Klima
- Temperatur
- Jahresdurchschnitt 12°C
- Durchschnitt im Januar 1ºC
- Durchschnitt im August 23°C
- Niederschläge
- 1,240mm
- Von warmer ozeanischer Strömung beeinflusstes typisches maritimes Klima Häufig nebelig mit mindestens 160 bewölkten Tagen und ungefähr 150 Regentagen im Jahr
Auf Dokdo herrscht ein typisches maritimes Klima unter dem Einfluss einer warmen Strömung. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt ungefähr 12°C. Die Durchschnittstemperatur im kältesten Monat Januar liegt bei 1°. Mit durchschnittlich 23°C im wärmsten Monat August ist das Klima relativ moderat. Auf Dokdo ist es sehr windig. Der Jahresdurchschnitt der Windgeschwindigkeit beträgt 4,3m/s. Im Sommer weht ein Südwestwind. Im Winter kommt der Wind weitgehend von Nordosten.
Auf Dokdo ist es oft nebelig, an mehr als 160 Tagen im Jahr ist es bewölkt und an ungefähr 150 Tagen gibt es Niederschläge. 85% des Jahres ist es entweder bewölkt oder es schneit oder regnet. Dokdo gehört daher zu den relativ feuchten Gebieten. Die jährliche Regenmenge beträgt im Durchschnitt zirka 1240mm. Bei den Niederschlägen im Winter handelt es sich vorwiegend um Schnee. Heftige Schneefälle sind ein klimatisches Merkmal.
Das Meer um Dokdo liegt an der südlichen Seite der Polarfront, welche die Grenze zwischen dem warmen Becken des südlichen Teils des Ostmeeres und dem kalten Becken des nördlichen Teils des Ostmeeres bildet. Über das Jahr stehen die Gewässer um Dokdo vorwiegend unter dem Einfluss einer warmen ozeanischen Strömung. Die Oberflächentemperatur des Meeres um Dokdo variiert im Jahr zwischen 9 und 25 °C.
Topografische Beschaffenheit
Dokdo besteht aus vulkanischen Inseln, die sich aus magmatischem Gestein gebildet haben. Das Magma trat aus etwa 2000 Metern Meerestiefe an die Erdoberfläche aus. Die Inselgruppe entstand zwischen dem Beginn und dem Ende des Pliozän (das Pliozän ist die zweite erdgeschichtliche Epoche in der Periode Neogen, einer Ära des Känozoikums, auch Erdneuzeit genannt), während eines Zeitraums von vor 4,6 Millionen und 2,5 Millionen Jahren. Die Entstehung Dokdos geht der Formierung der Insel Ulleungdo, die sich vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren gebildet hat, um etwa 2 Millionen Jahre voraus.
Geologische Beschaffenheit
Dokdo besteht aus alkalinen Magmatiten, vorwiegend aus Basalt und Trachyt. Diese entstanden aus langen Lavaströmen flüssiger Lava, die rasch erstarrte. Der Boden hat sich aus verwittertem Gestein von den Berggipfeln entwickelt und ist mit einer Neigung von über 30° sehr steil. Der Boden hat ein sandig-lehmiges Substrat und ist schwarzbraun oder dunkelbraun.
Dokdo ist eine Inselgruppe am östlichen Ende Koreas mit einem maritimen und allgemein feuchtwarmen Klima. Aufgrund ausgeprägter Jahreszeiten und dank ihrer Position an einer Stelle, an der sich eine kalte und eine warme Strömung kreuzen, verfügt Dokdo über ein mannigfaltiges und einmaliges Ökosystem.
Pflanzenökologie
< Lonicera insularis >
< Camellia >
Dokdo verfügt im Vergleich zu anderen Regionen, die sich am selben Breitengrad befinden, über ein relativ warmes Klima. Wegen des an vielen Tagen auftretenden Seenebels herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzenwelt auf Dokdo weist daher viele Ähnlichkeiten mit der subtropischen Flora auf. Die aus Vulkangesteinen entstandenen Inseln bieten keine gute Umwelt für das Wachstum von Pflanzen. Wegen der steilen Neigung kann sich das Regenwasser nicht stauen. Der Boden ist daher verhältnismäßig trocken. Wegen des hohen Salzgehalts der Erde und des Mangels an Süßwasser sind die Bedingungen auf Dokdo für den Pflanzenwuchs nicht gerade günstig. Auf Dokdo wachsen daher vorwiegend krautige Pflanzen (Pflanzen mit weichem Stängel, die nur ein bis zwei Jahre leben), die klein im Wuchs sind und kurze Wurzeln haben. Forschungen ergaben, dass trotz der ungünstigen Umwelt gegenwärtig mehr als 50 bis 60 Pflanzensorten auf den Dokdo-Inseln wachsen.
