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Geschichte

Seol Chong: Gelehrter der Shilla-Zeit

2011-07-07

<b>Seol Chong</b>: Gelehrter der Shilla-Zeit
Konfuzianischer Gelehrter in Shilla

Das koreanische Alphabet Hangeul wurde im Jahre 1446 von König Sejong erfunden. Es ist wissenschaftlich fundiert, leicht zu erlernen und gibt die Lautungen der koreanischen Sprache exakt wieder. Doch schon bevor das Hangeul erfunden wurde, gab es Versuche, der koreanischen Sprache durch einen Schriftgebrauch gerecht zu werden, der sich von der bis dahin gebräuchlichen chinesischen Schrift emanzipierte. Die so entstandene Schriftform ist das Idu, das Lautungen und Bedeutungen der chinesischen Zeichen in einer Mischform benutzte, um sich der Aussprache des Koreanischen zu nähern. Entwickelt wurde das Idu von Seol Cheong, einem Gelehrten der Shilla-Zeit.

Seol Cheong zählte zu Shillas zehn größten Gelehrten. Als Vorreiter des koreanischen Konfuzianismus übersetzte er zahlreiche konfuzianische Schriften ins Koreanische. Interessanterweise war Seol Cheong der Sohn von Wonhyo, des berühmtesten buddhistischen Meisters der Shilla-Zeit. Wonhyo hatte im 7. Jahrhundert vor der Vereinigung der drei Reiche den Buddhismus in Shilla eingeführt, um dem kriegsgeplagten Land einen spirituellen Ort des Trostes zu bieten. Er kam mit Prinzessin Yoseok, der Tochter von König Muyeol, zusammen und so wurde Seol Cheong im Jahre 655 geboren. Wonhyo kehrte in die weltliche Gesellschaft zurück, um dort weiterhin die buddhistische Lehre zu predigen und führte den Buddhismus in Shilla so in eine Blütezeit. Die Verbindung zu Prinzessin Yoseok und zu seinem Sohn brach er jedoch ab, und so wuchs der junge Seol Cheong ohne Vater auf.

Doch war Seol begabt genug, um eine Laufbahn als Gelehrter einzuschlagen. Als die chinesische Schrift in Shilla eingeführt wurde, machte er es sich zur Aufgabe, die konfuzianischen Schriften in die Sprache der Einheimischen zu übertragen. Seol wurde gepriesen für seine Bemühungen zur Pflege des Konfuzianismus und dieser verbreitete sich nun rasch im gesamten Königreich Shilla.

Verbreitung der Lehren des Konfuzius

Seol Cheong ist auch bekannt als Autor des „Hwawanggye (Die Warnung an den Blumenkönig)”, des ersten fiktiven Romans des Landes, in dem Blumen die Hauptfiguren sind und der dazu beitragen sollte, König Shinmun, den 31. Shilla-König vom Geiste des Konfuzianismus zu überzeugen.

Die Geschichte, die im Samguksagi, den Historischen Aufzeichnungen der Drei Reiche, enthalten ist, schildert, wie die Pfingstrose, der König unter den Blumen, einen Vasall sucht und sich dabei zwischen der Rose und der Kuhglockenblume entscheiden muss. Die Rose schmeichelt ihm mit ihrer Schönheit, während die eher unscheinbare Kuhglockenblume mit ihrer unerschütterlichen Loyalität wirbt. Der König neigt zunächst der Rose zu, geblendet von deren strahlender Schönheit. Doch daraufhin erinnert ihn die Kuhglockenblume daran, wie selten es doch sei, dass ein König sich mit treuen und loyalen Untertanen umgebe und dass er sich von allen Betrügern befreien solle. Daraufhin sieht der König seine falsche Sicht ein, ändert seine Meinung und macht die Kuhglockenblume zu seinem Vasallen.

Die Moral der Geschichte besagt, dass man eher den – mitunter vielleicht auch etwas unangenehmen – Worten treuer, loyaler Menschen folgen soll als dem schmeichelhaften Geschwätz unzuverlässiger Menschen. König Shinmun war so beeindruckt von Seols Weisheit, dass er dafür sorgte, dass die Geschichte in die historischen Aufzeichnungen aufgenommen wurde, damit sie späteren Königen als Lehre dienen könne.

Durch diese Geschichte gewann Seol Cheong das Vertrauen des Königs und sie öffnete ihm den Weg auf hohe Beamtenposten. So führte er die Studien über Shillas Kultur und Erbe und schrieb unzähliger Werke, darunter auch eine Lobpreisung auf die großen Glaubensrichtungen des Shilla-Reiches: Konfuzianismus, Buddhismus und Zen.

Obwohl die meisten Schriften Seol Cheongs heute verloren sind, hält der Respekt gegenüber seinem Werk auch heute noch an. Seol wird verehrt als großer Gelehrter, an Weisheit seinem Vater Wonhyo ebenbürtig, und für sein großes Verdienst, die konfuzianischen Schriften und chinesischen Klassiker in Korea verbreitet zu haben. Über seinen Tod ist nichts bekannt, doch lebt er als Ideal wissenschaftlicher Integrität auch heute in vielen koreanischen Textbüchern und in der akademischen Welt weiter.

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