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Hintergrund

Erster Gipfel zwischen Südkorea und Mekong-Anrainern

2019-11-27

Nachrichten

ⓒ KBS

Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam erzielen ein starkes wirtschaftliches Wachstum und sind aussichtsreiche Partner. Aufgrund ihrer geografischen Lage zwischen China und Indien handelt es sich außerdem um eine geopolitisch wichtige Region. Diese Mekong-Anrainer unterhalten zudem diplomatische Beziehungen sowohl mit Süd- als auch mit Nordkorea. Daher können sie eine wichtige Rolle in den Bereichen Diplomatie und Sicherheit sowie in den innerkoreanischen Beziehungen spielen. Der Südkorea-Mekong-Gipfel ist insofern von Bedeutung, als sich beide Seiten als füreinander wichtige Partner für gemeinsamen Wohlstand etablieren. 


Die Quelle des Mekong liegt im tibetischen Hochland. Der Strom fließt durch China, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Seine Länge beträgt über 4.000 Kilometer, und sein Einzugsgebiet ist 800.000 Quadratkilometer groß. Der Mekong ist der längste Fluss in Südostasien und der zwölftlängste in der Welt. Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass der Strom im Zentrum des Verkehrs und Lebensalltags der Anrainerstaaten steht. Das Einzugsgebiet des Mekong ist zudem ein strategisch wichtiger Ort, der Nordostasien und Südasien miteinander verbindet. 


Die fünf Mekong-Anrainer Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam zählen 240 Millionen Einwohner. Das Durchschnittsalter in diesen Ländern liegt zwischen 27 und 38 Jahren. Das heißt, dass sie ein dynamischer Wirtschaftsraum sind. Darüber hinaus sind diese Länder mit Bodenschätzen wie Erdöl, Erdgas und Mineralien sowie Holz gesegnet. Sie errichteten in letzter Zeit Sonderwirtschaftszonen, um Investitionen anzulocken. Dort herrscht außerdem ein reger Handel. Die fünf Staaten verbuchten letztes Jahr ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent.


Sowohl Südkorea als auch die Mekong-Anrainer hatten unter der Kolonialherrschaft und dem Kalten Krieg gelitten. Südkorea gelang es inzwischen die wirtschaftliche Entwicklung und der Aufstieg in die Liga der Industriestaaten. Die bei dem Gipfel in Busan versammelten fünf Mekong-Anrainer wollen vom Know-how und den Erfahrungen Südkoreas profitieren, das ein „Wunder am Han“ vollbrachte. Das ist der Grund, warum sich diese Länder die Kooperation mit Südkorea dringend wünschen, obwohl dessen Nachbarn Japan und China bereits seit vielen Jahren aktiv in diese Länder vorstoßen wollen. 


Seit der Einführung des Korea-Mekog-Außenministertreffens im Jahr 2011 erweiterten beide Seiten die Horizonte ihrer Zusammenarbeit deutlich. Zu den wichtigen Kooperationsbereichen zählen die Infrastruktur, die Informations- und Kommunikationstechnologie sowie die Entwicklung von Wasserresourcen. Das bilaterale Handelsvolumen hat sich demnach von 34,1 Milliarden Dollar 2011 auf 84,5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Das Volumen des Personenaustauschs hat sich unterdessen von 2,44 Millionen auf 6,9 Millionen Menschen fast verdreifacht. Die Mekong-Anrainer sind zudem wichtige Partner der öffentlichen Zusammenarbeit (ODA) der südkoreanischen Regierung. Südkorea stellte den Staaten bis 2017 3,3 Milliarden Dollar zur Verfügung, was über 20 Prozent des gesamten Volumens der bilateralen ODA Südkoreas ausmachte. 


Zwischen beiden Seiten herrscht auch im Zivilsektor eine rege Zusammenarbeit. Das seit 2013 jedes Jahr stattfindende Korea-Mekong Business Forum trägt zur Förderung von Handel, Investitionen und Austausch bei. Zudem wurde ein Korea-Mekong-Kooperationsfonds errichtet, in dessen Rahmen stellte Südkorea seit 2013 7,42 Millionen Dollar bereit. Mit den Fondsmitteln wurden bisher 13 Projekte, darunter solche für das Wasserressourcenmanagement und die Entwicklung von Humankompetenzen, finanziert. Dieses Jahr wurden sieben neue Projekte ausgewählt. Der jährliche Beitrag Südkoreas für den Fonds stieg von 1,12 Millionen Dollar im vergangenen Jahr auf zwei Millionen Dollar in diesem Jahr. Das Land will nächstes Jahr drei Millionen Dollar bereitstellen. 

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