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Lifestyle

Neue und Erneuerbare Energien und Stellung der Windenergie in Korea

#Sie fragen, wir antworten l 2017-03-25

Hörerecke

Q: Vor einigen Tagen reiste ich mit meinem PKW in den Norden Deutschlands und stellte dabei fest, dass immer mehr Windräder zur Erzeugung elektrischer Energie die Landschaften regelrecht wie Pilze befallen. Auch wenn diese Anlagen immerhin schon 13% des gesamten Stroms in Deutschland produzieren, verschandeln sie doch die Landschaft total. Hier wird gnadenlos die Natur vergewaltigt. Meine Recherchen haben ergeben, dass es in Deutschland schon über 26.700 Windräder gibt, Tendenz steigend. Wie sieht es in Korea mit der Windkraft aus? Oder geht man bei Euch bessere und umweltfreundlichere Wege, um zusätzliche Energie zu gewinnen?

A: In der Energieversorgung ist Korea Energieversorgung nach wie vor stark von fossilen Energien wie Kohle und Erdöl abhängig ist. An zweiter Stelle steht die Atomenergie, die an der Gesamtstromversorgung des Landes um die 26% ausmacht. Der Ausbau der Atomenenerie wurde nach Fukushima zwar gedrosselt, aber Atomenergie dürfte derzeit wohl noch die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Art der Energieerzeugung sein, wenn auch nicht die sicherste. Außerdem ist Atomstrom billig: Die Produktion einer Kilowattstunde Atomstrom kostet nur an die 47 Won, während für Strom aus Kohle oder Flüssig-Naturgas (LNG) 65 bzw. 125 Won anfallen. Nach einem Branchenbericht von 2012 soll die Atomenergie bis 2020 um 56% auf 27,3 GigaWatt Elektrizität ausgebaut werden und bis 2030 auf 43 GigaWatt Elektrizität (GWe).

Der Anteil der aus Kohle gewonnenen Energie liegt in Korea bei rund 31%, wegen den vergleichsweise hohen Treibhausgas-Emissionen möchte man Kohleenergie allerdings zurückfahren. Hinter Kohle kommt Flüssig-Naturgas mit einem Anteil von 28%. Insgesamt soll der Anteil der Neuen und Erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieversorgung von derzeit nur 2 bis 3% bis 2020 wenigstens auf 6% angehoben werden. Generiert werden sollen die Erneuerbaren Energien v.a. aus Abfall, gefolgt von Wasserenergie, Bioenergie, Windenergie und Solarenergie.

In Korea unterscheidet man zwischen Neuen und Erneuerbaren Energien, wobei in allen Bereichen großzügig in Forschung und Entwicklung investiert wird. Zu den Neuen Energien gehören Wasserstoffkraft, Brennstoffzellenenergie, sowie Kohle-Verflüssigung und -Vergasung. Zu den Erneuerbaren Energien zählen Abfallenergie, weiterhin Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie und Meeresenergie, darunter auch Gezeitenenergie.

Bei den Erneuerbaren Energien steht Abfallenergie mit 76,1% an erster Stelle, gefolgt von Wasserkraft mit 16,6%. Platz 3 belegt Biogas und Biodiesel mir 5,2%. Windkraft folgt mit 1,1%, Photovoltaik, Solarthermie und Geothermie machen alle weniger als 1% aus. Die genannten Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtenergieerzeugung, was zu beachten ist.

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