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Hintergrund

Regierung verhängt Bewegungsverbot wegen grassierender Afrikanischer Schweinepest

2019-09-25

Nachrichten

ⓒKBS News

Die Afrikanische Schweinepest hat sich inzwischen auf fünf Schweinehöfe in Südkorea ausgebreitet. In Gimpo wurde erstmals südlich des Flusses Han die Ansteckung nachgewiesen, was die Sorge vor einer landesweiten Ausbreitung der Seuche schürt.


Problematisch ist, dass der genaue Infektionsweg noch nicht festgestellt werden konnte. Es ist noch unbekannt, wie die Seuche nach Südkorea gelangte. Zunächst galt es als sehr wahrscheinlich, dass der ASP-Erreger aus China kommend über Nordkorea das Land erreichte. Jedoch gilt es auch als vorstellbar, dass kontaminierte Schweinefleischprodukte aus China, Vietnam und der Mongolei für die Übertragung der Schweinepest verantwortlich sind. Asien war frei von der ASP gewesen, bevor die Seuche in China ausbrach. Die Seuche griff dann auf benachbarte Länder in Südostasien über.


Es gilt als fast sicher, dass der ASP-Erreger in Südkorea aus China stammt, obwohl dies noch nicht vollständig durch epidemiologische Untersuchungen bestätigt wurde. Ein Anhaltspunkt ist, dass das in Südkorea nachgewiesene Virus denselben Genotyp wie das in China hat. Dabei handelt es sich um einen letztes Jahr neu bestätigten Typ. Wie verlautete, sei die dieses Jahr in der Mongolei, Vietnam und auf den Philippinen ausgebrochene ASP ebenfalls chinesischen Typs.


Die anfängliche Vermutung, dass die Seuche über Nordkorea nach Südkorea gelangte, hatte den Grund, dass sich die erste betroffene Schweinefarm in Südkorea im innerkoreanischen Grenzgebiet befindet. Nordkorea hatte am 30. Mai der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) den ASP-Ausbruch gemeldet. Die Seuche brach auf einem Hof im Landkreis Usi in der Provinz Jagang aus, Nordkoreas nördlichste Region an der Grenze zu China. Es wird davon ausgegangen, dass das Virus aus China stammte, obwohl dies bislang nicht bestätigt wurde.


Nordkorea machte nicht bekannt, ob sich die ASP außerhalb der Provinz Jagang ausbreitete. Der südkoreanische Geheimdienst berichtete jedoch dem Parlament, dass sämtliche Schweine in der Provinz Nord-Pyongan vernichtet worden seien. Nord-Pyongan grenzt an Jagang und gleichzeitig an China an. Angesichts dieser Situation lässt sich vermuten, dass die Seuche auch in Nordkorea grassiert.


Die Ansteckung mit einem ASP-Erreger kann verursacht werden, wenn Schweine mit kontaminierten Essensresten gefüttert wurden oder wenn ein Farmmitarbeiter ein betroffenes Land besucht hat. Die Übertragung durch Wildschweine gilt als weitere Ursache. Keiner der drei Faktoren gilt jedoch für die ersten betroffenen Betriebe in Südkorea. Ihre einzige Gemeinsamkeit war, dass sie an der Grenze zu Nordkorea liegen. Daher galt es als höchstwahrscheinlich, dass die Seuche über die Grenze von Nordkorea nach Südkorea gelangte. Als Überträger wurden Wildschweine oder Zecken vermutet. Nachdem bestätigt worden war, dass es sich um den chinesischen Genotyp handelt, galt es jedoch als wahrscheinlicher, dass nach Südkorea gebrachte kontaminierte Schweinefleischprodukte die Ursache waren. Es gibt Fälle, dass das ASP-Virus in von Reisenden nach Südkorea mitgebrachten und gemeldeten Schweinefleischprodukten entdeckt wurde.


Für die Verhinderung der weiteren Ausbreitung ist es am wichtigsten, festzustellen, wie das Virus von Hof zu Hof übertragen wurde. Bei der Übertragung von Hof zu Hof ist der Transport von Schweinefleisch und Nebenerzeugnissen die größte Ursache. Dabei sind Fahrzeuge die Überträger. Daher gerieten die zuständigen Behörden in die Kritik, mit der anfänglichen Prävention gescheitert zu sein. Es sei verfrüht gewesen, den sogenannten Standstill, ein Transport- und Bewegungsverbot, nur zwei Tage nach der Bestätigung des ersten ASP-Falls aufgehoben zu haben, noch bevor wichtige Maßnahmen wie die Keulung der Schweine gänzlich getroffen worden seien, heißt es.

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