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Hintergrund

Südkorea und Indonesien einigen sich auf umfassendes Wirtschaftsparnterschaftsabkommen

2019-10-17

Nachrichten

ⓒGetty Images Bank

Südkorea und Indonesien haben sich auf ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (CEPA) geeinigt. Indonesien verfügt über die viertgrößte Einwohnerzahl der Welt und das zweitgrößte Handeslvolumen unter den Mitgliedern des südoasiatischen Staatenbundes ASEAN. Das Land verzeichnet in letzter Zeit ein starkes Wirtschaftswachstum von mehr als fünf Prozent.


Südkorea und Indonesien nahmen im Jahr 2012 Verhandlungen für den Abschluss eines CEPA (Comprehensive Economic Partnership Agreement) auf. Ein CEPA unterscheidet sich inhaltlich kaum von einem Freihandelsabkommen. Ein Unterschied liegt jedoch darin, dass mehr Gewicht auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit als auf die Marktöffnung gelegt wird. Die Verhandlungen wurden jedoch angesichts großer Differenzen zwischen beiden Seiten nach der siebten Runde im Febraur 2014 unterbrochen.


Beide Länder vereinbarten erst im September 2018 anlässlich des Besuchs des indonesischen Präsidenten Joko Widodo in Südkorea, Bemühungen um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zu unternehmen. Die Vereinbarung kam dank der Neuen Südpolitik von Präsident Moon Jae-in zustande, in deren Mittelpunkt die Verstärkung der Zusammenarbeit mit den ASEAN-Ländern steht. Daraufhin erklärten die Handelsminister beider Staaten im Februar dieses Jahres offiziell den Neustart der Verhandlungen.


Die Verhandlungen fanden bis zur zehnten Runde statt. Als deren Folge konnten auf allen sechs Gebieten, Waren - Dienstleistungen, Investitionen, Herkunft, Kooperation und allgemeine Regeln - Einigungen erzielt werden. Am gestrigen Mittwoch erklärten beide Länder offiziell die endgültige Einigung. Übrig bleiben lediglich technische Angelegenheiten, nach deren Klärung wird die formelle Unterzeichnung des Abkommens erfolgen.


Vereinbart wurde unter anderem, dass Südkorea seine Zölle für 95,5 Prozent der Importe aus Indonesein abschaffen wird, während die indonesischen Zölle für 93 Prozent der Waren aus Südkorea wegfallen werden. Das Niveau der Marktöffnung Südkoreas wird demnach von 90,2 auf 95,5 Prozent hinsichtlich der Zahl der Artikel steigen. Bezüglich des Importvolumens steigt das Ausmaß von 93,6 auf 97,3 Prozent. Im Falle Indonesiens wird der Umfang der Marktöffnung zahlenmäßig von 80,1 auf 93 Prozent und volumenmäßig von 88,5 auf 97 Prozent zunehmen.


Damit wird sich Südkorea eine günstigere Position als Japan, sein großer Rivale am indonesischen Markt, sichern. Hinsichtlich der Zahl der Aritkel wird Südkorea von der Marktöffnung von einem ähnlichen Niveau profitieren. Dem Land wird jedoch in Hinsicht auf das Importvolumen eine umfangreichere Marktöffnung als Japan gewährt, das auf 94,4 Prozent kommt. Für Südkoreas wichtige Exportgüter wie Stahlprodukte, Autos und Kunststoffe werden gleiche oder bessere Bedingungen als solche für Japan vorliegen. Für viele Produkte, die hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen herstellen, darunter Textilien und Maschinenteile, werden die Zölle sofort abgeschafft.


Es wird erwartet, dass Südkorea bei Autos und Autoteilen sowie Stahlprodukten für Fahrzeuge vom Inkrafttreten des CEPA sehr profitieren wird. Am indonesichen Automarkt erreicht der Anteil der japanischen Marken 96 Prozent. Südkorea kann sich durch das Abkommen im Allgemeinen günstigere Bedingungen als Japan sichern.


Wichtige Agrar-, Forst- und Fischereiprodukte wurden angesichts deren hoher Sensibilität von den Zugeständnissen ausgenommen. Dagegen wird Südkorea seine Zölle für Diesel, Bunkeröl C, Rohstoffe für Feinchemikalien und Rohzucker, nämlich wenig empfindliche Produkte, sofort abschaffen. Auch im Dienstleistungssektor und dem Investitionsbereich steigt das Ausmaß der Marktöffnung deutlich. Koreanische Investoren in Indonesien werden besser geschützt. Außerdem wurde vereinbart, die Kooperation zwischen den Regierungen und Unternehmen in verschiedenen Bereichen zu verstärken und Südkoreas Erfahrungen mit der Wirtschaftsentwicklung zu teilen.

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