Wild wachsende verholzende Pflanzen (lange lebende Pflanzen mit dickem Stamm) auf Dokdo umfassen unter anderem Heckenkirschen (Lonicera insularis) immergrüne Spindelsträucher (Euonymus japonica) Ölweiden (Elaeagnus macrophylla) koreanischer Mondsame (Cocculus trilobus) Weinrebengewächse (ampelopsis) und Kamelien (Camellia japonica). Bei der Heckenkirsche mit dem wissenschaftlichem Namen Lonicera insularis handelt es sich um eine seltene Pflanzenart, die nur auf Dokdo und Ulleungdo wächst. Die 1,5-2m großen Pflanzen mit einem Durchmesser von 20 cm sind weitflächig vorhanden. Auf Dokdo wachsende Pflanzen sind klein und passen sich daher dem starken Meerwind gut an. Die dicken Blätter sowie der dichte Wuchs der Trichome (haarähnliche Strukturen auf der Blattoberfläche) machen die Pflanzen resistent gegen Dürre und Kälte.
Über 30 Forschungsprojekte und Untersuchungen zur Pflanzenwelt auf Dokdo wurden bisher durchgeführt. Bei mindestens 34 bis maximal 75 Pflanzensorten variierten die Funde je nach Forschungssubjekt in großem Maße.
Vogelökologie
< Black-tailed gulls >
< Fork-tailed petrels >
Auf Dokdo werden drei Arten von Landtieren beobachtet. Vögel, Insekten und Säugetiere. Es sind bisher noch keine Aufzeichnungen darüber vorhanden, dass auf Dokdo Amphibien und Reptilien gesichtet wurden.
Dokdo ist Lebensraum für Möwen (Larus crassirostris), Gabelschwanz-Wellenläufer (Oceanodroma monorhis), Schwäne (Cygnus columbianus), Kragenenten (Histrionicus histrionicus), Bergfinken (Fringilla montifringilla), Gelbkehlammern (Emberiza elegans), Bachstelzen (Motacilla alba), Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), Schnepfenvögel (Scolopacidae), Turmfalken (Falco tinnunculus) und Weißgesicht-Sturmtaucher (Calonectris leucomelas). Die auf Dokdo am häufigsten vorkommenden Vogelarten sind die Möwenart Larus crassirostris, der Gabelschwanz-Wellenläufer und der Weißgesicht-Sturmtaucher. Acht Vogelarten, darunter der Wespen-Bussard (Pernis apivorus), der Schwarzmilan (Milvus migras), die koreanische Waldeule (Strix aluco), der Fischadler (Pandion haliaetus) und der Mönchskranich (Grus monacha) sind vom Aussterben bedroht. Larus crassirostris, Gabelschwanz-Wellenläufer und Weißgesicht-Sturmtaucher sind nur in Nordostasien heimisch. Auf Dokdo nisten sie in Kolonien. Die Zahl der Gabelschwanz-Wellenläufer und Weißgesicht-Sturmtaucher ist jedoch rückläufig. Die Zahl der auf Dokdo ansässigen Möwen wird auf 2.000-3.000 geschätzt. In Namsamyeon auf der Insel Seodo und in der Gegend um den Dokripmun-Felsen auf Dongdo, wo üppiges Gras wächst, haben sie sich zu größeren Kolonien angesiedelt.
Dokdo ist auch Zwischenstation und Raststätte für zahlreiche Zugvögel, die in den Süden und Norden unterwegs sind. Dementsprechend wurde die Inselgruppe am 16. November 1982 zum ‚Dokdo Brutraum für Seevögel‘ bestimmt. Mit der Erklärung zum Naturdenkmal Nr. 336 im Dezember 1999 wurde die Bezeichnung in ‚Dokdo Naturschutzgebiet‘ umgeändert.
Insekten auf Dokdo
< Dragonflies >
Auf Dokdo sind bekanntermaßen 53 Spezies, 35 Familien und 9 Ordnungen von Insekten, darunter Libellen, Ohrwürmer, Zikaden, Käfer Fliegen und Schmetterlinge zuhause. Forschungsergebnisse variieren jedoch mehr oder weniger. Wegen des relativ warmen Klimas infolge der Meeresströmung und des Monsuns überwiegen Insekten der südlichen Klimazone (50,9%). Insekten der nördlichen Klimazone kommen auf Dokdo zu 39,7% vor. Bei ihnen wird vermutet, dass sie über die Strömungen Kuroshio und Tsushima auf die Inseln gelangt sind. 90% der Insekten sind mit Insektenarten auf dem koreanischen Festland identisch und 70% sind identisch mit Insekten, die auf Ulleungdo vorkommen. Drei Arten, also 8%, sind auf Dokdo beheimatet. Daraus kann geschlossen werden, dass Insekten auf Dokdo mit der koreanischen Halbinsel eng zusammenhängen, und ähnlich der Vegetation, vom Festland nach Ulleungdo und von Ulleungdo nach Dokdo gewandert sind. Unterdessen wurden auf Dokdo bis dahin in Korea nicht heimische Insektenarten wie Campylomma lividicorne, Agrypnus miyamotoi, Ancylopus melanocephalus und Pseudozizeeria maha entdeckt und haben damit die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Kreise geweckt.
