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Geschichte

Ahn Gyeon – ein Maler der Träume

2011-09-15

<b>Ahn Gyeon</b> – ein Maler der Träume
Der Maler von Mongyu Dowondo

Im September 2009 bildeten sich vor dem koreanischen Nationalmuseum in Seoul lange Warteschlangen. Die Besucher warteten geduldig auf die Betrachtung eines Bildes, das in Südkorea für nur neun Tage ausgestellt wurde. Der Nationalschatz kehrte zum ersten Mal in 13 Jahren wieder zurück in die Heimat. Nach der Ausstellung wurde es wieder nach Japan gebracht. Bei dem Meisterstück handelte es sich um das Bild Mongyu Dowondo (“Traumreise ins Land der Pfirsichblüte”) des bekannten Malers Ahn Gyeon, der in der Frühzeit der Joseon-Zeit lebte.

Ahn galt als einer der drei größten Vertreter der Joseon-Kunst. Seine Karriere erstreckte sich von der Herrschaft des Königs Sejong bis zu König Sejo. Er war sowohl für seine Landschaftsmalerei, als auch für seine Porträts und Tintenzeichnungen von Pflanzen bekannt. Sein eindrucksvoller Stil hatte einen großen Einfluss auf die Maler der damaligen Zeit.

Allerdings ist mit Ausnahme von Mongyu Dowondo, das als Ahns Schöpfung nachgewiesen werden konnte, kein Bild überliefert. Es gibt keine offiziellen Dokumente über sein Leben. Sein Geburts- wie sein Sterbedatum sind unbekannt. Bekannt ist lediglich, dass seine Familie aus Jigok stammt und sein Künstername Hyoendongja lautete. Seine Karriere begann als Maler in Dohwawon, einem staatlichen Künstlerbüro, das Bilder für Veranstaltungen von nationaler Bedeutung schuf. Obwohl ein Dohwawon-Angestellter nur bis zum sechsten Grad der Staatshierarchie aufsteigen konnte, beförderte König Sejong den Maler bis zum vierten Grad. Es war jedoch Sejongs dritter Sohn, Anpyeong, der Ahns Schaffen noch stärker förderte.

Die Freundschaft zu Prinz Anpyeong

Viele Adelige in der Joseon-Zeit betrieben die Malerei als Hobby. So schlossen sie auch Freundschaften mit Malern. Prinz Anpyeong war ein Kalligraph. Seine Fähigkeiten wurden selbst in Ming-China gewürdigt. Auch war er ein Kunstsammler, der schon als Jugendlicher Bilder und Kalligraphie-Arbeiten sammelte. Doch der einzie Joseon-Maler, den er außer chinesischen Malern bewunderte, war Ahn Gyeon. Dank der Förderung durch den Prinzen konnte Ahn berühmte chinesische Maler studieren, deren Stil er in seine eigene Malerei einbrachte. Sein eigener Stil manifestiert sich in Mongyu Dowondo, das auf einen Traum des Prinzen zurückgreift.

Pfirsichblütengarten

Anpyeong träumte eines Nachts im Jahr 1447, dass er in einem Garten spazierte, der voll von Pfirsischblüten war. Am nächsten Tag rief er Ahn zu sich und erzählt ihm von seinem Traum. Er solle ein Bild davon anfertigen. Ein chinesischer Dichter des vierten Jahrhunderts beschrieb einmal einen Pfirsichblütengarten als eine friedliche Welt ohne Sorgen. Seitdem galt der Pfirsischgarten als Symbol eines Paradieses in Fernost. Ahn vollendete das Auftragsbild nach drei Jahren. Es war 38,7 Zentimeter lang und 106,5 Zentimeter breit.

Die Malerei auf Seide zeigt eine friedliche Landschaft mit Dutzenden von Pfirsichbäumen und bizarren Felsformationen, die einen Strom und einen Wasserfall umgeben. Anders als konventionelle Bildrollen setzt sich die Beschreibung des Bildes von der linken unteren Hälfte nach oben rechts oben fort.

Es wurde von dem frühen Joseon-Gelehrten Seong Hyeon als ein Werk des Wunders und Geheimnisses gewürdigt. Mongyu Dowondo ging 1453 verloren, als sich König Sejongs zweiter Sohn, Prinz Suyang, auf den Thron drängte. Ahn überlebte den Staatscoup, doch seine Werke konnten nicht wiedergefunden werden. Im Jahr 1893 tauchte Mongyu Dowondo plötzlich in Kagoshima in Japan wieder auf, wo es zum Nationalschatz erklärt wurde.

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