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Geschichte

Kim Tae-gon – Der erste katholische Priester in Korea

2011-02-25

<b>Kim Tae-gon</b> – Der erste katholische Priester in Korea
Am 16. Februar gedachten die Koreaner Kardinal Stephen Kim Sou-hwan an seinem zweiten Todestag. Er war der erste Koreaner, der die Kardinalswürde erhalten hatte. Er starb 2009 hochverehrt im Alter von 86 Jahren. Seine zwei Augen gab er zur Spende für Patienten frei. Viele folgten seinem Beispiel der Organspende. Kims Leben und Tod veranlasst uns, einen Blick auf die Anfänge des Katholizismus in Korea und den ersten katholischen koreanischen Priester, Kim Tae-gon, zu werfen.

Westliche Bildungseinflüsse
Die Koreaner kamen zum ersten Mal 1603 während der Joseon-Dynastie mit dem Katholizismus in Berührung. Damals kamen Gesandte aus Yanjing, dem heutigen Peking, mit dem Buch “Die wahre Bedeutung des Herrn im Himmel” und einem Weltatlas zurück. Beide Bücher verfasste der italienische Jesuitenpriester Matteo Ricci. In Joseon wurde der Katholizismus zunächst eher als akademisches Fach denn als Glaubensanschauung angesehen. Das war bis 1784 der Fall, als ein Mann namens Yi Sung-hun getauft von Peking zurückkehrte und die erste Kirche in Korea gründete. Doch von 1791 an wurden die Christen verfolgt. Ausgang war ein Zwischenfall um den Koreaner Yun Ji-chung, ein Katholik aus der Provinz Jeolla, der seine Mutter gemäß katholischen Riten und nicht in traditioneller Weise begraben hatte. Nach dem Tod von König Jeongjo, der sich für westliche Ideen interessierte, wurden die Christen von den nachfolgenden Herrschern weiter unterdrückt. Sie ließen praktizierende Gläubige hinrichten, darunter auch den Franzosen Saint Laurent-Marie-Joseph Imbert und den chinesischen Priester Ju Mun-mo. Doch trotz der Verfolgung stieg die Zahl der Christen. Die christliche Lehre, wonach alle Menschen ungeachtet ihrer Rasse und ihrer sozialen Stellung vor Gott gleich seien, gab besonders den Menschen in Joseon Hoffnung, wo eine große soziale Kluft zwischen Männern und Frauen, Adligen und den anderen Bürgern bestand.

Auch die Familie von Kim Tae-gon wurde verfolgt. Im Jahr 1814 starb unter anderen Kims Urgroßvater Kim Woon-jo in einem Gefängnis in der heutigen Provinz Süd-Chungcheong. Doch die Famile hielt am Katholizismus fest, der schließlich auch das Leben Kim Tae-gons prägte.

Auf religiösen Pfaden
Kim Tae-gon wurde 1821 in Dangjin Kun in Süd-Chungcheong geboren. Seine Familie war wohlhabend. Sie lebte in einem Haus mit 99 Zimmern. Doch aufgrund der Christenverfolgung verarmte die Familie und Kim zog von einer Stadt zur anderen.

Kim Tae-gon wurde schließlich von dem franzöischen Priester Saint Pierre Philibert Maubant getauft, der 1836 nach Joseon gekommen war. Zusammen mit zwei anderen Koreanern wurde Kim Tae-gon im Alter von 15 Jahren von Maubant als katholischer Student nach Macau gesandt. Dort studierte er sechs Jahre lang Theologie. Kim wurde 1845 zum Priester geweiht und kehrte als erster koreanischer katholischer Priester zurück in seine Heimat.

Weg in den Himmel
Kim Tae-gons Leben verlief steinig. Im Oktober 1845 zog er zusammen mit dem Bischof Ferréol in die Provinz Süd-Chungcheong, wo er sich um den Ausbau der Kirchengemeinde bemühte. Doch ein Jahr später wurde Kim wegen des Vorwurfs der politischen Agitation verhaftet und am 16. September desselben Jahres starb er den Märtyrertod. Das Leben Kim Tae-gons dauerte nur 25 Jahre, wovon er nur wenig mehr als ein Jahr lang Priester war. Doch legte er den Grundstein für die Verbreitung des Katholizismus in Korea.

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