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Lifestyle

Frauen beim Militär 1

#Sie fragen, wir antworten l 2016-05-14

Hörerecke

Q:Gibt es Frauen beim Militär in Korea? Seit wann? Wie ist ihr Status?
Welche Probleme gibt es vielleicht?


A:Ja, es gibt Frauen bei den koreanischen Streitkräften, ebenso, wie es Frauen bei der Polizei oder bei der Feuerwehr gibt, und das nicht nur hinter dem Schreibtisch. Frauen wurden mit Gründung der Republik Korea im Jahre 1948 offiziell zum Militär zugelassen. Allerdings wurden sie zunächst wie auch bei der Polizei in den eher typisch weiblichen Bereichen wie Sanitätsdienst oder Verwaltung eingesetzt. Der Dienst an der Waffe kam erst später. Die ersten Berufssoldatinnen in Korea waren 32 Frauen, die 1948 nach einer kurzen Ausbildung zu Offizierinnen ernannt wurden. Zu der Zeit konnten junge Frauen zwischen 18 und 25, die einen Oberschul-äquivalenten Abschluss vorzuweisen hatten, nach Bestehen der schriftlichen Prüfung und des körperlichen Tauglichkeitstests Soldatinnen werden. Die prominentesten Frauen waren zu der Zeit zum einen Kim Hyeon-suk aus dem nordkoreanischen Pjöngjang, die nach ihrer militärischen Ausbildung zur Oberleutnantin ernannt wurde und die erste militärische Abteilungschefin war. Zum anderen ist die Zugführerin Kim Jeong-rye zu nennen, die später Ministerin für Gesundheit und Soziales wurde.

Nach dem Ausbruch des Koreakriegs im Juni 1950 wurde dann im September mit der Gründung eines Ausbildungszentrums für weibliche Freiwillige, der sog. „Soldatinnenschule“, die erste offizielle Frauentruppe gebildet.
Als weitere Meilensteine sind zu nennen: 1969 wurden zum ersten Mal Soldatinnen ins Ausland entsandt und die erste weibliche Luftlandetruppe wurde eingesetzt.
Seit 1988 dürfen verheiratete Soldatinnen auch nach der Geburt von Kindern weiterhin im Militär bleiben. Bis dahin galt ja in der koreanischen Gesellschaft vielerorts noch die unausgesprochene Regelung, dass Frauen mit der Heirat oder spätestens beim ersten Kind aus dem Berufsleben ausschieden. Das war auch bei großen Firmen allgemein die Regel.
Erst die 1990er Jahre sahen dann einen großen Wandel in Richtung Gleichstellung: Die Militärakademien, die den Frauen bis dahin verschlossen gewesen waren, öffneten allmählich ihre Pforten: 1997 die Luftwaffenakademie, 1998 die Heeresakademie und 1999 die Marineakademie.

2002 bekam die erste Militärpilotin ihren Flugschein und die ersten Absolventinnen der Heeresakademie wurden zu Zugführerinnen im an der innerkoreanischen Grenze stationierten Gewehrkorps ernannt.
2003 betrat zum ersten Mal eine Marinesoldatin ein Schlachtschiff und eroberte damit eines der repräsentativsten Tabu-Territorien für Frauen.
2006 schloss Hwang Eun-jeong, die die Aufnahmeprüfung zur Luftwaffenakademie als Beste bestanden hatte, das Studium als Beste ab.
Im November 2002 wurde das „Amt zur Förderung weiblicher Soldaten“ gegründet, das dem Verteidigungsministerium untersteht. Es ist Nachfolgeorganisation der ehemaligen Soldatinnenschule. Das Verteidigungsministerium trug mit der Einrichtung dieser neuen Behörde der steigenden Anzahl von Frauen im Militär und ihrer bedeutender werdenden Rolle Rechnung. 52 Jahre lang hatte die Schule für Soldatinnen in 47 Jahrgängen 1.500 Offizierinnen sowie in 168 Jahrgängen 6.300 Unteroffizierinnen hervorgebracht.

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