Eine eventuelle Wiedereinführung von chinesischen Schriftzeichen in Grundschulbüchern hat einen Streit in Südkorea ausgelöst.
Das Bildungsministerium erwägt, ab 2018 in Ethik- oder Sozialkundebüchern ab der dritten Klasse Wörter chinesischer Herkunft auch in chinesischer Schrift abzudrucken.
Organisationen für koreanische Schrift und Sprache lehnen das Vorhaben des Bildungsministeriums ab. Der Schritt werde die reine koreanische Sprache beeinträchtigen.
Bei einer Meinungsumfrage bei 1.000 Lehrern sprachen sich 66 Prozent gegen die Verwendung von chinesischen Schriftzeichen in Grundschulbüchern aus. 91 Prozent befürchteten, dass damit der Privatunterricht hierfür grassieren werde.
Dagegen befürwortet die Dachorganisation von Lehrverbänden KTFA die eventuelle Maßnahme. Die Kenntnisse über die chinesische Schrift würden den Schülern beim Lernen im Allgemeinen nutzen.
Derzeit verfügen rund die Hälfte der Grundschulen über einen Unterricht für die chinesische Schrift. Das Bildungsministerium will im September eine endgültige Entscheidung treffen.