Das südkoreanische Militär will ab 2016 Patriot-Raketen vom Typ PAC-3 in Dienst stellen, um auf die Bedrohung durch ballistische Raketen Nordkoreas vorbereitet zu sein.
Einen entsprechenden Plan beschloss der Regierungsausschuss für Wehrbeschaffung am Mittwoch.
Demnach will die Regierung mehr als 100 Patriot-Raketen des Modells PAC-3 einführen und Raketenabschussrampen entsprechend umrüsten.
Die zurzeit eingesetzte PAC-2 kann Ziele in einer Höhe von bis zu 20 Kilometern abfangen. Dagegen zerstört die PAC-3-Rakete in einer Höhe von maximal 40 Kilometer eine ballistische Rakete direkt, sodass die Abfangquote wesentlich höher ist.
Es gibt auch Stimmen, laut denen die vergleichsweise späte Einführung der PAC-3 bedauert wird.
Die südkoreanische Regierung beschloss 2006, für eine Billion 350 Milliarden Won (etwa 1,26 Milliarden Dollar) der deutschen Bundeswehr gebrauchte Raketen des Typs PAC-2 abzukaufen. Schon damals mahnten einige Offiziere, dass vorzugsweise die verbesserte Version PAC-3 beschafft werden solle. Sie wiesen darauf hin, dass PAC-2 zur Abwehr von ballistischen Raketen aus dem Norden nicht optimal geeignet seien. Die Regierung entschied sich trotzdem für PAC-2. Erstens wegen der Kostenbelastung. Zweitens wollte die Regierung vermeiden, dass der Einsatz von PAC-3 als Beitritt zum US-amerikanischen Raketenabwehrsystem missverstanden werden könnte. Solche Missverständnisse könnten Nachbarländer wie China provozieren, sodass der Frieden auf der koreanischen Halbinsel gefährdet werden könnte, hatte es ebenfalls geheißen.
Die PAC-2 hatte jedoch nach der Stationierung in Korea verschiedene Probleme verursacht. Um ein Beispiel zu nennen: 2011 musste das Raketensystem wegen Pannen des Radarsystems für einige Monate außer Dienst gestellt werden.
Acht Jahre nach dem Beschluss für die Einführung von PAC-2 hat sich die südkoreanische Regierung nur für den Nachfolger PAC-3 entschieden.
Einige Experten weisen darauf hin, das über eine Billion Won (etwa eine Milliarde Dollar) eingespart worden wären, hätte die Regierung gleich die moderneren PAC-3 gekauft.
Das Patriot-Raketensystem ist unentbehrlicher Bestandteil des so genannten Systems „Kill Chain“, mit dem das Verteidigungsministerium Raketen- und Atomwaffenbedrohungen durch Nordkorea effektiv erkennen und begegnen will.