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Geschichte

Kim Bu-sik: der Autor des Samguk Sagi

2011-08-04

<b>Kim Bu-sik</b>: der Autor des Samguk Sagi
Ein bekannter Gelehrter der Goryeo-Ära

Das Samguk Sagi, zu Deutsch die “Chroniken der drei Königreiche”, ist das älteste und ausführlichste Dokument über die Geschichte des alten Koreas. Es wurde 1145 vom Gelehrten und Beamten Kim Bu-sik fertiggestellt. Kim Bu-sik wurde 1075 als direkter Nachfahre des Shilla-Königs Muyeol in Gyeongju geboren, und begann 1096 im Alter von 22 Jahren am Hof von Goryeo zu dienen. Im Jahr 1116 wurde er als Gesandter nach China geschickt, wo er vom chinesischen Kaiser drei Bücher geschenkt bekam, die über 1300 Jahre chinesischer Geschichte behandelten. Diese Werke inspirierten Kim schließlich dazu, ein eigenes Buch über die Geschichte der koreanischen Halbinsel vor der Gründung des Goryeo-Reiches 918 zu schreiben. Doch bis er damit beginnen konnte, sollten noch einige Jahre vergehen.

Der Aufstand des Myocheong

Die größte Prüfung in Kims politischer Karriere war eine vom buddhistischen Mönch Myocheong geführte Revolte. 1126 wurde der königliche Palast in Gaegyeong, dem heutigen nordkoreanischen Gaeseong, bei einem Aufstand zerstört. Myocheong schlug daraufhin vor, die Hauptstadt nach Seogyeong zu verlegen, wie die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang früher hieß. Er baute dort einen neuen Palast und lud den König mehrmals in die Stadt ein.

Doch die Beamten in Gaegyeong protestierten heftig gegen diese Pläne, und schließlich rebellierte Myocheong im Jahr 1135. Daraufhin führte Kim Bu-sik persönlich die Armee des Königs gegen die Rebellen an, und unterwarf sie nach 14 Monaten harter Kämpfe.

Mit diesem Erfolg war Kim auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere angelangt. Doch ständige Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern zermürbten ihn, und 1142 zog er sich aus der Regierung zurück. Nun hatte er endlich Zeit, seine lange gehegten Pläne umzusetzen und ein umfassendes Werk über die Geschichte der koreanischen Halbinsel zu schreiben.

Das wichtigste historische Werk Koreas

Wenn man es genau nimmt, ist die Veröffentlichung des Samguk Sagi nicht alleine Kim Bu-sik zu verdanken. Nachdem er König Injong die Notwendigkeit einer Chronik der Geschichte des Landes verdeutlicht hatte, ernannte dieser eine Gruppe von elf Gelehrten. Kim, der damals wie heute als Goryeos bester Gelehrter und Schriftsteller galt, übernahm allerdings die Rolle des Herausgebers. Er schrieb persönlich eine Einleitung zu jedem Kapitel, fügte Kommentare zu historischen Ereignissen und Persönlichkeiten hinzu, und sorgte insgesamt für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhaltes.

Das Endprodukt bestand aus fünfzig Bänden zur Geschichte der drei Königreiche Silla, Goguryeo und Baekje, von denen die letzten zehn Kapitel eine Sammlung von Berichten zu rund 80 historischen Persönlichkeiten waren. Diese Biografien sollen die schriftstellerischen Fähigkeiten von Kim Bu-sik am besten zeigen. Vor allem die Geschichte des General Ondal wird von einigen als eine der besten Texte in der 5000-jährigen koreanischen Geschichte gefeiert. Sie erzählt vom General Ondal, der einst „Ondal der Dummkopf“ gerufen wurde, aber mit der Hilfe seiner Frau Prinzessin Pyeonggang zu einem der größten militärischen Führer des Goguryeo-Reiches wurde.

Neben dem besonderen rhetorischen Stil wird das Samguk Sagi auch oft für seine Vollständigkeit gelobt. Es behandelt nicht nur Politik, Gesellschaft und Kultur der drei Königreiche, sondern auch ihre diplomatischen Beziehungen zu China und Japan während einer tausendjährigen Periode.

Doch trotz allen Lobes gibt es auch Kritik. Das Samguk Sagi wird häufig als ein Werk aus der Perspektive der Herrschenden bezeichnet und insbesondere mit dem Samguk Yusa verglichen. Dieses ist das zweite bekannte Werk über die Geschichte der drei Königreiche, welches das Leben des einfachen Volkes darstellt und auch Volksmärchen und unbestätigte Ereignisse mit einschließt. Das Samguk Sagi konzentriert sich dagegen ausschließlich auf offizielle Ereignisse und Regierungsangelegenheiten, und berichtet diese aus der Sicht der Bürokraten. Doch auch wenn es seine Schwächen hat, ohne dieses Werk wären viele Ereignisse aus der Periode der drei Königreiche auf immer vergessen worden. Und diese historische Bedeutung des Samguk Sagi wird Kim Bu-sik, der im Jahr 1151 schließlich starb, auf immer in das Gedächtnis der Menschen Koreas einbrennen.

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