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Hintergrund

Ehefrau von Ex-Justizminister Cho verhaftet

2019-10-24

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Chung Kyung-shim, Ehefrau des ehemaligen Justizministers Cho Kuk, ist verhaftet worden. Demnach wird erwartet, dass auch Cho von der Staatsanwaltschaft vernommen wird.


Der Erlass eines Haftbefehls durch ein Gericht bedeutet, dass der Tatverdacht glaubhaft gemacht wurde. Ein Teil der gegen Chung erhobenen Verdächte hängt anscheinend auch mit Cho zusammen. Das heißt, dass eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft gegen Cho unvermeidlich ist und dass die Möglichkeit einer Bestrafung des ehemaligen Ministers groß wird.


Die Staatsanwaltschaft erhob in seinem Antrag auf Haftbefehl gegen Chung elf Verdächte. Dazu zählen die Geschäftsbehinderung und die Behinderung der Dienstausführung durch Beamte, da Chung bei der Bewerbung ihrer Tochter um einen Studienplatz bei medizinischen Hochschulen gefälschte Dokumente verwendet haben soll. Ein weiterer wichtiger Verdacht betrifft Investitionen in einen Private-Equity-Fonds. Ihr wird unter anderem vorgeworfen, falsche Angaben über den Investitionsvertrag gemacht und mittels unveröffentlichter Informationen Aktien unter falschem Namen gekauft zu haben. Sie soll auch Beweise vernichtet haben.


Bei der Gerichtsanhörung zum Haftantrag am Mittwoch betonte die Staatsanwaltschaft, dass Chung ihren sozialen Status als Frau eines hochrangigen Beamten missbraucht habe. Bei der Straftat im Zusammenhang mit dem Private-Equity-Fonds habe sie die Rolle quasi eines Haupttäters gespielt. Angesichts des Gewichts der Angelegenheit und der Natur des Verbrechens müsse sie verhaftet werden, hieß es.


Dagegen wiesen Chungs Vertreter die Vorwürfe gänzlich zurück. In Bezug auf die Universitätszulassung der Tochter unterstrichen sie, dass es keinen gesellschaftlichen Konsens darüber gebe, inwieweit angegebene Qualifikationen als falsch betrachtet würden. Hinsichtlich der Investitionen in den Private-Equity-Fonds hieß es, dass die Staatsanwaltschaft den Sachverhalt missverstehe. Die im Haftantrag genannten Tatbestände stellten juristisch keine Strafttat dar, hieß es.


Wichtige Faktoren dafür, ob ein Haftbefehl erlassen wird, waren Chungs Gesundheitszustand und Indizien für ihren Versuch, Beweise zu vernichten. Chung sagte, dass sie jüngst auf Hirntumor und -infarkt diagnostiziert worden sei, und reichte entsprechende Dokumente wie eine Bestätigung für die Krankenhausaufnahme ein. Das sorgte jedoch für eine weitere Auseinandersetzung, da die Namen des Krankenhauses und des Arztes vertuscht wurden. Zudem wurde die Meinung ihres Arztes zum Ergebnis der MRT-Untersuchung nicht vorgelegt. Das Gericht ging schließlich aufgrund der Krankenakten davon aus, dass für Chungs Zustand eine Untersuchungshaft ertragbar sei. Es spielte auch eine Rolle, dass Chung unmittelbar nach der Aufnahme der Ermittlungen ihren Vermögensverwalter dazu veranlasste, ihre Computer-Festplatten zu verbergen. Das wurde als Versuch verstanden, Beweise zu vernichten.


Mit Chungs Verhaftung werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Schwung bekommen. Sie kann sich nun vom Vorwurf befreit werden, dass ihre Ermittlungen gegen Chos Familie übermäßig und unfair seien. Denn der Erlass des Haftbefehls beruht auf der Bewertung des Gerichts, dass die Verdächte zum größten Teil glaubhaft gemacht worden seien.


Es wird erwartet, dass der Fokus der Ermittlungen nun auf Cho gelegt wird. Es heißt, dass der ehemalige Minister mindestens in vier von den elf genannten Verdächten gegen Chung verwickelt sei. Cho soll unter anderem an der Ausstellung von Praktikumsbescheinigungen seiner Kinder und dem Austausch von Festplatten beteiligt sein.

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