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Geschichte

Yi Cha-don: Shillas bekanntester Märtyrer

2011-07-14

<b>Yi Cha-don</b>: Shillas bekanntester Märtyrer
Der Tod des Yi Cha-don

Drei Meter weit schoss weiße Milch aus dem enthaupteten Rumpf,
während Blumen vom Himmel regneten und die Erde bebte.
Alle Wesen der Erde weinten vor Trauer, und Tiere und Pflanzen waren in heller Aufruhr.

Diese Beschreibung des Todes von Yi Cha-don im Jahr 527, dem 14. Jahr unter dem Shilla-König Beopheung, ist auf einer sechsseitigen Steinsäule aus dem Baengnyul-Tempel eingraviert. Was war Yi Cha-don für ein Mensch, dass sein Tod für so ungewöhnliche Ereignisse gesorgt haben soll?

Es ist nicht eindeutig geklärt, wann Yi Cha-don geboren wurde. Die Jahre 506 und 501 nach Christus werden genannt, doch eines ist unstrittig. Yi war ein Nachfahre von König Seupbogalmun, dem leiblichen Vater von König Jijeung. Neben seiner Abstammung war er auch als intelligenter und aufrechter Mann bekannt. All dies zusammen führte dazu, dass er schon in jungen Jahren ein Beamtenamt antrat und zu einem engen Vertrauten von König Beopheung wurde, dem Nachfolger von König Jijeung.

Yi wusste, dass König Beopheung denn Buddhismus zur Staatsreligion des Shilla-Reiches machen wollte. Doch viele Adlige, die dem Schamanismus anhingen, sträubten sich gegen diese Pläne. Yi, der dem König helfen wollte, entschloss sich daraufhin zu einem großen Opfer. Er sagte dem König: „Es ist die Pflicht eines Untertans, für sein Land zu sterben, und eine Ehre für jeden, sein Leben für den König zu geben.“ Er schlug vor, dass er mit dem Bau eines buddhistischen Tempels in Shilla beginnen würde, und der König solle ihn dann für diesen Gesetzesbruch hinrichten lassen.

Shillas Nachbarländer, Goguryeo und Baekje, hatten den Buddhismus bereits in den Jahren 372 und 384 angenommen. Doch in Shilla war der Schamanismus seit Gründung des Reiches weit verbreitet gewesen. Die Adligen Shillas sahen sich selbst als direkte Abkommen Gottes und lehnten alle neuen Glaubensrichtungen ab. So hatte Shilla auch im frühen 6. Jahrhundert den Buddhismus noch nicht übernommen. Yi Cha-don wollte sein Land für diese neue Religion, die Frieden, Mitgefühl und spirituelles Wachstum als wichtiger ansah als materielles Glück, öffnen, und er war bereit, sein Leben dafür zu geben. Als König Beopheung dies hörte, war er zunächst zerrissen zwischen Yis Leben und der Religion. Doch schließlich gab er dem Wunsch Yi Cha-dons nach.

Als die Adligen Shillas Gerüchte hörten, dass Yi auf Befehl des Königs einen buddhistischen Tempel in den heiligen Gründen des Cheongyeong-Waldes baute, wandten sie sich an den König und protestierten gegen die Einführung dieser „barbarischen Religion“, wie sie es nannten. Doch der König behauptete, er hätte den Bau nicht angeordnet, und zitierte Yi herbei. Nun war die Zeit für Yis Märtyrertod gekommen.

Blumenregen sorgt für ein Aufblühen des Buddhismus

Um dem Buddhismus die Anerkennung zu bringen und die Macht des Königs zu stärken, verkündete Yi: „Buddhas Lehre wird das Reich stabilisieren und Shilla Wohlstand bringen, wie kann sie dann eine Sünde sein?“ In seinen letzten Worten sagte er noch voraus, dass nach seinem Tod ein Wunder die Existenz Buddhas beweisen würde.

Und es kam, wie er es vorhergesagt hatte. Aus seinem enthaupteten Rumpf schoss weiße Milch, der Himmel verdunkelte sich plötzlich und es regnete Blumen. Und die Adligen, die Zeuge von Yis Aufopferung und dem darauf folgenden Wunder geworden waren, gaben nach und hießen den Buddhismus als Staatsreligion in Shilla willkommen. Man schrieb das Jahr 527.

Vereinigung des Landes unter buddhistischen Vorzeichen

Dank Yis Glauben und seiner Loyalität gelang es König Beopheung also, den Buddhismus als Staatsreligion in Shilla zu etablieren und seine Autorität als Herrscher zu festigen. Der Buddhismus sorgte mit seinem Humanismus für ein Aufblühen der Kultur in Shilla und stärkte das Reich dermaßen, dass es Shilla schließlich gelang, die drei Königreiche zu vereinigen und die erste geeinte Nation auf der koreanischen Halbinsel zu gründen.

Yi wurde nach seinem Tod in dem im Jahr 544 fertiggestellten Heungryun-Tempel als einer der zehn größten Heiligen des Shilla-Reiches geehrt. Und im Baengryul-Tempel, der in seinem Gedenken erbaut wurde, erinnerte eine sechsseitige Steinsäule mit Bildern seines Martyriums an seinen Tod. Yi Cha-don weilte nicht viel mehr als zwanzig Jahre auf dieser Erde, doch das Opfer, dass er für den Buddhismus brachte, ist bis heute nicht vergessen.

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