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Geschichte

Damjing: ein buddhistischer Mönch bringt Goguryeos Kultur nach Japan

2011-10-20

<b>Damjing</b>: ein buddhistischer Mönch bringt Goguryeos Kultur nach Japan
Damjing und das Papier

Im Jahr 105 wurde in China aus Baumrinde und Hanffasern das erste Papier hergestellt. Dieses Ereignis sollte ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit werden, denn das Papier und das daraus hergestellte Buch sorgten für eine ungemeine Weiterentwicklung der Zivilisation. Und die Technik der Papierherstellung breitete sich schnell über die Grenzen Chinas hinaus aus. So erreichte die Entwicklung auch einen von Chinas nächsten Nachbarn, die koreanische Halbinsel.

Über die Einführung des Papiers in Korea existieren keine konkrete historischen Nachweise. Es wird in alten Dokumenten jedoch erwähnt, dass das Königreich Baekje im Jahr 285 Schriften nach Japan geschickt habe. Daraus lässt sich ableiten, dass die Koreaner im zweiten oder dritten Jahrhundert, in der frühen Zeit der Drei Königreiche, mit dem Import von chinesischen Büchern auch die Herstellung des Papiers gelernt haben mussten. Und sie entwickelten beeindruckende Fähigkeiten auf dem Gebiet: insbesondere Papier aus dem Silla-Reich im Südosten der Halbinsel war bald auch in China und Japan für seine Qualität bekannt. Im Gegensatz zu den Chinesen, die die Fasern für die Papierherstellung mahlten, klopften die Menschen in den Drei Königreichen sie, um die Papieroberfläche glatt zu machen. Wenn man über diese Anfangszeit des Papiers in Korea spricht, darf eine Person nicht unerwähnt bleiben: Damjing, ein buddhistischer Mönch und Maler und unser Thema heute.

Damjing bringt Goguryeos Kultur nach Japan

Über die frühen Jahre des Lebens Damjings ist nicht viel bekannt. Er wurde 579 geboren, und ging 610, im Alter von gut 30 Jahren, über Baekje nach Japan. Dort führte er seine Studien fort, übte sich in Askese und unterwies gemeinsam mit einem japanischen Mönch Schüler in den Lehren Buddhas. Wie in einem alten japanischen Buch geschrieben ist, soll er versiert in den fünf klassischen Büchern des Konfuzianismus gewesen sein und sich durch großes künstlerisches Talent ausgezeichnet haben. Er brachte den Japanern bei, wie man Papier und Tuschestangen herstellt, zeigte ihnen Methoden der Farbmalerei, und führte Tintenstein und Mühlstein ein. Damals war die Kultur Goguryeos für die Japaner von großem Interesse, und Damjing wird bis heute im Land als derjenige erinnert, der Papier und Tusche brachte.

Damjings Gemälde im japanischen Horyu-Tempel

Seine Gemälde kann man auch heute noch bewundern. Das bekannteste Werk schmückt die Wände der Haupthalle des japanischen Horyu-Tempels, in dem sich die ältesten Holzbauwerke der Welt befinden. In feinen Linien und lebhaften Farben zeigt das Wandgemälde die unerlässliche Suche Buddhas und der Bodhisattvas nach dem Nirvana, und strahlt dabei eine geheimnisvolle Kraft aus. Leider wurde das Original 1949 bei einem Feuer schwer beschädigt und befindet sich seitdem in Lagerräumen. Das Gemälde, was man heute in der Halle sehen kann, ist eine von berühmten japanischen Malern hergestellte originalgetreue Kopie. Doch trotz der Tatsache, dass das Original nicht mehr vollständig existiert, wird Damjings Gemälde nach wie vor zu den drei größten Kunstwerken Asiens gezählt, gemeinsam mit der Seokguram-Grotte im koreanischen Gyeongju und den Yungang-Grotten in China.

Das Bild soll entstanden sein, als Damjing während der Asuka-Zeit, als der Buddhismus in Japan Fuß fasste, auf Einladung des Prinzen Shotoku in der Gegend weilte. Nachdem er zunächst im Haus des Prinzen gewohnt hatte, zog er bald in den Horyu-Tempel um, den Shotoku 587 im Wunsch um die Genesung seines Vaters erbauen ließ. Da der 17 Jahre lange Bau des Tempels von Architekten aus dem koreanischen Baekje-Reich geleitet wurde, ist auch er eine Blüte der koreanischen Kultur.

1989 wurde im Horyu-Tempel noch ein weiteres Gemälde Damjings entdeckt, das der Welt für 1300 Jahre verborgen gewesen war. Es befand sich in der berühmten fünfstöckigen Pagode der Anlage unter der obersten Farbschicht eines Wandgemäldes, und zeigt die buddhistische Göttin des Mitgefühls. Auch dieses Werk zeigt seine Begabung als Maler. So war Damjing eine wichtige Persönlichkeit im Kulturaustausch zwischen Korea und Japan und sorgte im Japan des siebten Jahrhundert für viel Aufsehen.

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