Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Wirtschaft

Das Weltwirtschaftsforum in Davos 2017

#Thema der Woche l 2017-01-23

Das Weltwirtschaftsforum in Davos 2017
Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist ein Treffen politischer und wirtschaftlicher Führungskräfte aus der ganzen Welt. Die diesjährige Veranstaltung fand vom 17. bis zum 20. Februar in dem Schweizer Luftkurort statt. Über die diesjährigen Themen und die Zukunft Koreas sprachen wir mit dem Forscher Jung Min vom the Hyundai-Forschungsinstitut:

Es war in diesem Jahr die 47. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums, und das Hauptthema hieß „Zugängliche und verantwortliche Führung“. Weil wir in einem sozial und politisch unsicheren Umfeld leben, wird der rasche Fortschritt der vierten industriellen Revolution diese Unsicherheiten verstärken. Um eine Lösung zu finden, brauchen wir verantwortliche Führungskräfte, die kommunikationsfreudig sind. Zugängliche und verantwortliche Weltführung bedeutet, Alternativen für ein nachhaltiges Wachstum für Menschen anzubieten, die sich wegen der wachsenden Unsicherheit und des Zusammenbruchs des bestehenden Systems sorgen und frustriert sind. Das heißt auch: Um sich vom existierenden System zu lösen und auf das wechselnde wirtschaftliche und soziale Umfeld zu antworten, müssen die Weltführungskräfte zukunftsorientierte Politiken und Institutionen schaffen.

Die vierte industrielle Revolution, die das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz und Technologien für die mobile Kommunikation zusammenführt, macht rasche Fortschritte. Daneben waren die Unsicherheiten wegen des Antritts der neuen US-Regierung unter Donald Trump und der Verhandlungen um den Brexit Themen beim Davos-Forum. Daran nahmen über 3000 Führungskräfte, darunter Großbritanniens Premierministerin Theresa May, UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der Vorsitzende der Alibaba-Gruppe, Jack Ma und der Vizevorsitzende von Hyundai Motor, Chung Eui-sun, teil. Die größte Aufmerksamkeit erzielte die Anwesenheit des chinesischen Präsidenten Xi Jinping:

Früher drehten sich die Diskussionen in Davos um Führungskräfte westlicher Länder. Doch die Teilnahme von Xi Jinping in diesem Jahr zeigt, dass das Forum nicht mehr nur um westliche Länder zentriert ist und vielfältiger wird. Die Teilnahme des chinesischen Präsidenten zeigt auch, wie groß der Einfluss Chinas weltweit ist. In seiner Rede ging Xi auf die Globalisierung und Chinas Rolle in der Welt ein. Und obwohl er es nicht direkt ansprach, so äußerte er sich auch kritisch zum Handelsprotektionismus der Trump-Regierung. Xi versprach, dass China dank wirtschaftlicher Restrukturierung wachsen werde.

Xi Jinping zog mit der Eröffnungsrede zum Davos-Forum große Aufmerksamkeit auf sich. Auf der Oberfläche verteidigte er die Globalisierung, doch wurden seine Äußerungen auch als Kritik gegen die Handelspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump verstanden:

Es wird erwartet, dass sich mit dem Antritt Trumps der Protektionismus weiter ausbreiten wird. Wenn wir uns die jüngsten Maßnahmen der G20-Länder zur Restriktion des Handels anschauen, so gab es zwischen Oktober 2015 und Mai 2016 durchschnittlich 21 solcher Maßnahmen pro Monat. Das ist die höchste Zahl seit 2009. Auch schwächt sich die Weltwirtschaft ab, was die Unsicherheit verstärkt. Nach der Finanzkrise von 2008 ging es mit der Weltwirtschaft stetig bergab. Solche unerwarteten Ereignisse wie der Brexit oder der Sieg Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl, haben die Schwankungen in der Weltwirtschaft verstärkt.

Das Davos-Forum beschäftigt sich mit der künftigen Richtung der Weltwirtschaft, weshalb die zunehmenden Schwankungen in diesem Jahr ein wichtiges Thema waren. Andere waren die zunehmenden populistischen Strömungen in Europa und die zunehmenden Risiken durch Naturkatastrophen und den Terrorismus. Allerding wurden auch neue Wachstumschancen betont, die die vierte Revolution oder die Gründung von Unternehmen auf der Basis digitaler Plattformen einschließlich der „sharing economy“ in diesem Jahr bringen können:

Zunächst einmal, die koreanische Wirtschaft sollte auf die stärkeren Unsicherheiten im eigenen Land und im Ausland vorbereitet sein. Zugleich sollte sie sich stärker um die Stabilisierung im eigenen Land und die Verbesserung der wirtschaftlichen Strukturen kümmern. Um politische Unsicherheiten zu vermeiden, muss die Wirtschaftspolitik bis zu einem gewissen Grad Konsistenz zeigen. Koreas Wirtschaftsstruktur sollte so umgebaut werden, dass sie externen Schock widersteht, indem das Wachstumspotenzial verstärkt und die Einkommen der Haushalte erhöht werden. Um auf die Veränderungen zu reagieren, müssen die Industriestruktur und das Unternehmensumfeld durch präzise Voraussagen über die Veränderung der vierten industriellen Revolution verbessert werden. Wir müssen die Industrien, die als künftige Wachstumsmotoren gelten, neu bewerten. Wir sollten neue Wachstumsmotoren aufspüren, die in der vierten industriellen Revolution wahrscheinlich erfolgreich sein werden. Danach müssen wir die internen und äußeren Bedingungen für Investitionen einheimischer Unternehmen ändern.

Die Zukunft, die das Weltwirtschaftsforum aufgezeigt hat, liegt auch in den künftigen Aufgaben für die koreanische Wirtschaft. Die Einsichten von Davos kann Korea auch für die Verbesserung des eigenen wirtschaftlichen Umfelds nutzen.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >