ⓒ Getty Images Bank Laut der britischen Tageszeitung „Financial Times“ sind die Zahlungsausfälle chinesischer Kreditnehmer im Zuge der anhaltenden Wirtschaftskrise in China auf ein Rekordhoch gestiegen. Nach Angaben chinesischer Gerichte stehen insgesamt 8,54 Millionen Erwachsene in der Altersgruppe zwischen 18 und 59 Jahren auf der schwarzen Liste der chinesischen Finanzinstitute, weil sie Zahlungen versäumt haben.
Die Zahl entspricht einem Anteil von 1 Prozent an den erwachsenen Chinesen im erwerbsfähigen Alter und ist weit höher als die 5,7 Millionen im Jahr 2020, als die Covid19-Pandemie ausbrach. Die Personen, die auf der schwarzen Liste stehen, werden von verschiedenen wirtschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen, darunter dem Kauf von Flugtickets und dem Bezahlen über Mobile-Apps wie Alipay und WeChat Pay.
Dies wird der chinesischen Wirtschaft, die vor allem an der Rezession im Bereich Immobilien und an fehlendem Vertrauen der Verbraucher leidet, einen noch größeren Schlag versetzen. Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte vor wenigen Monaten einen Rekordwert von über 20 Prozent, während immer mehr Menschen bei Banken wegen der durch die Pandemie verursachten Finanznot Kredite aufnehmen.
Die Verschuldung der privaten Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt beträgt 64 Prozent und hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Noch problematischer ist, dass es in China noch kein Privatinsolvenzgesetz gibt und deshalb säumige Schuldner keinen Weg finden, wie ihnen ein Schuldenerlass gewährt werden kann. Die britische Zeitung rechnet damit, dass aufgrund der Zunahme der Zahlungsausfälle bei Privatpersonen die Kaufkraft der Chinesen weiter nachlässt und sich damit die Wirtschaftskrise der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter verschärfen wird.