Q: Welche Rolle spielen Musik-Streamingdienste in Korea? Es würde mich wundern, wenn sich solche Dienste nicht auch in Korea großer Beliebtheit erfreuen würden.

A: Natürlich hat Korea seinen eigenen Musik-Streamingdienst, und zwar MelOn (멜론). Das steht für Melody On. MelOn wurde im November 2004 eingerichtet, und zwar von SK Telecom, das den Dienst entwickelte. 2009 wurde MelOn von LOEN Entertainment übernommen, einer Tochterfirma von SK Telecom. Mittlerweile ist er in Besitz der Kakao-Gruppe, die Kakao Talk, den mit 48 Mio. Nutzern größten koreanischen Messaging-Dienst, betreibt. MelOn soll über 28 Mio. Fans haben.

MelOn erlaubt seinen Nutzern, übers Internet Musik herunterzuladen oder zu streamen. Das geht über Mobiltelefone, digitale Audio Player, tragbare Media Player und digitale Kameras. MelOn 4.0 steht zur Verfügung für iOS, Android, und Windows Mobile. Die mobile Applikation erlaubt unbegrenztes Streamen und begrenztes Downloaden.

MelOn konnte einige gute Noten einheimsen: Bei den Apps Awards 2011 kam es z.B. unter die 25 Besten Koreanischen Apps. 2012 erhielt es einen Preis als Vertrauenswerte Marke und auch den Großen Preis für Digitale Contents, der in Korea für digitale Innovationen vergeben wird. Im November 2013 wurde MelOn als dritt-einflussreichste Größe in der K-Pop-Industrie geehrt.

MelOn gehört weltweit zu den Marktführern der Branche. Nach einem 2013 erschienen Bericht von MIDiA Consulting soll es der erste Subskriptionsdienst in der Welt gewesen sein, der die 1-Million-Marke zahlender Kunden knackte und über 18 Mio. registrierter Nutzer hatte. Die Monatsgebühren für zahlende Nutzer betragen rund $5.60. Rund 2,6 Mio. Songs sollen zur Verfügung stehen, das ist allerdings gerade mal ein Zehntel von Anbietern wie Spotify. MelOn ist v.a. verbreitet in Südkorea, China, den USA, Japan und Indonesien.