Während die Zahl der Immobilientransaktionen abnimmt, sind die Preise für das sogenannte Jeonse, bei dem ein hoher Betrag für die längerfristige Wohnungsnutzung hinterlegt wird, stetig gestiegen. In manchen Provinzen sind die Jeonse-Preise nun höher als die Immobilienpreise.
Entsprechend den Angaben zu realen Transaktionspreisen vom Minsterium für Land, Verkehr und maritime Angelegenheiten lag der Verkaufspreis einer 85 Quadratmeter großen Apartmentwohnung im vierten Stock in Pohang im Juli bei etwa 139 Millionen Won, oder 125.000 Dollar, wohingegen die Jahresmiete in der gleichen Siedlung im dritten Stock 140 Millionen Won kostete. Solche Erscheinungen waren auch in der Nord-Gyeongsang-Provinz wie Daegu und Gumi, aber auch in Gwangju zu beobachten. Im Falle der Wohnungen im Erdgeschoss und ersten Stockwerk, die Käufer in der Regel nicht bevorzugen, lagen die Jeonse-Mieten viel höher.
Dieses außergewöhnliche Phänomen ist auf das unausgeglichene Angebot zurückzuführen. Außerdem ziehen die Vermieter Monatsmieten vor, während die Mieter lieber Jahresmieten zahlen wollen, die sie beim Auszug aus der Wohnung zurück bekommen können. Zusammengefasst, der Bedarf an Jeonse steigt, jedoch geht das Angebot zurück. Eine solches Bild bietet sich in Seoul und der Hauptstadtregion jedoch nicht, dort sind die Immobilienpreise im Allgemeinen immer deutlich höher. Aber die Jahresmieten von kleineren Wohnungen für ein oder zwei Personen oder Einzimmerwohnungen in Seoul haben bereits fast den Stand der Immobilienpreise erreicht. Dieses Phänomen wird noch länger zu beobachten sein.