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Hintergrund

B-52-Bomber der US-Luftwaffe wieder über Koreas Ostmeer im Einsatz

2019-10-28

Nachrichten

ⓒ KBS News

Die USA haben nach längerer Zeit wieder strategische Bomber zur koreanischen Halbinsel fliegen lassen.


Strategische Bomber, ballistische Interkontinentalraketen (ICBM) und strategische Atom-U-Boote (SSBN) sind die drei Säulen der Nuklearstreitkräfte der USA. Der strategische Bomber vom Typ B-52 ist ein Langstreckenbomber mit einer maximalen Reichweite von 16.000 Kilometern. Die B-52 kann bis zu 31 Tonnen Bomben aufnehmen und 6.400 Kilometer weit fliegen. Daher reichen eine oder zwei B-52 für einen vernichtenden Schlag gegen ein kleines Land aus. Allein der Flug einer B-52 kann ein gegnerisches Land in Angst versetzen. Denn damit einhergeht das Aufspüren sensibler militärischer Informationen, da vor einem Bombenabwurf viele Daten gesammelt werden. 


Der neuerliche Einsatz von B-52-Bombern über dem Ostmeer Koreas sorgt daher in der Region für Spannungen. Südkorea und Japan müssen sich als Verbündete der USA nicht bedroht fühlen. Nordkorea, China und Russland hingegen betrachten solche Überflüge als direkte Bedrohung. 


Nordkorea nahm im Mai für die Demonstration von Stärke wieder Tests mit ballistischen Raketen auf. Am 2. Oktober feuerte das Land sogar eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) vom Typ Pukkuksong-3 ab. Sollte bis Jahresende kein Durchbruch in den Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington gelingen, ist auch ein neuerlicher nordkoreanischer Test von Interkontinentalraketen nicht auszuschließen. 


Nordkorea nannte das Jahresende als Frist für Gespräche. Anfang Oktober nahmen Nordkorea und die USA in Stockholm zwar wieder Verhandlungen auf. Die Arbeitsgespräche wurden jedoch ohne konkrete Annäherung beendet. Nordkorea pocht seitdem erneut auf die einseitig festgelegte Frist und setzt die USA damit unter Druck. Jüngst gab Kim Yong-chol, der früher bei den Gesprächen mit den USA federführend war, eine Stellungnahme ab. Dies gilt als außergewöhnlich. Es sei eine dumme Täuschung, das enge Verhältnis zwischen den Staatschefs Nordkoreas und der USA dafür zu nutzen, die Frist am Jahresende zu ignorieren, hieß es. Angesichts dieser Umstände kann der Einsatz der B-52 als Warnung gegen Nordkorea verstanden werden.


Beobachter meinen, dass die USA mit dem Flug der strategischen Bomber China und Russland im Zaum halten wollten. Beide Länder demonstrierten zuletzt in der Umgebung der koreanischen Halbinsel ihre enger gewordene militärische Zusammenarbeit. Am 23. Juli flogen beide Länder gemeinsam über dem Ostmeer Koreas Patrouille. Militärflugzeuge drangen dabei mehrmals in die südkoreanische Luftraumüberwachungszone (KADIZ) ein. Ein russisches Militärflugzeug flog sogar durch den südkoreanischen Luftraum über Dokdo. Südkoreas Luftwaffe hatte daraufhin Warnschüsse abgeben müssen. Am 22. Oktober verletzten erneut russische Militärflugzeuge, darunter Langstreckenbomber vom Typ TU-95, die KADIZ.


Vor dem Ablauf der von Nordkorea gesetzten Frist erhöhen sowohl Pjöngjang als auch Washington den Druck. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, wie Nordkorea auf den B-52-Flug über dem Ostmeer reagieren wird, und welche Schritte die USA als nächstes unternehmen werden. 

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