film “Simcheongjeon”, in dem er einen Blinden verkörperte. Seine Auftritte in zahlreichen weiteren Filmwerken brachten ihm den Titel des besten Schauspielers vo Joseon ein.

Der Held des “Arirang”
Na gab sich mit dem Schauspielerdasein nicht zufrieden. Im Jahr 1926 versuchte er sich als Filmemacher. Er schrieb selber die Drehbücher für seine Filme “Arirang” und “Punguna”, die die koreanische Unabhängigkeitsbewegung zum Thema hatten. Er führte selber Regie und trat in der führenden Rolle auf. “Arirang” wurde ungeachtet der Widrigkeiten im Leben der Koreaner ein Kassenschlager. Besonders bei der Endszene des Films weinten die Zuschauer. Die Hauptfigur, Yeong-jin, wird von der Polizei festgenommen, weil er einen pro-japanischen Bösewicht ermordet hat, der die Schwester des Helden vergewaltigen wollte. Die Szene spiegelte den Schmerz der Koreaner während der japanischen Herrschaft. Nach der Erstaufführung im Oktober 1926 waren die Aufführungen des Films für viele Tage ausverkauft. Der Film wurde mehr als ein Jahr lang gezeigt. Na gründete 1927 seine eigene Produktionsfirma und produzierte zwei Jahre später “Deaf Samryeong”, den ersten koreanischen Film, der als Vorlage einen berühmten koreanischen Roman hatte.

Leben wie im Film...
Na Woon-gyu ging 1931 nach Japan, um sich Filme in Tokio anzusehen. Im folgenden Jahr spielte er erfolgreich die Hauptrolle in dem Film “Verlassenes Schiff” des Regisseurs Lee Kyu-hwan. Doch seine folgenden Filme waren erfolglos. Na produzierte 1936 den Tonfilm “Arirang 3”. Ein großer Erfolg wurde auch sein Film, der nach dem Roman “Omongnyeo” von Lee Tae-jun gedreht wurde. Im Alter von nur 36 Jahren starb Na 1937 an Tuberkulose. Er wurde postum für seinen Beitrag zur Entwicklung des koreanischen Films ausgezeichnet. Koreanische Filmemacher organisieren jedes Jahr das Chunsa Filmfestival zu seinen Ehren. Na drehte während seiner 15-jährigen Karriere als Filmemacher 29 Filme, die den Schmerz des koreanischen Volkes beschrieben. Sie trieben auch die Entwicklung der heimischen Filmindustrie voran. Ihm ist es zu verdanken, dass koreanische Filme heutzutage Filmliebhaber in der ganzen Welt beeindrucken.

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