Anzeichen von Protektionismus weltweit, Südkoreas Exporte rückläufig

Südkoreas Ausfuhren sind dieses Jahr angesichts Anzeichen von Protektionismus weltweit weiter zurückgegangen.

Dieses Jahr verbuchte die Exportwirtschaft das zweite Jahr in Folge ein Minuswachstum. Der Grund war ein zwei aufeinander folgende Jahre schrumpfendes Volumen des Welthandels. Mit dem scharfen Einbruch der Exporte rutschte Südkorea bei den Ausfuhren im internationalen Vergleich von Platz sechs auf acht ab.

Die südkoreanische Wirtschaft verzeichnete in den 1970er Jahren Wachstumsraten von fast 40 Prozent. In den 1980ern betrug das jährliche Plus im Schnitt über 14 Prozent. Mit Beginn der 1990er Jahre ging das Wachstum auf 10,6 Prozent zurück und in den 2000er Jahren lag es bei durchschnittlich 11,4 Prozent. Seit 2011 ging es bergab, auf jährlich 2,8 Prozent Wachstum.

Im letzten Jahr verdüsterten sich die Aussichten erneut. Zwischen Januar 2015 und Juli dieses Jahres schrumpften die Exporte. Es war für Südkorea der bislang längste Zeitraum mit einem solchen Ergebnis.



Ursache ist vor allem ein allgemeiner Rückgang des Welthandels. Auch die Abschwächung der Wirtschaftsleistung in China und anderen Schwellenländern beeinträchtigte Südkoreas Ausfuhren.

Anzeichen von Protektionismus nach dem Brexit bedeuten trübe Aussichten. Insbesondere die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten könnte protektionistischen Tendenzen Vorschub leisten.

Schon jetzt macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Die gegen Südkorea gerichteten Anti-Dumping-Maßnahmen nahmen dieses Jahr um 25 Prozent verglichen mit dem Vorjahr zu. Doch gibt es auch einen Hoffnungsschimmer. Der Minister für Handel, Industrie und Energie, Joo Hyung-hwan, sagte am 19. Dezember, dass die Exporte im Schlussquartal erstmals nach zwei Jahren wieder gestiegen sein könnten. Für kommendes Jahr rechnet er mit einem Exportwachstum im Zwei-Prozent-Bereich.

Photo : Yonhap News, KBS News

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