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Lifestyle

Windendergie in Korea: Stand und Ziele

#Sie fragen, wir antworten l 2017-04-01

Hörerecke

Q: Wie sieht es in Korea mit der Windkraft aus? Welchen Stellenwert hat sie?

A: In Sachen Windenergie plant Südkorea sehr gezielt, in die Liga der weltweit drei führenden Länder vorzustoßen. Die Offshore-Windfarmen, die bis 2019 unter Investition von 8,2 Mrd. Dollar eingerichtet werden, sollen z.B. genau so viel Energie erzeugen können wie zwei Atomkraftwerke. Ende 2011 lag die Windenergie-Generierungskapazität in Korea bei 407 MW, bis 2019 werden 2.500 MW anvisiert. Die vorhandenen Windparks bestehen aus 20 Turbinen mit 5 MW-Kapazität.

Bis 2030 soll im Bereich der Erneuerbaren Energie 33,4% aus Abfällen erzeugt werden. 30,8% soll aus Biomasse kommen. Und auf Platz 3 soll mit 12,6% dann bereits die Windenergie stehen, gefolgt von 4,7% Gezeitenenergie, 4,4% Wasserkraft, 4,1% Solarenergie, 3,8% Erdwärme und 6,2% andere Formen erneuerbarer Energie.

Am 29. September 2016 ging der erste Offshore-Windpark Südkoreas in Betrieb. Dieser erste Windstrom stammte von drei der insgesamt zehn 3-MW-Turbinen des Tamra-Offshore-Windparks, der eine 30 MW-Gesamtkapazität besitzt. Die Windfarm bzw. der Windpark liegt in Geumdeung-ri auf der Insel Jeju-do rund 0,5 bis 1 km vor der Küste. Mit der dort erzeugten Elektrizität können derzeit rund 7.000 Haushalte versorgt werden. Vor der Installation der von Doosan Heavy Industries & Construction gefertigten Turbinen waren die Unterwasserkabel verlegt worden. Das von der Tamra Offshore Wind Power Co., Ltd. entwickelte Projekt ist aber noch nicht abgeschlossen. Bis September 2017 soll der Windpark 85.000 MW Elektrizität pro Stunde erzeugen können, was für 24.000 Durchschnittshaushalte reicht. Die Regierung von Jeju-do plant, bis 2022 fünf weitere Offshore-Windparks fertigzustellen. Bis 2030 soll die ganze Insel Jeju-do zu einer Kohlenstoff-freien Insel werden.

Und dann baut die südkoreanische Saemangeum Development and Investment Agency einen 96,8MW Offshore-Windpark, der auch Touristenattraktionen bieten soll. Der Windpark soll aus 24 Turbinen mit 3,5MW Power und vier 3,2 MW-Turbinen im Saemangeum-Wattenmeer an der Küste des Gelben Meeres gebaut werden und Strom für 62.000 Haushalte erzeugen. Fertigstellung soll Ende 2018 sein. Ein spezielles Kreuzfahrtschiff soll den Windpark zu einer Touristenattraktion machen. Mit dem Schiff können die Touristen zu den Windturbinen fahren, von wo sie sich von einer Aussichtsplattform aus ein Bild von der Umgebung machen können. Das heißt, Südkorea setzt derzeit stark auf Windkraft, v.a. auf Offshore-Windparks im Wattenmeer vor den Küsten.

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