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Hintergrund

41 Prozent der Flugverbindungen nach China wegen Coronavirus ausgesetzt

2020-02-04

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die Luftfahrtbranche ist von der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hart betroffen. Südkoreanische Fluggesellschaften setzten mittlerweile 41 von 100 Flugverbindungen nach China aus. Auf den restlichen Routen haben sie die Zahl der Flüge reduziert oder wollen dies bald tun. Die Maßnahmen werden voraussichtlich auch auf Hongkong und Macau erweitert. Das bedeutet, dass nicht nur die Luftfahrtbranche, sondern die gesamte Tourismusindustrie starke Einbußen hinnehmen muss.


Die südkoreanische Regierung verbietet ab heute allen Ausländern die Einreise, die in den letzten zwei Wochen in der chinesischen Provinz Hubei waren. Am Sonntag teilte sie zudem mit, sie überprüfe, die Reisewarnung für ganz China um eine Stufe anzuheben. Dann wird den Südkoreanern in China zur Ausreise geraten. Gemäß der aktuellen Warnstufe wird geraten, auf Reisen nach China möglichst zu verzichten. Die Regierung will auch erwägen, China-Reisen zu touristischen Zwecken gänzlich zu verbieten. Sollte sich die Lage zuspitzen, wolle sie sofort zu dieser Maßnahme greifen, heißt es.


Die Luftfahrt- und Reisebranche hatten ohnehin seit dem vergangenen Sommer mit verschiedenen ungünstigen Faktoren zu kämpfen. Infolge des Boykotts japanischer Produkte, den Südkoreaner als Reaktion auf Japans Exportrestriktionen starteten, ging die Zahl der Reisen ins Nachbarland drastisch zurück. Von den lang anhaltenden Protesten in Hongkong war der Flugverkehr dorthin hart betroffen. Nun kam das neuartige Coronavirus dazu.


Besorgnis erregend ist, dass Schwierigkeiten wegen des Virus nicht allein auf China begrenzt sind. Der Boykott oder die Demokratie-Proteste führten eher dazu, dass Südkoreaner auf Reisen nach Japan oder Hongkong verzichteten. Das neue Coronavirus sorgt hingegen dafür, dass auf eine Auslandsreise nach Möglichkeit grundsätzlich verzichtet wird. Denn die Gefahr einer Ansteckung lauere überall in der Welt. Als eine Folge dessen schrumpft nicht nur die Zahl der Reisen nach China, sondern auch an andere Orte der Welt drastisch. Es werden Buchungen für Reisen nach China, aber auch für Südostasien, Europa und Amerika storniert.


Südkoreaner wollen selbst auf Inlandsreisen eher verzichten. Auf der Insel Jeju wurde die visafreie Einreise von Ausländern wegen des Coronavirus vorübergehend ausgesetzt. Die Zahl der chinesischen Touristen auf der beliebten Ferieninsel ging ohnehin drastisch zurück. Nun droht der Zustrom aus der Volksrepublik zu versiegen. Darüber hinaus wollen Einheimische die Insel lieber nicht besuchen, weil sie bei Chinesen beliebt sei.


Am Internationalen Flughafen Incheon stehen ab heute gesonderte Einreisehallen für Einreisende aus China zur Verfügung, um die Kontrollen zu verschärfen. Vielen in Südkorea geht das nicht weit genug, sie fordern ein gänzliches Einreiseverbot für alle Chinesen.


Darüber hinaus beeinträchtigt die neue Epidemie Lieferketten führender Unternehmen in der Welt. Denn China, auch als Werkbank der Welt bekannt, produziert immer weniger, weil Fabriken als Vorsichtsmaßnahme schließen. Sollte die Weltwirtschaft als Folge dessen in den Sog des Abschwungs geraten, wird dies die Luftfahrt- und Reisebranche zusätzlich belasten. Im Augenblick scheint kein Ausweg in Sicht.

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