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Hintergrund

Mediziner aus anderen Regionen unterstützen Kollegen in Daegu

2020-02-26

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Bei der Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus in Südkorea ist 37 Tage nach der Bestätigung des ersten Infektionsfalls im Land die 1.000er-Marke übertroffen worden. Nach Angaben der Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention wurden mit Stand von 9 Uhr am Mittwoch 169 Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten stieg somit auf 1.146. 134 Neuinfektionen wurden in Daegu gemeldet, 19 in der Provinz Nord-Gyeongsang. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Daegu wuchs somit auf 677, die in Nord-Gyeongsang auf 267. Die Lage in der Region eskaliert damit weiter.


Busan verzeichnet die drittgrößte Zahl der Corona-Infizierten. Dort wurden bis Mittwochmorgen 51 Ansteckungsfälle bestätigt. In Seoul wurden 44 Infektionsfälle gemeldet, in der Provinz Gyeonggi 43. Zusammen mit drei Fällen in Incheon erreichte die Zahl der Infektionen in der Hauptstadtregion damit 90. Über 80 Prozent aller Infektionsfälle wurden zwar in Daegu/Nord-Gyeongsang registriert. Jedoch ist die Lage außerhalb der Region ebenfalls beunruhigend, weil die Zahl der Infektionen in den restlichen Landesteilen inzwischen 200 übertraf.


Die Zahl der Todesopfer unter den Corona-Patienten stieg mittlerweile auf zwölf. Beim elften Todesfall handelt es sich um einen 36-jährigen Mongolen. Dieser ist das erste ausländische Todesopfer in Südkorea. Die meisten Todesopfer hatten chronische Krankheiten.


Die Verschlimmerung der Lage in Daegu/Nord-Gyeongsang innerhalb einer Woche wird auf Masseninfektionen in einer religiösen Gruppe zurückgeführt. Die 31. Patientin besuchte vor der Bestätigung der Infektion einen Gottesdienst der Shincheonji-Kirche Jesu in Daegu, der in einem dichten Gedränge stattfand. Dabei Infizierte bereisten weite Teile des Landes, was zu weiteren ambulant erworbenen Infektionen führte. Unter anderem im Daenam-Krankenhaus im benachbarten Landkreis Cheongdo kam es zu Masseninfektionen. Es gibt Spekulationen, nach denen dieses Krankenhaus und nicht die Shincheonji-Kirche das Epizentrum der Masseninfektionen sein könnte.


Viele Infizierte hatten Kontakt mit in der Kirche in Daegu und im Krankenhaus in Cheongdo angesteckten Personen. Es gibt jedoch auch mehrere Ansteckungsfälle, bei denen die Infektionsroute noch unklar ist. Das heißt, dass auch außerhalb von Daegu und Nord-Gyeongsang die Gefahr von Infektionen in Gemeinden besteht. Es hat jedoch zurzeit oberste Priorität, eine weitere Ausbreitung von Covid-19 in Daegu und Nord-Gyeongsang zu verhindern.


Dies versteht jeder in Südkorea. Deshalb gibt es aus dem ganzen Land ermutigende Worte für die Region und eine Welle der Unterstützung. In Daegu und Nord-Gyeongsang stößt das Gesundheitssystem bereits an Grenzen. Alle Unterdruck-Zimmer in Krankenhäusern sind bereits belegt, Güter im Zusammenhang mit Covid-19 stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Ärzte und Pflegepersonal führen einen verzweifelten Kampf. Vor allem Mediziner und Pflegepersonal fehlen.


Aus diesem Grund reisten inzwischen viele Mediziner aus anderen Regionen nach Daegu und Nord-Gyeongsang. Verschiedene Hilfsgüter wie Mundmasken und Mineralwasser werden zusammen mit ermutigenden Botschaften dorthin geschickt. Die Einwohner in Daegu zeigen sich solidarisch und verzichten auf Aktivitäten, die zu einer weiteren Ausbreitung von Covid-19 führen könnten. Man erwartet, dass all diese Bemühungen dazu beitragen würden, dass die Bekämpfung des Coronavirus zu einem frühen Zeitpunkt gelingen würde.

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