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Welt

Traditionsreiche japanische Schulranzen Randoseru sorgen bei Schülern und Eltern für Stress

#Asien Kompakt l 2022-12-13

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Das wichtigste Symbol der japanischen Grundschüler sind Randoseru genannte Schulranzen, die aus echtem Leder oder Kunstleder gefertigt und traditionell den Kindern zum ersten Schuljahr geschenkt werden. Das Wort Randoseru stammt vom holländischen Ransel, Ranzen. Diese Art Schultaschen gehören seit der Edo-Zeit vor mehr als 100 Jahren zur Grundausstattung der japanischen Grundschüler. Der japanische Sender NHK berichtet, dass Schüler mit Randoseru auf dem Rücken ein in Japan häufiger Anblick seien. Denn alle Schüler in Japan haben einen solchen Schulranzen, und deshalb haben viele Kinder eine Vorliebe dafür. Nun sind viele japanische Eltern im Vorfeld des im kommenden Frühling beginnenden neuen Schuljahres dabei, nach einem neuen Randoseru für ihr Kind Ausschau zu halten. 


Andererseits werden auch Stimmen derer laut, die Randoseru für ersetzbar halten. Dass es nicht unbedingt ein solcher Ranzen sein muss, begründen sie mit dem Gewicht von Randoseru, der damit der Gesundheit der Kinder schadet. Auch der hohe Preis für diesen Schulranzen ist aus ihrer Sicht ein Kritikpunkt. Der japanische Sportartikelhersteller Footmark hat im vergangenen Monat bei 1.200 Grundschülern von der ersten bis zur dritten Klasse und ihren Eltern eine Umfrage durchgeführt. Danach antworteten 93,2 Prozent der Schüler, dass ihr Schulranzen zu schwer sei. Auch 89,5 Prozent der Eltern antworteten, dass ihre Kinder den Ranzen zu schwer finden. Das durchschnittliche Gewicht der Schulranzen Randoseru, den die Schüler tragen, stieg von 3,97 Kilogramm im vergangenen Jahr dieses Jahr auf 4,28 Kilogramm. 


Wegen der Pandemie ist der Schulranzen schwerer geworden, weil die Kinder zu den Schulbüchern auch einen Tablet-PC sowie eine eigene Trinkwasserflasche und Schuhe für drinnen mit sich führen müssen. Jeder dritte Schüler, der seine Schultasche schwer findet, hat die Erfahrung gemacht, dass er deshalb nicht in die Schule gehen wollte. Eines von 3,5 Kindern antwortete, dass es auf dem Schul- und Heimweg wegen der Tasche Schmerzen an den Schultern oder am Rücken habe. 


Wegen dieses Randoseru-Syndroms bringen immer mehr Freizeitbekleidungsunternehmen leichte Schultaschen auf den Markt. Dazu meinen einige, dass es bei den Schultaschen mehr Vielfalt geben müsse. Zudem steigen die Preise von Randoseru Jahr für Jahr. Eine Untersuchung ergab, dass im vergangenen Jahr Eltern von Schulanfängern durchschnittlich 55.300 Yen, umgerechnet rund 383 Euro, ausgaben, um einen Randoseru zu kaufen. In den letzten 15 Jahren hat sich der Preis fast verdoppelt. Randoseru der Premium-Klasse kosten fast 1.500 Euro. 

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