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Lifestyle

Alkoholkonsum in Korea

#Sie fragen, wir antworten l 2011-11-05

Hörerecke

Alkoholkonsum in Korea
FRAGE: Egon Lemke aus Gelsenkirchen fragt: Wie sieht es mit dem Alkoholkonsum in Korea aus? Wie vertragen Koreaner harte Getränke?

ANTWORT: Nach den im Februar 2011 veröffentlichten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation trinken die Koreaner mehr Alkohol als ihre Nachbarn. (http://www.who.int/substance_abuse/publications/global _alcohol_report/profiles/kor.pdf).
Im Pro-Kopf-Konsum von purem Alkohol liegen die Koreaner über 15 Jahre nach Daten, die zwischen 2000 und 2005 gesammelt wurden, bei 14,8 Litern pro Kopf und Jahr und stehen damit weltweit auf Platz 13. In Asien liegen sie auf dem ersten Platz. Schaut man sich den Alkoholkonsum nach Sorten an, so stehen destillierte Alkoholsorten, zu denen z.B. klare Schnäpse, Wodka und der koreanische Reisschnaps Soju gehören, mit 81% an erster Stelle, gefolgt von knapp 18% Bier, knapp 1% Wein und weniger als ein Prozent andere Sorten. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Konsum für denselben Vergleichszeitraum bei 12,8 Litern purer Alkohol. Dabei liegt Bier mit 53% an erster Stelle, Wein mit 27% an zweiter Stelle und destillierte Alkoholsorten mit 20% an dritter Stelle.

Die 12 Spitzenreiter in Sachen Alkoholkonsum kommen übrigens alle aus Europa, 11 davon aus Osteuropa. Führend ist dabei die Republik Moldau mit 18 Litern reinem Alkohol pro Kopf und Jahr, gefolgt von der Tschechischen Republik mit 16,45 Litern, Ungarn mit 16,27 Litern und Russland mit 15,76 Litern. Die Hitliste in Asien führt wie gesagt Korea mit 14,8 Litern an, gefolgt von Kasachstan mit 10,96 Litern, Japan mit 8,03 Litern und China mit 5,91 Litern. Der Weltdurchschnitt pro Kopf und Jahr lag im Vergleichszeitraum übrigens bei 6,1 Litern.

Die Koreaner mögens hart, das ist aus der Statistik der Weltgesundheitsorganisation zu ersehen und das kann jeder mit einiger Koreaerfahrung bestätigen. Vertragen sie es denn auch hart? Es ist allgemein bekannt, dass die Alkoholtoleranz und der körpereigene Abbau von Alkohol je nach ethnischer Gruppe variieren. So liegt die Alkoholtoleranz bei Personen europäischer Herkunft höher als etwa bei den Eingeborenen Australiens und der beiden Amerikas oder auch bei vielen Ostasiaten. Hier besteht natürlich auch ein Zusammenhang mit der höheren Körpermasse der Europäer, Ernährungsgewohnheiten, Gewicht und nicht zuletzt der Alkoholdehydrogenase. Das ist ein Enzym, das sowohl die Reaktion von Alkoholen zu den entsprechenden Aldehyden, als auch die Rückreaktion dieser katalysiert. Im menschlichen Körper kommt ADH vor allem in der Leber, aber auch im Magen vor. Dieses Enzym ist bei Asiaten in geringerem Maße vorhanden oder es fehlt ganz. Das führt dazu, dass schätzungsweise einer von drei Ostasiaten zum Erröten des Gesichts bei Alkoholkonsum neigt. D.h. der Körper kann aufgrund des Fehlens des entsprechenden genetisch codierten Enzyms den Alkohol nicht wie bei Europäern mit einer höheren Alkohol-Toleranzschwelle abbauen, so dass Gesicht, Hals und Schultern nach dem Alkoholkonsum durch die Erweiterung der Kapillargef́́äße erröten.

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