Nach dem Beschluss einer zweimonatigen Suspendierung von Chefstaatsanwalt Yoon Seok-youl vom Dienst sind konkrete Gründe hierfür bekannt gemacht worden. 

Laut einem dem Parlament vorgelegten Bericht des Justizministeriums beurteilte der zuständige Disziplinarausschuss, dass die auf Yoons Anweisung erstellten Dokumente zur Analyse von Richtern dem Zweck dienten, Richter anzugreifen oder zu verspotten. Die Erstellung solcher Dokumente stelle einen Verstoß gegen das Gesetz zum Schutz persönlicher Informationen dar, so das Komitee. 

Auch wurde der 2013 von Yoon enthüllte Druck von außen im Zuge der Ermittlungen zum Vorwurf der Medienmanipulation gegen den Geheimdienst zur Sprache gebracht. Yoon habe seinerseits die Ermittlungen zu einer Kollusion zwischen dem leitenden Staatsanwalt Han Dong-hoon, seinem engen Vertrauten, und einem Reporter eines Senders behindert. Damit habe Yoon sich ähnlich wie seine Vorgesetzten verhalten, die damals gegenüber ihm Druck ausgeübt hätten. 

Yoons Lager widersetzte sich jedoch der Suspendierung und behauptete, dass der Ausschuss die Maßnahme ohne Beweise und nur aufgrund von Vermutungen beschlossen habe.