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Lifestyle

Zur Pflanze „Tränendes Herz“ in Korea

#Sie fragen, wir antworten l 2017-05-27

Hörerecke

Q:Ist die Pflanze „Tränendes Herz“ heutzutage in koreanischen Gärten weit verbreitet? Sie wurde zur „Giftpflanze des Jahres 2017“ gekürt. Alle Teile der Pflanze sind giftig.

A:Das „Tränende Herz“, auf Koreanisch „Geumnanghwa“, ist in Rohform sogar so giftig, dass es keine Pflanze für Familien mit kleinen Kindern oder Haustieren ist, heißt es warnend im deutschen Internet. Allein schon der Pflanzensaft kann Kontaktallergien hervorrufen. Wer Pflanzenteile verschluckt, kann sich schwer vergiften. Das Tränende Herz, dessen ursprüngliche Heimat China und das Seorak-Gebirge an der koreanischen Nordostküste ist, ist in Korea weit verbreitet. Die Pflanze wächst zum Teil wild im Gebirge, aber auch in Privatgärten, v.a. auf dem Land, als Zierpflanze. Sie ist auch häufig in öffentlichen Parks und Botanischen Gärten wie z.B. dem Jeonbuk Daea Arboretum zu sehen. Dort findet jeden Frühling ein Festival der Blüte des Tränenden Herzens statt, wobei es auch eine sehr schöne, reinweiße Sorte zu bewundern gibt.

Das Tränende Herz ist aber in Korea nicht nur Zierpflanze, sondern auch Nutzpflanze. Die jungen Blatttriebe des Tränenden Herzens werden im Frühling geerntet, abgekocht und als Gemüsebeilage gegessen. In der Traditionellen Koreanischen Medizin werden zudem die Pflanzenbestandteile wie Blätter, Wurzeln und Stengel getrocknet und zu Medizin verarbeitet. Sie werden aufgrund ihrer lindernden und blutreinigenden Wirkung bei Prellungen und Quetschungen sowie Abzessen oder Ausschlag eingesetzt.

In Korea heißt das Tränende Herz offiziell zwar Geum-nang-hwa, hat aber auch noch den interessanten Beinamen „Myeoneuri Jumeoni Kkot“, was soviel bedeutet wie „Täschchen/Beutelchen der Schwiegertochter“. Dazu muss man wissen, dass früher die Frauen aus Yangban-Familien, also aus Familien von Rang und Namen, wenn sie ausgingen, am Gürtel ihrer Hanbok-Tracht ein sog. „Duru-jumeoni“, ein kleines, seidenes Stoffbeutelchen, das sich am oberen Ende mit einer Schnur zuziehen ließ, trugen. Dieses oft aufwendig bestickte, seidene Stoffbeutelchen ähnelte von der Form her der Blüte eines Tränenden Herzes.

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