Südkorea will die chemische Kastration ausweiten.
Justizminister Kwon Jae-jin legte bei einer Kabinettssitzung Staatspräsident Lee Myung-bak Maßnahmen für eine härtere Bestrafung von Sexualstraftätern vor.
Zurzeit wird die chemische Kastration nur bei verurteilten Triebtätern angewendet, die sich an unter 16-Jährigen vergangen haben. Künftig soll das Strafmaß laut den Plänen des Ministers auch bei Übergriffen auf unter 19-Jährige angewendet werden.
Auch sollen nach den Plänen die Anschriften von Triebtätern, die Übergriffe auf Minderjährige verübten, für jeden zugänglich mit Foto auf einer Regierungswebsite zu Sexualstraftätern angezeigt werden.
Zurzeit bekommen nur Einwohner des betreffenden Wohngebietes die volle Anschrift angezeigt. Eine weitere Maßnahme sieht vor, das 2010 in Kraft getretene Gesetz über elektronische Fußfesseln rückwirkend anzuwenden.
Letzte Woche hatte in der Stadt Naju ein 23-Jähriger eine Siebenjährige aus ihrer Wohnung verschleppt und vergewaltigt. Der Fall sorgte landesweit für Entsetzen.
Präsident Lee versprach am Montag, alle erdenklichen Maßnahmen zur Eindämmung sexueller Gewalt zu treffen.