Säugetiere auf Dokdo
< Sea lion >
Auf Dokdo gibt es gegenwärtig keine wilden Säugetiere. Die einzigen Säugetiere, die man dort vorfinden kann, sind zwei Hunde der koreanischen Rasse Sapsal, welche von der Dokdo-Wache gehalten werden. In der Vergangenheit hatten viele Ohrenrobben (Otaridae) die Felsen um Dokdo bewohnt. Infolge der Überjagung von Ohrenrobben während der japanischen Kolonialherrschaft zum Zwecke der Gewinnung von Fell und Öl sind diese Säugetiere heute kaum mehr vorhanden. Im Jahre 1973 hatte das Wachpersonal zehn Hasen vom Festland auf Dokdo in die Natur entlassen. Diese hatten sich jedoch so stark vermehrt, dass die Vegetation zerstört wurde. Zum gegebenen Zeitpunkt wurden deswegen alle Hasen von Dokdo entfernt. Auf den Dokdo-Inseln finden sich andere Umweltverhältnisse als auf dem Festland. Hinsichtlich der Einführung von gebietsfremden Tieren und Pflanzen sollte man daher vorsichtig sein.
Meeresökologie
Die jüngsten Spannungen in Bezug auf die Zugehörigkeit der Dokdo-Inseln haben die Aufmerksamkeit auf die meeresökologischen Besonderheiten Dokdos gelenkt. Gleichzeitig wird auch die Bedeutung der Fischereiressourcen in den Gewässern vor Dokdo neu bewertet. Forschungen zur Meeresökologie und marinen Ressourcen, die an der Biota der Gewässer vor Dokdo orientiert gewesen sind, sind bereits in der Vergangenheit mehrere Male durchgeführt worden. Untersuchungen zur Meeresökologie im vollen Umfang wurden jedoch erst im Jahre 1997 aufgenommen. Jüngst wurde ein speziell auf Dokdo fokussiertes
Forschungsteam gebildet, das jährlich Unterwasser-Studien durchführt und Basisinformationen ermittelt.
Ähnlich Ulleungdo befindet sich Dokdo im Einflussbereich der vom Süden heraufziehenden warmen Tsushima-Strömung. Es werden daher viele Warmwasser-Arten beobachtet. Im Winter, wenn die Wassertemperatur unter 10°C sinkt, leben in den Gewässern um Dokdo auch Kaltwasserarten. Dies ist ein typisches Merkmal von Seegebieten, in denen sich eine warme und eine kalte ozeanische Strömung kreuzen. Das Dokdo umgebende Meer weist daher wieder ganz andere, die marine Ökologie betreffende Eigenschaften auf als die koreanische Ostmeerküste, die Südmeerküste oder die Insel Jeju. Ökologisch betrachtet ist es ein sehr wichtiges Seegebiet. Bei den seit 1997 durchgeführten Unterwasser-Studien wurden stellvertretend für die jeweiligen topografischen Kennzeichen fünf Stellen ausgewählt, diese nach Tier- und Pflanzenkolonien unterteilt und danach die Verteilung, Struktur der Kolonien, Ökologie und gegenwärtige Zahl der Individuen von Arten der Seealgen, Wirbellosen und Fischen geschätzt. Je nach Lage und Meerestiefe, topografischer Besonderheit und Jahreszeit wurden Differenzen bei der Verteilung der marinen Ökologie vor Dokdo beobachtet.
Weitere Ökosysteme
Bisher wurden um die 160 Arten von an den Küsten Dokdos wachsenden Algen registriert, darunter vorwiegend große Braunalgen wie Eisenia bicylis, Ecklonia cava und Undaria pinnatifida. Bei der Zahl der Wirbellosen gibt es bei jeder Untersuchung kleine Unterschiede. Im Groben existieren auf Dokdo 32 Arten von Vielborstern (Polychaeta), sechs Arten von Mittelkrebsen (Anomura) auf 64 Arten von Weichtieren (Mollusk). Dies zeigt, dass Warmwassertiere und Kaltwassertiere an den Küsten Dokdos gemischt leben.
Bei einer Untersuchung über die Fischarten in den Gewässern Dokdos im Jahre 1997 wurden 58 Fischarten festgestellt. Später wurden 19 zusätzliche Arten identifiziert, sodass heute von insgesamt 77 Fischarten bekannt ist, dass diese in den Gewässern vor Dokdo leben. Das Fischvorkommen im Seegebiet um Dokdo umfasst 37,8% tropische Fischarten, 22% subtropische Fischarten und 40,2% Fischarten der gemäßigten Zone. Im Vergleich mit dem südlichen Seegebiet der Insel Jeju sind die Fischarten der gemäßigten Zone vor Dokdo in größerer Anzahl vorhanden. Dies liegt daran, dass sich im Meer vor Dokdo eine warme und eine kalte Strömung kreuzen.