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Hintergrund

Exporte koreanischer Spiele elfmal höher als K-Pop-Exporte

2014-04-14

Nachrichten

Exporte koreanischer Spiele elfmal höher als K-Pop-Exporte
Die Exporte koreanischer Spiele sind 2012 mit 2,6 Milliarden Dollar elfmal höher als die mit K-Pop verbundenen Exporte gewesen.

Der weltweite Umsatz von Spielen lag bei 111,7 Milliarden Dollar. Das sind zehn Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts Südkoreas im Jahr 2013, das nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) 1,19 Billionen Won betrug.

Am gesamten Umsatz machten Videospiele mit 39,7 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt von Arcade-, Online-, mobilen und PC-Spielen. Der Umsatz der Video- und Arcade-Spiele ging verglichen mit 2011 deutlich zurück. Dagegen erfreuten sich mobile Spiele dank der starken Verbreitung von Smartphones und des Ausbaus der LTE-Netzwerke eines großen Zuwachses von 31,3 Prozent.

Nach Ländern betrachtet, verfügten die USA mit 18,6 Prozent über den größten Weltmarktanteil. Dahinter folgten Japan, China, Großbritannien und Südkorea.

Trotz des bemerkenswerten Wachstums der koreanischen Spieleindustrie in der Welt sind ein ungünstiges Entwicklungsumfeld und Regulierungen im Inland immer noch umstritten. Südkorea führte 2011 die sogenannte Shutdown-Regelung ein, nach der Jugendliche unter 16 Jahren jugendgefährdende Internetspiele nicht zwischen Mitternacht und 6 Uhr spielen dürfen. Letztes Jahr wurde zudem ein Gesetz vorgelegt, das Spiele neben Alkohol und Drogen als vier abhängig machende Substanzen einstuft. Das löst die Kritik aus, dass das Land weltweit beispiellose Regulierungen umsetze.

Diese Situation führte auch dazu, dass große Spielehersteller ihre Firmenzentrale ins Ausland verlegten und dass nicht wenige Unternehmen an ausländische Unternehmen verkauft wurden. Große Unternehmen Chinas in der Spielebranche verfolgen nun die Strategie, kleine Spielehersteller in Südkorea zu fördern und übernehmen. Während ausländische Unternehmen früher Lizenzen für koreanische Spiele kauften und diese in ihrem Land anboten, übernehmen sie jetzt sogar koreanische Firmen.

In letzter Zeit interessieren sich auch europäische Länder wie Großbritannien und Deutschland für koreanische Spieleunternehmen. Die Regierung eines deutschen Bundeslandes sagte eine umfangreiche Unterstützung zu, sollten koreanische Hersteller in Deutschland Spiele entwickeln. Großbritannien stellte Steuernachlässe in Aussicht. Das Land stufte jüngst die Spieleindustrie als wichtige Unterhaltungsindustrie ein und fördert Unternehmen in dieser Branche aktiv.

Angesichts dieser Situation werden Stimmen laut, die fordern, dass Südkorea Maßnahmen gegen die Abwanderung von Spieleunternehmen wegen des ungünstigen Geschäftsumfelds und der Überregulierung treffen müsse.

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