Die Scheidungsquote bei langjährigen Ehepaaren hat die von Paaren mit kurzer Ehedauer erstmals übertroffen.

Nach Angaben des Statistikamtes betrug der Anteil der Ehepartner, die mehr als 20 Jahre miteinander verheiratet waren, 26,4 Prozent aller Scheidungen im vergangenen Jahr. Das war 1,7 Prozentpunkte höher als der Anteil der Ehepaare, die vor weniger als vier Jahren die Ehe geschlossen hatten.

Der Anteil der Paare mit einer Ehedauer von mehr als 30 Jahren erhöhte sich zudem um das 2,4-Fache verglichen mit zehn Jahren davor. Im Vorjahresvergleich wurde ein Anstieg von 8,8 Prozent verzeichnet.

Die Zahl der Eheschließungen bei Menschen in ihren Fünfzigern und Sechzigern nahm unterdessen um 6,5 Prozent bei Männern und um zehn Prozent bei Frauen zu.

Ein Vertreter des Statistikamtes führte das Phänomen auf eine Änderung der Vorstellungen über Ehe und Scheidung zurück, die durch die Gleichstellung von Mann und Frau als Folge der zugenommenen Erwerbstätigkeit unter Frauen verursacht wurde.

Die Zahl der Eheschließungen ging unterdessen um 0,6 Prozent auf 327.100 zurück.