In verschiedenen Einheiten des Militärs wird derzeit als Reaktion auf die Debatte um pronordkoreanische Tendenzen in der Gesellschaft die ideologische Ausbildung verstärkt.

Wie aus hohen Militärkreisen verlautete, werde derzeit in Einheiten aller Ebenen auf Basis von Material des Verteidigungsministeriums vom April auf die Gefährlichkeit pronordkoreanischer Aktivitäten hingewiesen.

So werde anlässlich des Monats der Nationalen Sicherheit im Juni unter anderem ein Video gezeigt, das die Verbindung von pronordkoreanischen Kräften und dem Koreakrieg aufzeigt.

Gleichzeitig räumte das Militär ein, dass es bei Vorträgen von Gastdozenten vereinzelt auch Kritik an pronordkoreanischem Verhalten von Teilen der Oppositionsparteien gegeben habe.

Aus dem Verteidigungsministerium hieß es dazu, ideologische Erziehung sei notwendig, um zu verhindern, dass südkoreanische Offiziere auf nordkoreanisches Gedankengut hereinfallen. Allerdings weise das Material des Ministeriums keinen Bezug zur Opposition auf. Die Kritik sei der persönlichen Meinung des Vortragenden entsprungen.

Trotz der Erklärung wird eine Debatte über den Vorfall erwartet. Kritiker befürchten ein halbes Jahr vor der Präsidentschaftswahl Schaden für die politische Neutralität des Militärs.